Gedenkfeier in Wörgl an Opfer des Faschismus

Am Freitag, 12. Februar 2016, fand beim Denkmal der Opfer des Faschismus am Wörgler Bahnhofsplatz eine Gedenkfeier an die Opfer des Austrofaschismus vor 82 Jahren statt. Als Vertreter des SPÖ Wörgl und der Jungen Generation des Bezirkes Kufstein konnte Bastian Wiedl u.a. den Wörgler Ehrenbürger und Altbürgermeister Herbert Strobl, den Kirchbichler Vizebürgermeister Wilfried Ellinger sowie den Koordinator des Anne Frank Vereines Österreich, Aaron Peterer begrüßen.

82 Jahre ist es nun her, dass die Österreichische Demokratie gewaltsam beendet wurde. Bundeskanzler Dollfuss auf ging auf die Forderung der Heimwehr ein, die ArbeiterInnenbewegung auszuschalten und löste damit einen Bürgerkrieg mit hunderten Toten und Verwundeten aus. Wörgl war die einzige Gemeinde Tirols, in der es im Bereich des Bahnhofs und der Zellulosefabrik zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit Verletzten kam. Der damalige Bürgermeister Michael Unterguggenberger konnte als Vermittler Schlimmeres verhindern. Das folgende Verbot aller Linksparteien beendete auch die politische Laufbahn dieser bedeutendsten Persönlichkeit der Geschichte Wörgls.

„In Tirol wurde am 13. Feber 1934 gekämpft. Hier lieferten entschlossene Schutzbündler in Wörgl, Kirchbichl und Häring dem Bundesheer, der Polizei und der Heimwehr Feuergefechte. Es gab Verwundete und es folgten Verhaftungen. Aus der Arbeiterbewegung bildete sich auch der Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime, dem das Wörgler Ehepaar Alois und Josefine Brunner 1943 zum Opfer fiel. Es ist unsere Aufgabe, uns gegen alles Unrecht zu erheben und politischer, religiöser oder rassistischer Ausgrenzung keinen Platz zu lassen“, erklärt Bastian Wiedl.

Zahlreiche so genannten „Aufwiegler und Rädelsführer“, darunter der Parteiobmann Johann Lenk, Johann Astl, Franz Ehrnsperger, Rudolf Koo, Franz Lebeda und Alois Brunner wurden damals verhaftet. Alois Brunner und seine Gattin Josefine Brunner waren während der NS-Zeit Teil einer stark vernetzten Widerstandsgruppe der „Revolutionären Sozialisten“ und wurden 1943 hingerichtet.

Text und Bilder: Wilhelm Maier