Barockmusik beim Kulturstammtisch: Festlicher Schlusspunkt

Festliche Barockmusik, vorgetragen vom Wörgler Streicher- und Bläserensemble unter der Leitung von Othmar Erb eröffnete den letzten Kulturstammtisch dieser Gemeinderatsperiode am 15. Oktober 2015 im Vortragssaal der Landesmusikschule Wörgl. Zum 22. Mal lud Kulturreferent Mag. Johannes Puchleitner zum offenen Treffpunkt für alle Kulturinteressierten, der sich in den vergangenen sechs Jahren als gern genutzte Vernetzungs- und Informationsplattform etabliert hat.

Bürgerbeteiligung für die Kulturarbeit nützen und eine breitere Basis für kulturpolitische Entscheidungen schaffen- das gelang Wörgls Kulturreferent Mag. Johannes Puchleitner mit Einführung der vierteljährlichen Treffen, die jeweils an wechselnden Kulturstätten durchgeführt und dabei gleich Kulturvereine und deren Räumlichkeiten kennengelernt wurden. „Die Stammtische sind ein Bürgerbeteiligungsmodell, um die Kommunikation zwischen Kulturschaffenden und Politik zu verbessern“, erklärte Puchleitner, der für die Gemeinderatswahl am 28. Februar 2016 kandidieren wird.

Im Rahmen der Kulturstammtische wurde der in der LA21 gestartete Kulturentwicklungsprozess fortgesetzt, begleitet von DI Peter Warbanoff, zuständig für Gemeinwesenarbeit beim Verein Komm!unity. Resultate daraus sind u.a. der Kulturbutton auf der Stadt-Homepage, der Kulturkalender zur Terminkoordination und Ankündigung von Veranstaltungen, das Kulturleitbild, Kultur-Förderungsrichtlinien, ein neues Konzept für die Vergabe von Kulturpreisen sowie Workshops, Schwerpunktsetzungen und gemeinsame Aktivitäten. So lud Franz Bode beim Besuch des Kunstvereins ARTirol alle Kulturstammtisch-TeilnehmerInnen zum Malkurs, ein andermal führte Hans Gwiggner im Rahmen einer Geschichtewanderung durch die Stadt.

Auf eine Vereinsvorstellung wurde beim vorläufig letzten Kulturstammtisch zugunsten von Rück- und Ausblick inklusive Wünsche der Kulturschaffenden an den neuen Gemeinderat verzichtet. „Potenziale gibt es noch, ich denke da etwa an das Kurzfilmfestival oder die Kultur-Card, die von der Gaststubenbühne schon angeboten wird“, analysiert Puchleitner. Bei jeder 2. Aufführung erhalten Mitglieder von Wörgler Kulturvereinen im Kartenvorverkauf 50 % Ermäßigung. Auf einem guten Weg seien auch zunehmende Kooperationen, wobei Puchleitner an die 20-Jahr-Feier des Kunstvereins ARTirol erinnerte.

Anliegen an die künftige Kulturpolitik

Was kann künftig die Kulturarbeit in Wörgl noch mehr fördern? Welche Vorschläge kommen dazu von den Kulturvereinen? Mehr Zusammenarbeit der Vereine, überregionale Vernetzung, die Einbindung der Kultur-Card in die Energycard, mit der bereits 16.000 Menschen erreicht werden zählte ebenso dazu wie der Wunsch, die Kulturstammtische fortzusetzen. „So viel Info haben wir noch nie erhalten“, stellte Annemarie Duregger vom Verein Musikantenhoagascht fest und Hans Gwiggner hob einen weiteren Aspekt hervor: „Die Kulturstammtische waren für mich eine richtige Bereicherung – sonst hätte ich vieles nicht wahrgenommen.“

Die Wunschliste an die künftige Kulturpolitik beinhaltete ein zeitgemäßes Probelokal für die Stadtmusikkapelle ebenso wie die Nutzung der 2016 frei werdenden Fläche und Halle der Kompostieranlage für Kultur- und Naherholungs-Aktivitäten, anstatt hier weiter Gewerbeflächen aufzuschließen – für Wörgl wohl eine der letzten Chancen, das Innufer als Freizeitgelände zu nützen. Richtungsweisende Entscheidungen stehen auch beim Komma bevor. Luggi Aschers Resümee: Das Haus sei leider nicht für alle leistbar und für viele Veranstaltungen zu klein. „Gerade bei guten Künstlern, die entsprechend kosten, rentieren sich erst Besucherzahlen ab 700 Leuten – und da ist bei uns schon Schluss.“

Aufgrund des nach wie vor steigenden internationalen Interesses am Wörgler Freigeld sollte der Präsentation dieses Kapitels Wörgler Geschichte, das Weltwirtschaftsgeschichte geschrieben hat, künftig mehr Augenmerk eingeräumt werden. Zu den Herausforderungen für die Zukunft zählt auch die Unterstützung international wahrgenommener Wörgler Kulturträger wie Komma und Academia Vocalis.

Beeindruckt von der Dynamik des Wörgler Kulturlebens ist Komma-Manager Luggi Ascher, der abschließend feststellte: „In Wörgl mangelt es nicht an Kreativität, aber am Platz! Diese Dynamik braucht Platz.“

Kulturtermine 

Einen dicht gefüllten Terminkalender zeigt der Quartalsausblick bis Dezember 2015. Der Kulturausschuss setzt die Reihe „Wörgler im Zoom“ zur Präsentation heimischer Musikschaffender mit zwei Konzerten fort: Am Samstag, 7. November stehen Anna Widauer & Band sowie Benny Hrdina & Band im Rahmen des Jazz´n More-Festivals ab 20 Uhr im Komma im Rampenlicht und am Freitag, 20. November, gibt´s ein Klavierkonzert mit Andreas Helberger im Vortragssaal der Landesmusikschule Wörgl.

Die LMS/Jeunesse organisiert am Donnerstag, 29. Oktober 2015 ab 19:00 Uhr im Gasthof Schroll in Kirchbichl ein Volksmusikkonzert der gesamten LMS Wörgl und zur Eröffnung der Jeunesse-Saison 2015/16 tritt das neue junge Wörgler Orchester Komp.Art unter der Leitung von Christian Spitzenstätter am Freitag, 30. Oktober 2015 ab 19 Uhr zur Eröffnung des Jazz´n More-Festivals im Komma Wörgl auf. Am 5.11. steht um 9.30 Uhr ein Jeunesse Schulkonzert im Komma am Programm.

Der Verein am Polylog lädt am Freitag, 13. November 2015 zur Eröffnung der kuratierten Ausstellung „Patrick Roman Scherer – Zeichnungen“, die Arbeiten des jungen, talentierten Wörgler Künstlers bis 23. Dezember 2015 in der Galerie am Polylog zeigt.

Das Wörgler Streicher- und Bläserensemble gestaltet wieder mit dem Stadtpfarrchor Festmessen zu kirchlichen Feiertagen am 1.11., 15.12. und 25.12. und lädt am 10.1.2016 wieder zum Neujahrskonzert in der Aula des Bundesschulzentrums.

Mitglieder der Kunstvereines ARTirol stellen unter dem Motto „seven positions“ von Freitag, 13.11. bis 20.12. in den Kreativwerkstätten Striede in Kufstein, Mitterndorfer Straße 22 aus, namentlich Manuela Atzl, Reinhard Atzl, Franz Bode, Erika Breitenlechner, Birgit Dopsch, Hannelore Rueland und Georgine Striede. Vernissage ist am 13.11. um 19 Uhr, musikalische Umrahmung durch „Frieda“, der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist jeweils samstags und sonntags von 14-17 Uhr geöffnet.

Der Verein Nischenklänge präsentiert bei Jazz´n More das Konzert mit dem Chris Gall Trio am 20. November 2015 im Komma Wörgl, Beginn 20 Uhr.

Die Gaststubenbühne Wörgl spielt bis 14. November die Komödie „Die Kleinbürgerhochzeit“ von Bertolt Brecht. Erstmals gestalten zwei „zuagroaste“ Mitglieder der Bühne einen kabarettistischen Jahresrückblick, der am 6.11. im Astnersaal und am 7.11 in der Kulturzone zu sehen ist.

Am 23. Oktober 2015 findet ab 19 Uhr die Enthüllung der neuen Gedenktafel für NS-Opfer im Kirchhof statt, die von der Stadt Wörgl auf Initiative des Heimatmuseumsvereines angebracht wurde.

Das Unterguggenberger Institut Wörgl zeigt am Dienstag, 27. Oktober ab 19.30 Uhr im Tagungshaus Wörgl in Kooperation mit ATTAC Tirol und dem Tagungshaus Wörgl die Doku über die sogenannte Bankenrettung „Wer rettet wen?“ – die Krise als Geschäftsmodell sowie am Freitag, 13. November ab 20:00 Uhr in Kooperation mit der Kulturzone in der Kulturzone die Kino-Komödie „Planet Ottakring“.

In der Volksschule Bruckhäusl wird von der Bürgerinitiative LA21 Bruckhäusl aktiv am Samstag, 14. November 2015 in der Aula der Volksschule der Film „Skifahren am Riederberg“ von Egon Frühwirth gezeigt, Einlass ist ab 19.30 Uhr.

Auch heuer findet im Stadtpark Seniorenheim wieder in Kooperation von Kulturausschuss und Stadtmarketing der Wörgler Christkindlmarkt statt. Eröffnet wird er nach der Christbaumfeier am Bahnhofsvorplatz, die Öffnungszeiten sind dann jeden Adventsamstag von 15-20 Uhr.

Franz Bode erstellt eine Homepage zum Thema Alt-Wörgl und hat dafür bereits rund 2.500 Fotos eingescannt und Interviews mit Hans Gwiggner geführt. Mit einem Aufruf an die Bevölkerung sucht Franz Bode noch weitere alte Fotos von Wörgl.

Ausblick auf 2016

Das Tiroler Landestheater zeigt in den Kammerspielen das Theaterstück „Das Wunder von Wörgl“ von Felix Benesch. Für einen gemeinsamen Theaterbesuch ließ Kulturreferent Mag. Puchleitner für die Premiere ein Kartenkontingent reservieren, Interessierte können sich melden.