Frühjahrskonzert der Bruckhäusler begeisterte heuer doppelt

Goldrichtig war die Entscheidung der BMK Bruckhäusl, das traditionelle Frühjahrskonzert nicht nur einmal, sondern zweimal auf die Bühne im Turnsaal der Volksschule Kirchbichl zu bringen – denn an einem Abend hätte der Besucheransturm nicht mehr im Saal Platz gefunden! So begeisterte die Bundesmusikkapelle mit facettenreicher, sinfonischer Blasmusik inklusive gelungener instrumenteller wie vokaler Solos sowohl am 9. als auch 10. März 2018 vor gut gefüllten Rängen.

Kapellmeister Hannes Ploner gelingt es seit fünf Jahren,  beim  Konzert-Highlight im musikalischen Jahreskreis mit außergewöhnlicher Blasmusik-Literatur zu überraschen und dabei die Qualitäten seiner Musikantinnen und Musikanten sowohl im orchestralen Zusammenspiel als auch bei solistischen Darbietungen ins Rampenlicht zu stellen. Temporeich startete das Frühjahrskonzert 2018 mit  Leonard Bernstein´s Ouvertüre zu Candide. Ganz großes „Kino“ stand dann gleich zweimal am Programm: Bei der Filmmusik Warsawa Concerto für Klavier und Blasorchester von Richard Addinsell flogen die Finger des jungen Jazz-Pianisten und Trompeters der BMK Bruckhäusl Florian Reider geradezu über die Tasten! Mit dem Solo, angelehnt an Rachmaninov, begeisterte der Musikstudent, der derzeit seine Ausbildung an der Musikhochschule in Wien sowie am Landeskonservatorium in Innsbruck absolviert.

Mit der symphonischen Dichtung „Expedition“ von Oscar Navarro tauchte das Blasmusikorchester in die eisigen, gefahrvollen Gewässer der Antarktis ein. Nach einem Tanz im Hafen beginnt die abenteuerliche Schiffsreise, bedroht von Schneesturm und Eisbergen. Schiff ahoi! Für 18 Minuten Spannung mit „Käpt´n“ Hannes Ploner, der nicht nur bei diesem Stück allen Registern alles abverlangte.

Mit dem Konzertmarsch „Optimistický pochod“ von Miroslav Juchelka ging es dann flott weiter und auch beim zweiten Konzertteil blieb den MusikerInnen keine Zeit zum Verschnaufen. Yama Midori – grüne Hügel – von James Barnes eröffnete den Melodienreigen nach der Pause, der dann ins New York der 1950er Jahre führte. Mit einem Medley der schönsten Melodien aus Leonard Bernsteins Musical Westside Story, inspiriert von der Liebesgeschichte von Romeo und Julia.

Bühne frei für junge Solisten hieß es beim Solo „Crazy Tongues“ für Christina Rauter/Klarinette, Lea Spanblöchl/Querflöte, Clemens Pfluger/Xylophon, Matthias Weiss/Tenorhorn und Elias Rist am Saxophon. Allesamt zeigten dabei ihr Können. Die BMK Bruckhäusl unterstützt aktiv die Nachwuchsausbildung, beginnend bei der Bläserklasse der Volksschule. Nach zweijähriger Ausbildung an der Landesmusikschule sammeln Kinder und Jugendliche bei der JUMU 2000 wertvolle Erfahrungen, bevor sie dann ab dem Alter von 12 Jahren in den Reihen der BMK Bruckhäusl mitspielen.

Eine tolle Performance lieferte das junge Ausnahme-Talent Magdalena Laiminger mit ihrem Jazzgesang-Solo „Feeling Good“ von Anthony Newley und Leslie Bricusse. Lena spielte in der Jugendmusikkapelle, ist seit 2014 als Klarinettistin bei der BMK und erhielt erst vor kurzem im Rahmen ihrer Ausbildung zur Synchronsprecherin auch Gesangsunterricht. Zu hören und zu sehen ist sie übrigens auf ihrem eigenen youtube-channel Luminya.

Mit Latin-Rhythmen buchstäblich in die Beine fuhr „Danzas Cubanas“ von Robert Sheldon, bei dem sich das Schlagwerk-Register effektvoll in Szene setzte. Klar, dass mit dem offiziellen Programmende noch nicht Schluss war. Bei den Zugaben ließ Hannes Ploner seine Kapelle einmal mehr als Chor auftreten – beim Marsch „Herz der Berge“ und als Abschluss a cappella mit dem vierstimmigen Volkslied „In Gedanken bin i bei dir“. Der Unterhaltungswert kam auch dank der humorvollen Moderation voller fachlicher Hintergrund-Informationen von Bezirksjugendreferentin Gloria Marrone nicht zu kurz.

Donnernder Applaus und vielfaches Lob belohnte für die gelungenen Konzertabende und für die monatelange Probenarbeit, in die die MusikantInnen viel Freizeit investieren. Der BMK Bruckhäusl gehören 53 Aktive an, 15 davon sind Musikantinnen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 34,7 Jahren, wobei mit 29 der Großteil unter 30 Jahre alt ist. 2017 absolvierte die Kapelle 35 öffentliche Auftritte, dazu kommen noch weitere der Tanzlmusik sowie der „Kleinen Pass“.

Jung wie Alt standen beim Konzertabend am Samstag auch im Mittelpunkt von Ehrungen: Armin Steiner, seit 1972 Mitglied, erhält das Goldene Verdienstzeichen des Tiroler Blasmusikverbandes für seine Tätigkeiten als Obmann, Kassier und Schriftführer. Kapellmeister Hannes Ploner, seit 23 Jahren Mitglied,  seit 1999 im Ausschuss tätig, leitet die Jugendmusikkapelle und ist seit fünf Jahren Kapellmeister, wofür er mit dem Verdienstzeichen des Blasmusikverbandes in Grün ausgezeichnet wurde. Gratuliert wurde weiters Andrea Gasteiger für 15-jährige Mitgliedschaft sowie zu absolvierten Jungmusikerleistungsabzeichen Matthias Weiss/Silber am Schlagzeug, Verena Fuchs/Bronze mit der Posaune und Julia Exenberger/Bronze am Saxophon.