Hochwasserschutz Unterinntal: Bodenuntersuchung startet

Um Auswirkungen der künftigen Hochwasser-Schutzmaßnahmen auf den Grundwasserhaushalt  im unteren Unterinntal zu prüfen, werden jetzt vom Land Untergrunderkundungen durchgeführt. In der ersten Augustwoche werden die Vorarbeiten für den geplanten Hochwasserschutz zwischen Brixlegg und Angath erstmals sichtbar. Zur Erkundung des Untergrundes starten im Projektgebiet Schürfungen und Bohrungen. Bis 2017 wird es planungsbegleitend noch mehrere Untergrunderkundungen geben, teilt das Land Tirol mit.

Wie wirken sich die erhöhten Wassermengen in den optimierten Retentionsräumen im Überflutungsfall auf den Grundwasserspiegel aus? Die Grundlagen zur Klärung dieser und ähnlicher Fragen sollen mithilfe der nun startenden Bohrungen und Schürfungen geschaffen werden und in weiterer Folge in der Planung des Hochwasserschutzes im Unterinntal einfließen.

„Wir untersuchen im Zuge dieser Arbeiten die Beschaffenheit des Untergrunds, Stärke und Aufbau der oberen Bodenschicht sowie die Durchlässigkeit des Bodens“, erläutert Gesamtprojektleiter Markus Federspiel von der Abteilung Wasserwirtschaft. Die Ergebnisse fließen in ein Grundwassermodell und die geotechnischen Berechnungen ein. Damit können die Auswirkungen der geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen auf den Grundwasserhaushalt und die Grundwasserbrunnen simuliert werden.

Die ersten Untergrunderkundungen finden an über 130 Stellen auf mehr als 110 Grundstücken statt. Ein Großteil der Erkundungsarbeiten wird in Form von Schürfungen vorgenommen. Dabei hebt ein Bagger eine rund zweimal drei Meter große Grube aus und gräbt dabei maximal bis zum anstehenden Grundwasser. Der Bodenaufbau wird fotografisch dokumentiert, Proben kommen ins Labor. Danach wird die Schürfgrube wieder aufgefüllt. Das rund eine Stunde pro Schürfung.

Bei den Bohrungen wird maximal 30 Meter tief gebohrt. Die Bohrkerne geben Aufschluss über den Schichtenaufbau des Untergrundes, ausgewählte Proben gehen ebenfalls ins Labor. Eine Bohrung dauert etwa eine Woche. Der ursprüngliche Zustand des betroffenen Grundstücks wird nach Vorgaben der Abteilung Bodenordnung des Landes Tirol wird hergestellt.

Die Untergrunderkundungen sind Teil der Planungsarbeiten für den Hochwasserschutz von 2.200 Gebäuden und 160 Hektar Siedlungs- und Gewerbegebieten in der Roten und Gelben Gefahrenzone im Unteren Unterinntal.

Text: Mag. Christa Entstrasser-Müller/Land Tirol