Liste Hedi Wechner stellte Team und Programm vor

Die Liste Hedi Wechner tritt mit den Slogans „Werte wahren Chancen nützen“ und „Liste 3 – Ein Herz für Wörgl“ zur Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl am 28.2.2016 an und stellte am 18. Jänner 2016 im Café Central Programm und KandidatInnen als Ergebnis der Fusion der Namensliste von Hedi Wechner mit dem Unabhängigen Forum Wörgl vor. „Die Gemeinderatswahl ist eine Persönlichkeitswahl. Wir setzen auf Zusammenarbeit jenseits von Parteidisziplin“, erklärte Bürgermeisterin Hedi Wechner, die an erster Stelle der Namensliste „quer durch alle politischen Farben und Berufe“ steht, gefolgt von Ing. Emil Dander, Christian Kovacevic, Dr. Herbert Pertl und Polit-Neueinsteigerin Mag. Gabriela Madersbacher.

Per Postwurf teilt die Liste 3 ihr Programm der Bevölkerung mit. Ganz oben am Wahlprogramm steht „eine Einschränkung des politischen Verwaltungsaufwandes“, wobei auch Wechner die Anzahl der Ausschüsse reduzieren will – man könne 7 bis 8 Ausschüsse einsparen. Bei Reduktion auf vier Schwerpunkte sollte es dann „nicht mehr als acht oder neun Ausschüsse geben“. Dazu komme noch der laut TGO vorgeschriebene Kontrollausschuss sowie die Finanzverwaltung, die „innovative Möglichkeiten“ aufzeigen solle.

Für einen Ausbau des Hochwasserschutzes trete man ebenso ein wie für die Wiedereinführung der Wirtschaftsförderung. Betriebsansiedelungen sollen gefördert werden, zudem sieht man „public private partnerships“ – also Kooperationen mit heimischen Betrieben zum beiderseitigen Nutzen – als Zukunftsmodell.

„Vergangene Woche haben wir einen Mobilitätspreis vom Land Tirol erhalten“, teilte Verkehrsreferent Ing. Emil Dander mit und erklärte, dass man weiterhin auf den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, alternativer Energieversorgung und des Radwegenetzes eintrete. Zum Bekenntnis zur sozialen Grundversorgung zählt man den Ausbau mobiler Pflege und Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden. Auf die Frage, wie das bei der bestehenden, nicht barrierefreien Musikschule gelöst werden soll, erklärte Wechner, dass an eine bauliche Adaptierung nicht gedacht ist – für den Unterricht Betroffener müssten eben Räume gefunden werden, die diese auch erreichen können.

Das Wahlprogramm listet den Ausbau der Pflichtschulen ebenso auf die jenen von Musikschule und Feuerwehrhaus, wobei hier konkretisiert wird, dass ein Neubau für die Feuerwehr nicht in Frage komme, der Musikschulneubau hingegen bereits im Gemeinderat beschlossen sei. Allerdings müsse bei diesem Neubau auch die Mitbenützung durch die Pflichtschulen für die schulische Nachmittagsbetreuung dabei sein. Die Feuerwehrhalle solle am Standort modernisiert werden. Ein Neubau der Sport-NMS1 sei allerdings nicht angedacht.

Eine Aufstockung der Stadtpolizei findet sich ebenso im Wahlprogramm. „Die Stadtpolizei soll schlagkräftiger werden durch eine Aufstockung auf 6 bis 7 Personen“, so Wechner, wobei das schrittweise in den nächsten 6 Jahren passieren soll. Pläne für die Erweiterung und Sanierung der bestehenden Stadtpolizei-Räumlichkeiten liegen bereits vor. Dafür sind allerdings nicht die neu angekauften Wüstenrot-Räumlichkeiten im Parterre des Stadtamtes vorgesehen. Dort denke man eher an Bürgerservice oder Standesamt.

Die Fertigstellung der Nordtangente zählt ebenso zum Programm, wobei das „ohne Unterstützung des Landes nicht möglich ist“, so Wechner. Die Stadt hat mit dem Land einen Vertrag abgeschlossen, demzufolge die Nordtangente nach Fertigstellung von der Gemeinde dem Land übergeben wird. „Ich war bereits zwei Mal bei Landesrat Steixner wegen dieses Vertrages und wie das nun gehandhabt wird. Er hat nicht geantwortet. Das Land wird diesen Vertrag wohl nicht auflösen“, zieht Dander daraus den Schluss. Man werde sich nun bei den Ansuchen um Landesmittel einreihen. Ob die Fertigstellung durch das Land ohne finanzielle Beteiligung der Stadt möglich wird, ist offen – auch der Zeitpunkt der Fertigstellung.

Beim „Ausbau der ehrenamtlichen Tätigkeiten in allen Bereichen“ setzt Christian Kovacevic auf mehr Vernetzung der Ehrenamtskoordination in Seniorenheim und Sprengel mit dem Verein Komm!unity. Ein Hauptaugenmerk wolle man in der nächsten Periode zudem auf „Stadtentwicklung in jeder Beziehung“ legen, so Wechner, die als Wahlziel einen Mandatszuwachs anpeilt. Derzeit verfügt die SPÖ über drei und das UFW über 2 Mandate. „Realistisch sind sechs Mandate“, sagt Wechner und hofft auf mehr – „sieben wären toll“, die Sperrminorität für Dringlichkeitsanträge liege bei 8 Mandaten.

Zu Listenpräsentation fanden sich neun der ersten zehn KandidatInnen sowie mit Michael Pfeffer auf Platz 13 ein langjähriger politischer Weggefährte Wechners ein. Auf Platz 2 rangiert Ing. Emil Dander, der sich mit dem UFW vor 12 Jahren von der SPÖ löste, für die er bereits Vizebürgermeister war. Beruflich tätig bei der Bundesbahn war Dander wiederholt Verkehrsreferent. Rechtsanwalt Dr. Herbert Pertl auf Platz 4 ist ebenfalls seit 12 Jahren Gemeinderat beim UFW. Auf Platz 3 rangiert Gemeinderat Christian Kovacevic, derzeit Jugend- und Integrationsreferent. „Vergangene Woche hat die SPÖ-Stadtpartei die bewusst parteifrei und offen gehaltene Liste beschlossen, die die Handschrift einer sozialen Politik trägt“, berichtete Kovacevic und betont, dass man „absichtlich keine städtischen Bediensteten oder bei stadtnahen Vereinen angestellte Personen auf die Liste aufgenommen hat“, um Interessenskonflikte zu verhindern und um damit zu gewährleisten, „dass dem Eigennutz nicht Vorschub geleistet wird“, wie Mag. Gabriela Madersbacher erklärt, die auf  Platz fünf in die Gemeindepolitik einsteigt und „für Wörgl arbeiten will“. Sie betreibt seit 20 Jahren ihre eigene Werbe- und Kulturmanagement-Agentur.

Auf Platz sechs kandidiert Reha-Zentrums-Mitarbeiter Andreas Schmidt, Jahrgang 1962, auf Platz 7 Betriebswirt Mag. Walter Hohenauer, auf Platz 8 Georg Breitenlechner/Pensionist und als ehemaliger Baumeister besonders interessiert am Thema lebenswertes Wohnen und Stadtentwicklung, auf Platz 9 die Lehrerin Jasmin Oberhauser, gefolgt von Mag. Hans-Peter Hager, Ersatzgemeinderat und Mitglied im Stadtwerke-Aufsichtsrat. Weiters auf der Liste stehen Melanie Unterganschnigg, Markus Kükülövari, Michael Pfeffer, Bastian Wiedl, Melanie Schoner-Haid, Christian Lenzi, Georg Kuss, Robert Gauss, Mag. Anita Gellner, Roland Priewasser, Stephanie Hölzl, Gerhard Raab, Renate Sappl, Erich Drixl, Helga Linser, Dominic Kainzner, Robert Egger, Josef Steinlechner, Karin Holzer, Denis Gagic, Waltraud Schett, Christian Pumpfer, Mag. Irene Turin, Peter Egger, Anton Eder, Sylvia Köck, Paul Steinlechner, Elisabeth Graus, Alexander Harb, Brigitte Steiner, Peter Lettenbichler, Angelika Tschernitz, Armin Steiner, Florian Riedl.

Nicht thematisiert wird im Wahlprogramm die bevorstehende Bewältigung der Asyl-Problematik.