Lustvolles Lernen mit Ball und Schlagzeugsticks

Eine Schule mit Mut zu neuen Wegen ist die Volksschule 1 in Wörgl, die dieses Schuljahr mit einem weiteren außergewöhnlichen Projekt startete: Lustvolles Lernen ist angesagt, wenn Ingrid Huber mit ihren Gymnastikbällen und Schlagzeugsticks beim Turnen oder im Mathematikunterricht die Kids spielerisch zum Mitmachen animiert.

„Academic Beats“ heißt das Konzept, das  die Vorteile von Lernen in Bewegung konsequent fächerübergreifend einsetzt und das grundsätzlich in jedem Alter funktioniert. „Drums Alive fördert die Konzentration, Merkfähigkeit und Körperkoordination und hilft Stress und Aggressionen abzubauen. Wir verwenden ein Programm, das auf Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren zugeschnitten ist“, erläutert Volksschuldirektorin Isabella Mölk und freut sich über die Initiative der jungen Lehrerin Ingrid Huber, die das Bewegungsprogramm mit nachweislich positiver Auswirkung auf die Gehirntätigkeit mit viel privatem Einsatz an die Schule gebracht hat und nun vor allem im Turnunterricht mehreren Klassen anbietet.

„Ich bin ein Gummibär!“  tönt es aus dem Lautsprecher im Turnsaal und die Kinder springen vergnügt um die auf Schwimmreifen gelagerten Gymnastikbälle, halten inne und trommeln im Rhythmus mit den Sticks auf den Bällen. Donnerstag, 1. Schulstunde.  „Die Kinder können dabei Aufgestautes ausleben. Die Gruppendynamik steigert das Selbstwertgefühl, mitmachen macht Spaß“, schildert Ingrid Huber, die das Bewegungsprogramm auch schon erfolgreich mit Senioren angewandt hat. „Die Übungen haben positive Auswirkungen auf das Gehirn und die Körperkoordination und motivieren“, schätzt Mölk die Auswirkungen des Bewegungsprogrammes, das Inklusion ermögliche und soziales Lernen und respektvollen Umgang miteinander unterstütze. „Nachher sind die Kinder, auch die Integrationskinder, viel konzentrierter bei der Arbeit“,  berichten Mölk und Huber von ihren praktischen Erfahrungen.

„Academic Beats sind in allen Fächern anwendbar, wobei sich Freiarbeit dafür besonders gut eignet“, schildert Ingrid Huber weitere Einsatzgebiete in Mathematik oder Deutsch. Einer, Zehner und Hunderter oder Kopfrechen-Ergebnisse trommeln, dabei links und rechts trainieren. Oder im Deutschunterricht Silben erkennen und deren Anzahl trommeln. Im Lauf des Schuljahres wird das Einsatzgebiet des Bewegungsprogrammes erweitert, das im Endeffekt allen zu Gute kommt: Kindern, Lehrpersonen und Eltern, da Lernen leichter geht, die Kinder motiviert dazu sind.