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Weihnachtsstandl der Elterninitiative am 8. Dezember 2008 vo 11 bis 21 Uhr in der Bahnhofstraße Wörgl

Seit dem Jahr 2005 wurde Balu, ein schwarzer Golden-Retriever-Labrador Mischling, auf Initiative einer engagierten Lehrerin zum Therapiehund ausgebildet. Sie nahm noch während der Ausbildungsphase den Hund mit zum Unterricht der Kindern der 1. bis 3. Schulstufe im  SPZ Wörgl  und stellte bald  positive Verhaltensänderungen fest. "Die Lernbereitschaft stieg an den Tagen, an dem Balu am Unterricht teilnahm, enorm an. Hyperaktive Kinder wurden wesentlich ruhiger,  und es kam zu weniger Ausschreitungen der Kinder untereinander. Anfänglich hundephobische Kinder legten ihre Scheu vor dem neuen Klassenkameraden nach wenigen Therapieeinheiten zur Gänze ab", schildert eine Elterninitiative die Auswirkungen des Versuches.


Der endgültige Startschuss für den Einsatz des Therapiehundes im Schulbetrieb fiel im Herbst 2007, als Thearpiehund Balu in der Volkschule II in Wörgl in einer Integrationsklasse mit 5 Integrationskindern mit diversen Beeinträchtigungen (ADHS, Geh- und Hörbehinderung, Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwächen) eingesetzt wurde.

 

"Unter anderem konnte Balu zwei Kindern besonders und nachhaltig helfen. Das Tier baute eine Brücke zwischen Kindern und Lehrer auf,  motivierte zur Mitarbeit und verbesserte das Klassenklima für alle. In den Pausen kam es immer seltener zu Reibereien, während der Unterrichtszeit arbeiteten die Kinder konzentriert und leise. Sie wollten ja den armen Hund nicht stören!!! So war Balu immer mit dabei. In Turnen lernte er Mattenrutschen, in Mathe kläffte er die Malreihen, am Schulhof wurde herumgetollt", schildern die Eltern.

 

In kürzester Zeit war Balu nicht nur zum Klassenhund, sondern zum "Schulhund" geworden, der aus dem Unterrichtsgeschehen kaum noch wegzudenken war.  Am 2. Schultag diesen Herbst fand das glückliche Miteinander ein jähes Ende:  Balu sollte vor dem Unterricht noch eine Runde laufen und sich austoben. Er genoss es so richtig, seine Runden zu drehen, hinter Bällen und fliegenden Stöcken herzujagen. Dabei sprang er über eine Hecke und landete genau vor einem Lastwagen. Er war auf der Stelle tot. Balu war erst drei Jahre alt.

 

Der Schock stand nicht nur seiner Lehrerein und Betreuerin tief ins Gesicht geschrieben. Die ganze Schule trauerte um ihn. Die Kinder schrieben Abschiedsbriefe an einen guten Freund, an ihren Balu. Die Schule wurde mit Zeichnungen geschmückt.

Die Lehrer beobachten, dass die Kinder wieder unruhiger und unausgeglichener werden. Konzentrationsstörungen nehmen zu. Die Leistungen, besonders die der Integrationskinder nehmen wieder ab. Streitigkeiten häufen sich wieder.

Eine handvoll überzeugter Eltern ergriff nun die Initiative, um zu helfen einen neuen Therapiehund anzuschaffen. Die Kosten belaufen sich für Hund und Ausbildung auf rund € 5.000. Diese Kosten werden derzeit nicht durch die öffentliche Hand unterstützt und müssen von der Betreuerin bzw. Lehrerin selber aufgebracht werden. Mit Hilfe von Printmedien, Radio und Fernsehen, mit  Unterstützung von privaten Sponsoren, Serviceclubs und nicht zuletzt mit Hilfe des Stadtmarketing Wörgl (z.B. in Form eines zur Verfügung gestellten Verkaufsstandes während der Weihnachtszeit), versuchen nun Eltern gemeinsam mit der Lehrerin und Betreuerin von Balu die notwendigen Mittel für den neuen Therapiehund Joy zusammenzubringen. Joy wurde am 18. September 2008 in Wels geboren und kommt am 12. Dezember nach Wörgl.

Zu den Unterstützern zählt auch Hari Hotter, der sich für die Mittelaufbringung einsetzt, zum Besuch des Weihnachtsstandls am 8. Dezember 2008 einlädt und sich bereits über eine Spendenzusage freut: "Der Verein Stadtfest sagte zu, aus der Kinderhilfe Wörgl Geld zur Verfügung zu stellen. Und der Lions-Club Wörgl hilft auch mit einer Spende." Die Kinderhilfe Wörgl wurde auf Initiative der Lokalen Agenda 21 ins Leben gerufen. Die Spendengelder aus dem Topf, den der Verein Stadtfest verwaltet, dienen zur finanziellen Unterstützung von Therapien für Kinder.