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Pressegespräch am 30. Oktober 2008 in Wörgl

"Wer mit Pellets heizt, heizt derzeit um 60 % günstiger als mit Heizöl", rechnete GR Evelyn Huber vor und wies auf die 2007 gestartete Wörgler Förderaktion für Pelletsheizungen hin: "2007 zahlte die Stadt für 14 Ansuchen insgesamt 24.679 Euro aus. Nach der Pause 2008 wird es die Förderung 2009 wieder geben, bei der ein Zuschuss von 10 % der Anschaffungskosten bis zu einer Höhe von 2000 Euro gewährt werden." Die städtische Förderung bleibt auch dann erhalten, wenn das Land den nun vorgelegten Antrag der Grünen auf Landesförderung von Pelletkaminöfen beschließen sollte.

Dass eine Hilfestellung gerade für Haushalte mit niedrigem Einkommen nötig sei, leitete Huber auch von der Zunahme der Ansuchen auf Heizkostenzuschuss ab: "2007 langten in Wörgl 123 Ansuchen ein, heuer bereits 164."

Ähnlich dramatisch schilderte Georg Willi auch die Entwicklung auf Landesebene: "Hier zeichnet sich ein Fass ohne Boden ab! Mit dieser Maßnahmen können wir die Spirale der Kostensteigerung durchbrechen." An die heutigen Heizkostenzuschuss-Bezieher - dieser wird an PensionistInnen sowie PensionsvorschussbezieherInnen mit niedrigem Einkommen gewährt - sowie an weitere Haushalte mit geringem Einkommen richtet sich die von den Grünen nun vorgeschlagene Förderaktion. Klubobmann Georg Willi: "Wir wollen diesen Menschen beim Ofentausch helfen - die Hälfte der Anschaffungskosten von 2.000 bis 3.000 Euro sollte das Land übernehmen."

"Bei einem typischen Pelletverbrauch von 2.000 kg liegt die Heizkosteneinsparung gegenüber Heizöl zwischen 600 bis 700 Euro im Jahr", so Willi. Pelletkaminöfen eignen sich als Ersatz für Einzelofenheizungen ebenso wie als Zusatzheizsystem zu einer bestehenden Zentralheizung. Besonders bei alten Zentralheizungen mit niedrigem Wirkungsgrad ergeben sich dadurch große Einsparungsmöglichkeiten. Moderne Pelletsöfen bieten durch elektronische Steuerung zur optimalen Raumheizung zudem mehr Bedienungskomfort.

"Besser Holz aus Tirol als Öl aus dem Ausland"

Mit der Ofentausch-Aktion wollen die Grünen mehrere positive Effekte nützen: Leistbares Heizen für Menschen mit niedrigen Einkommen, eine Verbesserung der Luftqualität durch optimierten, erneuerbaren Brennstoff, der zur Wertschöpfung im eigenen Land beiträgt. "60 % der in Österreich produzierten Pellets kommen aus Tirol, der Großteil wird allerdings exportiert", so Willi, der weiter vorrechnet: "Hätten alle Tiroler Haushalte im vergangenen Jahr statt mit Öl mit Pellets geheizt, hätten sie sich 60 Millionen Euro sparen können."

Pellets kommen nicht nur der Haushaltskasse zu Gute, sondern auch dem Umweltschutz. "Pellets sind optimierter Brennstoff, der fast rückstandsfrei verbrennt. Sie weisen nur ein Zehntel der Feinstaubbelastung von Stückholzöfen auf", erklärt Willi. Mit einer Förderung von 1.500 Euro im Jahr könnten rund 3.000 kg CO2 eingespart werden. Über die Lebensdauer des Ofens wären das rund 60 Tonnen - was der Klimabilanz zu Gute käme und Strafzahlungen für Überschreitungen des CO2-Kontingentes einspare.

Preissteigerungs-Risiko bei Pellets geringer als bei Öl

Doch wie sieht es mit der Preisentwicklung bei Pellets aus? Konsumenten haben durchaus noch in Erinnerung, dass vor zwei Jahren die Pelletsanbieter mit dem Ölpreis mitzogen und der Heizkosten-Vorteil dahinschmolz. "Danach war der Verkauf von Pelletsheizungen auch extrem rückläufig und die Hersteller bekennen heute, mit der Preiserhöhung einen Fehler gemacht zu haben", ist Georg Willi überzeugt und geht davon aus, dass auf lange Sicht der Ölpreis aufgrund der Rohstoffverknappung viel stärker steigen wird als der Preis für den erneuerbaren Rohstoff Holz.

In anderen Ländern seien Pelletkaminöfen auch schon viel weiter verbreitet als in Österreich. Italien verzeichnet einen wahren Boom - dort werden derzeit jährlich 150.000 Stück verkauft. In Österreich waren es 2007 weniger als 3.000 Stück. Was sich aber heuer schon aufgrund der Förderpolitik in anderen Bundesländern ändern könne. Willi: "Wien fördert als 1. Bundesland bereit Pelletkaminöfen mit 33 bis 51 % der Anschaffungskosten. Niederösterreich hat auch schon eine Förderung beschlossen, Salzburg denkt darüber nach." Ein positives Echo auf den Antrag, den die Grünen im November-Landtag einbringen wollen, ortete Willi auch bei den Tiroler LandespolitikerInnen.

Heizkostenzuschuss des Landes sowie der Gemeinden: Antragsfrist endet bereits am 31. Oktober 2008!

Abschließend wiesen Willi und Huber darauf hin, dass die Antragsfrist für Heizkostenzuschüsse an Land und Stadt für den kommenden Winter bereits am Freitag, 31. Oktober 2008 enden.