Riesenansturm beim Einhagafestl am Stegerhof

Das Wetter war optimal – und die Werbung für das Einhagafestl beim Stegerhof in Bruckhäusl am Römerweg offenbar auch: Am 25. Oktober 2015 wurde das Fest, ausgerichtet von den Kirchbichler Bäuerinnen, Bauern und der Landjugend regelrecht gestürmt!

„Was wäre Kirchbichl ohne Bauern?“ – mit einem plakativen Herz für die Landwirtschaft wurden die Besucher am Stegerhof-Gelände begrüßt, auf dem zahlreiche traditionelle Handwerke vorgeführt wurden. Handweber Simon Haselsberger zeigte die Herstellung von Fleckerlteppichen am Webstuhl vor. „Früher stand fast auf jedem Hof am Dachboden ein Webstuhl. Die Weber kamen während der Wintermonate, um den Flachs zu Leinenstoff zu verarbeiten“, erklärt Haselsberger und legt die nächste Spule ins Schiffchen, das dann zum Klacken der Fußpedale durch die Längsfäden schießt.

Leiser und langsamer geht´s beim Klöppeln voran, während zum Motorsägenlärm die Späne beim Brunntrog Anfertigen wie eine Fontäne meterhoch fliegen. Ranzensticken, Schmieden, Drechseln – auch dabei konnten die Festbesucher am Hofgelände zusehen. Informationen über die Landwirtschaft, lebendig vermittelt für alle Sinne, zählten ebenso zum Rahmenprogramm wie Ponyreiten, Streichelzoo und eine Tierausstellung mit Schafen, Ziegen, Schweinen, Kaninchen und Federvieh, etwa einer Henne mit Küken.

Unter den Besuchern konnte Stegerhof-Bäuerin Martina Lanzinger auch Kirchbichls Bürgermeister Herbert Rieder begrüßen. Dem Mittagsansturm und dem damit verbundenen Hochbetrieb an den Kochstationen hielt die Stromversorgung am Hof offenbar nicht stand und brach teilweise zusammen. Zu Hilfe eilte bis zur Behebung des Problems die Feuerwehr Bruckhäusl mit einem Notstromaggregat.

Während Schnitzel und Braterkrapfen bruzelten und am Getränkeausschank Hochbetrieb herrschte, sorgte die junge Oberkrainer-Formation Tiroler Alpenfieber für beste Unterhaltung im Zelt. Mit Kaffee und vielen köstlichen Kuchen wurden die Festbesucher ebenso verwöhnt wie mit frisch gebackenen Kartoffelchips, die von der Landjugend unter Einsatz einer Bohrmaschine wie am Fließband produziert wurden.

Das gelungene Festl war auch Treffpunkt für Oldtimer-Traktorfans und vor allem der einheimischen Bevölkerung aus der Region. Nur vereinzelt „verirrten“ sich Touristen zum Hoffest, die dann auch überrascht fragten: „Und das sind alles Einheimische?“