Schnellere Grenzkontrollen in Kufstein

Ein flexibles Kontrollverfahren auf bis zu zwei Fahrspuren der A93 startet vor Weihnachten, teilt das das Land Tirol mit. Wirksame Maßnahmen zur Verkehrsentlastung entlang der Inntalautobahn zwischen Kufstein und Kiefersfelden standen am 10. Dezember 2015 im Mittelpunkt eines Treffens zwischen Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann und Tirols Landeshauptmann Günther Platter in München. Mit dabei war auf Einladung Herrmanns auch der Präsident der Bundespolizeidirektion München, Hubert Steiger, der für die Durchführung der Grenzkontrollen zu Österreich zuständig ist. Herrmann, Platter und Steiger waren sich einig, die dringend notwendigen Grenzkontrollen zu beschleunigen. Dabei wird die Bundespolizei laut Steiger auf ein neues Verfahren setzen, das flexible Kontrollen auf der A93 bei Kufstein ermöglicht.

„Wir werden dank der Unterstützung des bayerischen Innenministeriums und der Autobahndirektion Südbayern die Grenzkontrollen noch vor Weihnachten so umstellen, dass wir bei entsprechend hohem Verkehrsaufkommen die zweite Fahrspur öffnen und damit den Verkehrsfluss deutlich erhöhen können“, kündigte Steiger an.  Es werde eine Kombination aus stationären Kontrollen und Kontrollen aus dem fließenden Verkehr heraus geben. Die mobilen Kontrollen werden von Schleierfahndern der bayerischen Polizei unterstützt. Herrmann und Platter begrüßten die Planungen der Bundespolizei.

Entlastung für den Winterurlaubsverkehr

Außerdem regte Herrmann bei der Bundespolizei an, das neue Kontrollverfahren dann anhand der Erfahrungen aus dem Weihnachtsreiseverkehr ständig weiter zu verbessern. „Die beschleunigte Abfertigung lässt auf eine erhebliche Entlastung für den Winterurlaubsverkehr und auch für die Wirtschaft hoffen“, ist LH Platter überzeugt und dankte dem bayerischen Innenminister für die gut nachbarschaftliche Unterstützung in dieser für Tirol sehr wichtigen Frage.

Euregio-Taskforce zu Flüchtlingen auch mit Bayern

Ein weiteres wichtiges Thema zwischen Herrmann und Platter war die sogenannte ‚Euregio-Taskforce‘, in der sich Tirol, Südtirol und Trentino zur Bewältigung des hohen Flüchtlingsaufkommens zusammengeschlossen haben. Mitte November wurden dort gemeinsam abgestimmte Strategien zur Bewältigung einer Verlagerung der Flüchtlingsbewegung am Brenner beziehungsweise im Gebiet der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino beschlossen.

Auf Vorschlag von LH Platter sicherte der bayerische Innenminister künftig auch die Teilnahme eines Experten aus Bayern zu. „Damit wollen wir die enge Zusammenarbeit mit unseren südlichen Nachbarländern noch weiter vertiefen“, erklärte Herrmann. „Damit können wir bei der Bewältigung der Flüchtlingsströme plötzlich auftauchende Probleme rascher lösen“, ist sich Tirols Landeshauptmann sicher.

Text: Rainer Gerzabek/Land Tirol