Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich für Sebastian Kahn aus Wörgl

This is how WE do!!! – LORIT Acro Paragliding Club from strizi on Vimeo.

Sie trudeln, kreiseln, schlagen mit ihren Gleitschirmen Purzelbäume in der Luft – nichts für schwache Nerven sind die atemberaubenden Kunststücke der jungen Luftakrobaten vom Lorit Acro Paragliding Club, in dem sich 16 junge Leute aus Tirol zusammengefunden haben, um ihren spektakulären Lieblingssport auszuüben. Die Schwerkraft außer Kraft setzen und den Himmel auf den Kopf stellen – auf der Jagd nach dem Kick lassen sie sich jede Menge Tricks einfallen – ihr Clubname ist sozusagen Programm: Lorit – Tirol, eben auf den Kopf gestellt.

Zu den Pionieren der jungen Extremsportart zählt der Wörgler Sebastian Kahn, Jahrgang 1987. In der Flugschule von Onkel Otto in Westendorf entdeckte er als 12jähriger seine Liebe zum Fliegen und begann schon bald, seine Grenzen auszutesten.  Seit 2001 gilt die junge Extremsportart als Wettkampfsport  – und mit dem 11. September 2001 datiert er den Start seiner Gleitschirmpiloten-Karriere. Gemeinsam mit  seinen Cousins Ricky und James Kahn aus der Wildschönau gründete er den Lorit Paragliding Club und 2008 nahm Sebastian erstmals am Weltcup teil. Geflogen wird dabei in zwei Disziplinen – Solo und Synchron. Die Liste der absolvierten Wettbewerbe findet sich ebenso wie jede Menge Videos auf der Clubwebsite www.lorit.net

Der größte Erfolg Sebastians war 2009 der Sieg der Weltcup-Mannschaftswertung, bei der die vier besten Piloten Österreichs antraten. Zu seinen besten Erfolgen heuer zählt die Teilnahme an den Nissan Outdoor Games 2010 in Chamonix, bei dem er mit dem Argon-Team aus Österreich Sieger wurde. Dabei galt es, im Fünfkampf in den Disziplinen Klettern, Kajak-fahren, Mountainbiken, Paragleiten und Basejumping die Nase vorn zu haben. Das dabei erstellte Video läuft nicht nur im Internet, sondern auch weltweit im Fernsehen – der Link zu den Nissan Outdoor Games findet sich auf der Website des „Against the grain Acro Paragliding Club“, dem Sebastian auch angehört: http://test01.againstthegrain.at/

Wie laufen solche Wettbewerbe ab? „Derzeit gibt es rund 30 Tricks. Was man machen will, gibt man vor dem Wettbewerb bekannt. Eine Jury wertet dann vergleichbar wie beim Turmspringen den Flug“, erklärt Sebastian, der sich seinen Sport großteils selbst finanziert. Die Sponsorensuche ist mühsam, und so bringt er die rund 10.000 Euro durch Saisonarbeiten in seinem Beruf als Schlosser sowie im Winter als Skilehrer am Arlberg auf.

In Österreich starten derzeit 15 Leute im Weltcup, womit Österreich gemeinsam mit Frankreich und Spanien zu den stärksten Akrobatik-Paragliding-Nationen zählt. Zum Trainieren treffen sich die jungen Athleten in Kärnten am Ossiacher See oder – bei guten Windverhältnissen – auch in Tirol am Achensee. Der absolute Lieblings-Trainingsplatz befindet sich aber in Spanien: „Da ist die Thermik so gut, dass man keinen Aufstieg zu fuß oder mit dem Lift benötigt und den Schirm garnicht abschnallen muss“, schwärmt Sebastian. Die heurige Weltcup-Saison, deren Bewerbe von Juni bis September  in Europa und Brasilien stattfanden, endete für den jungen Wörgler mit einem 14. Platz in der Gesamtwertung.

Sein sportliches Können bescherte Sebastian die Einladung zu einem Showflug in Bucaramanga in Kolumbien, wo derzeit zwei Wochen lang Paragleit-Streckenflug- und Kunstflug-Bewerbe stattfinden.

Video-Quelle: www.lorit.net

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