Über 93.000 SchülerInnen starten in Tirol in die Sommerpause

93.118 SchülerInnen starten am 8. Juli in die Sommerpause. Für den Präsidenten des Landesschulrates LH Günther Platter sowie Bildungslandesrätin und Amtsführende Präsidentin des Landesschulrates Beate Palfrader Zeit, Bilanz zu ziehen und einen Blick auf das kommende Schuljahr zu werfen. Dieser verrät: Die Zahl der SchülerInnen an den allgemein bildenden Pflichtschulen und Berufsschulen ist rückläufig, an den weiterführenden Schulen steigt die SchülerInnenzahl hingegen voraussichtlich an. Insgesamt werden laut einer ersten Prognose im Herbst 92.747 Kinder und Jugendliche ihre Schultasche packen – das wären im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 371 weniger.

Eine besondere, weil gänzlich neue Herausforderung im Schuljahr 2015/2016 war die Tatsache, dass so wie in ganz Österreich auch in Tirol viele Schulen – vor allem im Bereich der allgemein bildenden Pflichtschulen – Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien aufnahmen und sich auf diese ungewohnte Situation einstellen mussten. Konkret wurden an den Tiroler Pflichtschulen 831 schulpflichtige AsylwerberInnen unterrichtet.

Integration junger AsylwerberInnen

Um diese Aufgabe zu bewältigen, schaffte das Land Tirol bereits im Vorjahr 35 zusätzliche Planstellen. Diese verteilten sich auf 95 Lehrpersonen an 137 Pflichtschulen und wurden aus dem Impulspaket finanziert. Diese Maßnahme wird im kommenden Schuljahr fortgesetzt und mit rund 1,5 Millionen an Landesgeldern finanziert. An 100 Schulen übernahm das Stammlehrpersonal die Integration dieser Kinder und Jugendlichen. Auch an den weiterführenden Schulen in Tirol waren 191 junge Flüchtlinge untergebracht, davon 116 in sechs so genannten Übergangsklassen, die für jugendliche AsylwerberInnen, die nicht mehr schulpflichtig sind, eingerichtet wurden.

„Es war eine Freude zu sehen, mit welcher Offenheit und mit welchem Einsatzwillen an diese Aufgabe herangegangen wurde, und dass sich auch eine große Zahl von Freiwilligen gefunden hat, die zur Mithilfe bereit war“, dankt LH Platter allen Beteiligen für ihren Einsatz. „Asylwerbende Kinder und Jugendliche sollen in Tirol eine Heimat finden und sich bei uns eine Zukunft aufbauen können. Bildung ist dazu der Schlüssel“, betont LRin Palfrader.

Verstärkte Berufsorientierung

Einen Schwerpunkt dieses Schuljahres bildete in Tirol außerdem die Stärkung der Berufsorientierung. Zwei besonders sichtbare Resultate waren das Entstehen der Plattform „Berufsreise.at“, die im Februar dieses Jahres startete, und der „Tag der Lehre“, der Anfang Juni mit 5.000 BesucherInnen zu einem großen Erfolg wurde.

Erstmals „Zentralmatura“ an BHS

Außerdem wurde – nachdem die allgemein bildenden höheren Schulen (AHS) schon im Vorjahr erstmals flächendeckend die so genannte „Zentralmatura“ durchzuführen hatten – diese Neuerung in den vergangenen Wochen auch in den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) erstmals umgesetzt. 19 Maturaklassen können sich bisher (mit Stand 5. Juli 2016) über eine „Weiße Fahne“ freuen, d. h. dass alle KandidatInnen die Reifeprüfung (AHS) bzw. die Reife- und Diplomprüfung (BHS) positiv bestanden haben.

Landesrätin Dr. Beate Palfrader und Landeshauptmann Günther Platter. Foto: Land Tirol/Oss

Landesrätin Dr. Beate Palfrader und Landeshauptmann Günther Platter. Foto: Land Tirol/Oss

Zeugnis: 92,6 Prozent an weiterführenden Schulen erfolgreich

An den Tiroler weiterführenden Schulen haben 92,6 Prozent der SchülerInnen das Schuljahr positiv abgeschlossen und können in die nächsthöhere Klasse aufsteigen, 22,8 Prozent sogar mit ausgezeichnetem Erfolg. Von den verbleibenden 7,4 Prozent haben 5,1 Prozent der SchülerInnen zu Schulbeginn die Chance, durch Ablegen positiver Wiederholungsprüfungen den Aufstieg ebenfalls zu schaffen. Nur 2,3 Prozent sind nicht zum Aufsteigen berechtigt, weil sie drei oder mehr „Nicht genügend“ haben.

Internationale Ausbildung in Tirol

Im Bereich der weiterführenden Schulen nahm außerdem mit der privaten „International School Kufstein Tirol – Oberstufenrealgymnasium“ eine neue Schule ihren Betrieb auf. Das Akademische Gymnasium Innsbruck erhielt im Februar 2016 die formelle Bestätigung, dass es nach der dreijährigen Kandidatenphase und der endgültigen Überprüfung offiziell als IB World School autorisiert wurde. Dies bedeutet, dass die SchülerInnen der am Akademischen Gymnasium geführten „International School Innsbruck“ gleichzeitig mit der Ablegung der Reifeprüfung auch das renommierte und weltweit anerkannte International Baccalaureat erlangen können.

Dank an Lehrpersonal

„In diesem Schuljahr wurde an Tirols Schulen wieder hervorragend gearbeitet und zur Förderung und Bildung unserer Kinder und Jugendlichen sehr viel geleistet“, halten LH Platter und LRin Palfrader fest, danken dem Lehrpersonal für ihre Engagement und wünschen abschließend allen SchülerInnen und PädagogInnen eine „wohlverdiente und vor allem erholsame Sommerpause“.

Einen statistischen Überblick über die Schulen den Bezirkes Kufstein sehen Sie hier: KUFSTEIN_Zahlen_Schulschluss2015_2016

Text: Land Tirol/Mag. Antonia Pidner