Weichenstellung für Wohnbauprojekte

Der Wörgler Gemeinderat fasste am 10. Dezember 2015  Beschlüsse betreffend die Errichtung von Wohnungen in der Augasse, der Sepp Gangl-Straße, am Schopperfeld sowie neben dem Seniorenheim und legte den Bebauungsplan für die Ansiedelung der Vivax Drive-GmbH & Co KG-Firmenzentrale am ehemaligen Standort Holland Blumenmarkt in Wörgl Lahntal fest.

Die Bundesbahn will auf dem derzeit als Parkplatz genützten Areal westlich des Wörgler Baches am nördlichen Ende der Augasse eine Wohnanlage mit 24 oder 25 Wohnungen mit rückwärtiger Hochgarage als Lärmschutz zu den Gleisanlagen hin errichten. Da ein Kanalstrang durch das Grundstück führt, werden zwei Gebäude errichtet, die über die Augasse erschlossen werden. Betreffend den Lärmschutz solle man sich nicht auf die Hochgarage verlassen, sondern von der ÖBB die Errichtung einer Lärmschutzwand und da gleich den Lückenschluss über eine Länge von rund 200 Metern bis zum Bahnhof hin verlangen, meinte Grün-GR Richard Götz. „Aufgrund eines vorgelegten Lärmgutachtens wird die Widmung erst möglich“, erklärte Raumordnungsreferent Dr. Andreas Taxacher. Eine Widmung unter Bedingungen sei rechtlich nicht möglich. GR Manfred Mohn wies darauf hin, dass der Bauwerber zur Straßenreparatur verpflichtet werden soll, wenn durch den Baustellenverkehr der eben sanierte Augassen-Belag beschädigt wird. Was nach dem Verursacherprinzip möglich ist, wie Bgm. Hedi Wechner anmerkte. Der Gemeinderat willigte einstimmig in die Flächenwidmungsplanänderung ein.

M&S-Wohnbauprojekt in der Sepp Gangl-Straße

2012 erwarb die Wohnbaugesellschaft M&S Baugrund in der Sepp Gangl-Straße in Wörgl und will darauf entgegen dem ursprünglichen Bebauungsplan, der eine Einzel- und Doppelhausbebauung vorsah, eine Wohnanlage errichten. Nachdem in zahllosen Verhandlungsrunden mit Nachbarn und Wohnbauträger kein Konsens, der alle Beteiligten restlos zufriedenstellt, gefunden werden konnte, stellte der Gemeinderat jetzt mit der Erlassung eines neuen Bebauungsplanes die Weichen.

„Vorgesehen sind zwei Gebäude in zweigeschossiger Bauweise mit Dachgeschoss-Ausbau, der Abstand zu den Grundgrenzen im Norden und Osten beträgt 8 Meter, zum Freiland hin 4 Meter“, erklärte Raumordnungsreferent Vizebgm. Dr. Andreas Taxacher zum Bebauungsplanentwurf, der im Auftrag der Stadt nach vielen Gesprächsrunden vom Büro Terra Cognita Claudia Schönegger KG ausgearbeitet wurde.

Änderungswünsche der M&S-Wohnbau zu diesem Entwurf wurden nicht stattgegeben. Kritiker des 15:5 gefassten Mehrheitsbeschlusses für den Terra Cognita-Entwurf wiesen darauf hin, dass die von den Anrainern strikt abgelehnte Zufahrt an der nördlichen Grundstücksgrenze nicht ausgeschlossen sei. Die FWL-Mandatare enthielten sich der Stimme, Grün-GR Götz stimmte dagegen. Verkehrslärm und zu wenig Rücksicht auf die bestehende Bebauung – das kritisieren die Anrainer, die auf dem ursprünglichen Bebauungsplan beharren, und kündigen bereits Einspruch der Nachbarn an.

Neue Häuser am Mitterhoferweg im Schopperfeld

Für das Schopperfeld besteht bereits ein Allgemeiner Bebauungsplan. Da nun entlang des Mitterhoferweges eine Bebauung stattfinden soll, beschloss der Gemeinderat einstimmig einen neuen Bebauungsplan, der das Planungsgebiet entlang des Mitterhoferweges mit einer Parzellentiefe sowie die Fläche des Kindergartens und Feuerwehrhauses und die bestehende Bebauung in der Franz Defregger-Straße umfasst. Damit ist offene Bauweise festgelegt.

Wohnbauprojekt im Stadtzentrum

Noch ist das Grundstück zwischen Seniorenheim-Stadtpark und Obstanger des Unterkrumbacherbauern Grünfläche – der Eigentümer Clemens Mayr reichte vor einem Jahr zur Bebauung ein fünfgeschossiges Wohnbauprojekt bei der Stadt ein. Diese beauftragte das Büro Terra Cognita Claudia Schönegger KG mit der Erstellung eines Bebauungsplanes. Im März 2015 befasste sich der Stadtentwicklungsausschuss mit dem Projekt. Bei einem Lokalaugenschein wurde die Höhe des Gebäudes vom Bauamt mit Gasluftballons dargestellt, worauf empfohlen wurde, das Gebäude um ein Stockwerk zu reduzieren. Terra Cognita empfahl zudem, das Erdgeschoss nicht nur als Wohnraum, sondern auch als Geschäftsfläche zu nutzen. Den Vorschlag des Bauamtes, die erforderlichen Stellplätze in Form einer Anbindung an die Seniorenheim-Tiefgarage zu erstellen, wurde vom Bauwerber abgelehnt, der diese lieber ohne bauliche Anbindung anmieten würde. Der Bebauungsplan wurde vom Gemeinderat einstimmig bewilligt.

Vivax Drive baut neue Firmenzentrale in Wörgl

Die Firma Vivax Drive GmbH & Co KG hat das Grundstück des ehemaligen Holland Blumenmarktes gekauft, um dort eine neue Firmenzentrale zu errichten. Geplant sind mehrere Verkaufs- und Ausstellungsräume sowie Räume für Entwicklung, Montage, Servicearbeiten, Büro und Verwaltung und durch den Ausbau des Dachgeschosses eine Betriebswohnung im 3. Obergeschoss. Das Gebäude wird mit einer Tiefgarage sowie Lagerräumen in einem 2. Untergeschoss unterkellert. Die Erschließung erfolgt über die Schönherr-Straße, dort befinden sich auch Besucherparkplätze. Der Bebauungsplan wurde einstimmig beschlossen.