Wörgler „Badl“ beherbergt jetzt Flüchtlinge

In einer Rekord-Bauzeit von dreieinhalb Monaten sanierte die Eisenstein Wörgl GmbH den 1899 errichteten Gasthof Bad Eisenstein und lud am 3. Dezember zur Übergabefeier an den neuen Mieter, die Tiroler Soziale Dienste GmbH, die dort 53 Flüchtlinge unterbringen wird. Hochwertige Ausstattung bei Erhalt des Hauscharakters – das Resultat begeisterte alle bei der Hauseröffnung.

„Hier wurde Grandioses geleistet – mit Sicherheit ist dieses Haus ein Vorzeigeprojekt“, zeigte sich Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner beeindruckt, die bereits am Vormittag die neue Flüchtlingsunterkunft besuchte. Abends versammelten sich 80 Gäste, darunter etliche Gemeindepolitiker, die ehemalige Besitzerfamilie, Investoren und Vertreter ausführender Firmen in der ehemaligen Gaststube, die künftig für Schulungen wie Deutschkurse genutzt und gegen eine Miete von 30 Euro pro Tag von der Eisenstein GbmH auch für Veranstaltungen angemietet werden kann. „Hier soll Integration gelebt werden“, wünscht sich Projektleiter Roland Ponholzer von der Eisenstein Wörgl GmbH, der das Gesamtmodell als „erstes kapitalistisch-philantropisches und humanistisches Projekt in Tirol“ bezeichnet.

Den renovierten Gasthof sieht Ponholzer als ersten Baustein der „Integrations-Oase“, deren innovatives Konzept mit Hotel Garni, Dienstleistungs-Start-Ups, Schule, Kinderbetreuung, Gastronomie und Integrationsgarten weitere Ausbauschritte für das Gesamtareal umfasst. Wie weit das europaweit einzigartige Modell realisiert werden kann, hängt von der Zusammenarbeit mit der Stadt Wörgl ab, die für die Flächenwidmung zuständig ist.  Offen ist auch die Zukunft der Tennisplätze.

Begeistert von der Ausstattung zeigte sich auch TSD-Geschäftsführer Harald Bachmeier. Das Erdgeschoss ist barrierefrei und rohlstuhlgerecht, das Haus weist wesentlich mehr Sanitäreinrichtungen als vorgeschrieben auf, die Räume sind mit Parkett und Fliesenböden ausgestattet. Ponholzer dankte dem jungen Architekt Christoph Eigentler, Bauleiter Patrick Dietrich, den Handwerkern – bis zu 64 Arbeiter waren gleichzeitig auf der Baustelle – sowie dem Stadtbauamt für die gute Zusammenarbeit.

Köstlich bekocht wurden die Eröffnungsgäste – darunter u.a. Vizebgm. Evelin Treichl, Stadtrat Dr. Daniel Wibmer, Kulturreferent Mag. Johannes Puchleitner, die Gemeinderäte Hubert Aufschnaiter, Christian Kovacevic, Emil Dander und Mag. Alexander Atzl –  mit afrikanischen und afghanischen Nationalgerichten von Flüchtlingen aus Pinnersdorf.