Mit heutigem Tag, 30. September 2010, geht in Wörgl die Notarztstützpunkt-Ära vorerst zu Ende. Vor sieben Jahren, im September 2003, starteten der damals neu gegründete Samariterbund Tirol gemeinsam mit der ANI-Notarzt-Vereinigung im Gesundheitszentrum Wörgl die städtische Notfallversorgungs-Einrichtung. Als der Gemeinderat ein Jahr später den Notarztdienst wieder an die junge Rettungsorganisation vergab, begann das Rote Kreuz seinen Feldzug gegen die Stadt und den neuen Konkurrenten,  beeinspruchte die Vergabe und verlangte eine EU-weite  Ausschreibung. Die umstrittene Vergabe endete mit einem Zuschlag ans Rote Kreuz, das aufgrund eines einkalkulierten Patientenselbstbehaltes von 180  Euro günstiger anbot und so das Rettungs-Monopol absichern wollte. Was allerdings nicht gelungen ist - der Samariterbund Tirol baute seinen Stützpunkt in Kirchbichl auf, erhielt den Zuschlag für den Rettungsdienst in der Wildschönau und verzeichnet jährlich Steigerungsraten beim Fahrtenaufkommen. Aufgrund der steigenden Kosten entschied sich die Stadt Wörgl 2009 für eine Rückkehr ins bestehende Notarztsystem und damit für die Auflassung des Notarztstützpunktes im Gesundheitszentrum. Dass der Stützpunkt allerdings einsatztechnisch seine Berechtigung hat, zeigt die Statistik. Vom Wörgler Stützpunkt aus wurden seit 2005 mehr als 5.000 Einsätze gefahren, was rund einem Drittel der Einsätze im Bezirk entspricht.



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