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Beschluss vom Wörgler Gemeinderat am 24. September 2009

"Seit längerer Zeit laufen Diskussionen, die Wirtschaft am Stadtmarketing zu beteiligen und esa uf eine professionellere Ebene zu heben. Die Wirtschaft leistete bisher keine finanziellen Beiträge zur Stadtmarketing GmbH", erläuterte Bgm. Arno Abler. Die nun zur Diskussion stehende Neuorganisation sei eine Idee von Stadtmarketing-Geschäftsführerin DI Carola Schatz und eine tirolweit "einzigartige Konstruktion der Zusammenarbeit für die Imagebildung einer Stadt."

Die Neuregelung sieht vor, dass das Stadtmarketing von der stadteigenen Stadtmarketing GmbH auf den Verein Shopping City Wörgl SCW übergeht. Dessen Statuten werden für diesen Zweck geändert. Der Vorstand besteht aus 4 Mitgliedern, wobei sich diese aus der Finanzbeteiligung ergeben: Für die Stadt sollen die Kosten mit 150.000 Euro jährlich gleich bleiben. Der Tourismusverband hebt seine Subvention von 36.000 Euro auf 100.000 Euro jährlich an. Nochmal mindestens 100.000 Euro sollen von Wörgler Unternehmen kommen: Ab 1.1.2010 werden sich Großinvestoren (Hochstaffl, Wegscheider, Pletzer, Bosin und MargreiterI an der Werbegemeinschaft beteiligen.

Mitmachen kann jedes Wörgler Unternehmen, wobei sich der jährlich zu entrichtende finanzielle Beitrag nach der Verkaufsfläche richtet. Derzeit sind rund 20, 25 Betriebe ohne Mitgliedsbeitrag beim Verein. "Der Beitrag wird jeweils im Sommer für das Folgejahr errechnet und beträgt 30 Cent netto pro Monat und Quadratmeter Geschäftsfläche, mindestens aber 100 Euro", erklärt Carola Schatz. Bei Abstimmungen hat jeder 100-Euro-Anteil ein Stimmrecht. Die Stadt kommt damit auf 1250 Stimmen, der TVB auf 833, da die Zuwendungen versteuert werden. Als offizieller Vertreter der Stadt wird Bgm. Arno Abler den Vorstandsitz der Stadt im Verein SCW einnehmen, stellte aber dem Gemeinderat frei, dafür künftig eine andere Regelung zu treffen.

Damit die Neukonstruktion starten kann, müssen sich alle Beteiligten im Rahmen einer eigenen Vereinbarung zu drei Jahren Mitgliedschaft verpflichten. Für die professionelle Umsetzung habe es, so Abler, schon ein Hearing mit großen Agenturen gegeben.

Wie der Wandel der Werbestrategie aussehen soll, wollte Michael Zangerl, grüner Ersatzgemeinderat wissen: "Oder wird das dann hauptsächlich eine Bewerbung des Tirol Towers?" - "Das ist auszuschließen - allein schon aufgrund der gegenseitigen Kontrolle der Mitglieder. Es ist klar, dass nicht Einzelunternehmen wie das M4, das City-Center oder die Bahnhofstraße beworben werden, sondern die Stadt als Ganzes. Auch nicht nur als Einkaufsstadt, sondern auch als Energiestadt", so Abler.

Da sich nun die Wirtschaft beteilige, sollte die Stadt ihren Finanzbeitrag verringern, meinten die Grünen und stellten den Antrag, die nun drei Jahre lang zu bezahlende Subvention von 150.000 Euro an den Verein SCW auf 100.000 Euro zu verringern. Alle anderen Fraktionen lehnten das ab und stimmten der vorgeschlagenen Umstrukturierung zu.

Grün-GR Evelyn Huber fragte noch nach, was aus der bestehenden Stadtmarketing GmbH wird und ob die vom Finanzamt geforderte Mehrwertsteuernachzahlung für alle Stadtmarketing-Projekte der vergangenen Jahre nun zum Tragen kommt oder nicht. "Die Stadtmarketing GmbH würde ruhend gestellt, die Finanzprüfung läuft noch. Ein Steuerguru aus Innsbruck analysiert den Fall derzeit, gegen die Steuerforderung wird Einspruch erhoben", teilte Stadtmarketing-Geschäftsführerin Carola Schatz dazu mit.