Kommentare (0)

Generalversammlung des Unterguggenberger Institutes am 24. November 2010

Das Interesse am historischen Wörgler Währungsexperiment riss auch nach dem Wörgler Freigeldjahr 2007 nicht ab und wurde durch die 2008 ausgebrochene Wirtschaftskrise nochmals angefacht. Das Wörgler Freigeld dient weltweit immer noch vielfach als Vorbild für das Funktionieren einer regionalen Zweitwährung und wird in Universitäten ebenso zitiert wie auf Kabarettbühnen. Bezug auf die Wörgler Regionalwährungsaktion nimmt u.a. das neue Tauschsystem KAESCH in Wien, das am 24. November zeitgleich zur Generalversammlung des Unterguggenberger Institutes seine Auftaktveranstaltung durchführte.

  So schaffte es das Freigeld heuer auch wieder in zahlreiche Publikationen und mit der Kabarettsendung „Neues aus der Anstalt“ im deutschen Fernsehen ebenso vor ein Millionenpublikum wie mit dem Dokumentarfilm „Der Schein trügt“ über die Hintergründe unseres Geldsystems, der bereits mehrfach ausgestrahlt wurde. Im Oktober 2010 erschien im Fachverlag für Sozialökonomie das Buch "Geld und Natur in Literatur, Kunst und Musik" von Werner Onken, in dem u.a. in Zusammenhang mit dem literarischen Werk Ezra Pounds aufs Wörgler Freigeld verwiesen wird. Einen Beitrag vom Unterguggenberger Institut gibt´s in der Buch-Neuerscheinung "Geld Gier Gott" über eine gleichnamige Veranstaltungsreihe an der Universität Salzburg, wo am 25. November 2010 das Buch öffentlich präsentiert wird.

Im Frühjahr 2010 lud das Unterguggenberger Institut in Kooperation mit der Grünen Bildungswerkstatt zu Filmvorführungen von „Der Schein trügt“ in St. Johann, Wörgl und Innsbruck, wo Filmautor Claus Strigel von der Denkmalfilm München dem Publikum anschließend für eine Diskussion zur Verfügung stand. Dass Wirtschaft auch anders funktionieren kann – hauptsächlich am Gemeinwohl und nicht am privaten Gewinnstreben orientiert – davon ist Christian Felber, Buchautor und ATTAC-Mitbegründer überzeugt, der auf Einladung der Lernwerkstatt Zauberwinkl und des Unterguggenberger Institutes in Wörgl neue Werte für die Wirtschaft vorstellte.
Das Informationsangebot des Unterguggenberger Institutes wird von Journalisten und Autoren ebenso genützt wie von Studenten. So werden direkte Anfragen beantwortet und Informationen bei Vorträgen im In- und Ausland weitergegeben, u.a. auch über die Wörgler Jugendkomplementärwährung I-MOTION. Die Websiten www.unterguggenberger.org sowie www.neuesgeld.com stellen aktuelle Komplementärwährungsprojekte vor und liefern Hintergrundinformationen.
 Zu den Anliegen des Vereines (hier im Bild der Vorstand mit Heinz Hafner, Veronika Spielbichler, Jutta Seethaler und Rudo Grandits), der nach dem Freigeld-Bürgermeister Michael Unterguggenberger benannt wurde, zählt die Erhaltung des Vereinslokals im Unterguggenberger Wohnhaus ebenso wie die Fortführung der Öffentlichkeitsarbeit. Dazu wird u.a. ein Workshop zum Thema „Geld – selbst gemacht“ am 29. April 2011 im Tagungshaus Wörgl organisiert, bei dem aktuelle in der Praxis umgesetzte Komplementärwährungen von Referenten aus den Initiativen erläutert werden.