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Scheiber & Huber: Teurere Müllgebühren oder Müllimporte vorprogrammiert - Kundl kein Standort |
Angesichts der wieder einmal aufgeflammten Standortsuche für eine Restmüllverbrennungsanlage in Tirol verweisen heute die GRÜNE NR-Kanidatin Evelyn Huber und die GRÜNE Umweltsprecherin Maria Scheiber auf mehrfach belegte Fakten, die auch der Umweltlandesrat kennen sollte. "Der Rechnungshof weiß es, wir GRÜNE wissen es und auch die Firma Freudenthaler weiß es. Nach der mechanischen Trennung fallen in den Tiroler Gemeinden gerade einmal 70.000 t an zu verbrennendem Restmüll an. Tirol ist viel zu klein für eine eigene Anlage, die erst ab einer Größe von rund 300.000 t wirtschaftlich ist. Das heißt im Klartext: entweder werden die Tiroler Müllgebühren teurer, oder es müssen Unmengen an Müll aus aller Herren Länder importiert werden", sagt Maria Scheiber.
Bezüglich des Standortes solle der Umweltlandesrat nicht lange um den heißen Brei herumreden: "Offensichtlich steht der Standort Kundl für ihn schon lange fest - ich mutmaße schon seit der Zeit als er dort noch Bürgermeister war", so die GRÜNE NR-Kandidatin und Wörgler Gemeinderätin Evelyn Huber.
Gegen eine MVA in Kundl spreche vieles: Die Bevölkerung hat dem Land bereits mehrmals eine deutliche Absage erteilt. Die Luftsituation in Kund ist derzeit schon angespannt genug -es braucht weniger Verkehr und nicht eine zusätzliche MVA mit zusätzlichem LKW-Verkehr. Kundl liegt in einem Inversionsgebiet mit sehr schlechtem Luftaustausch. Bei den unweigerlich auftretenden Störfällen birgt das ein weit größeres Risiko für die Menschen als an einem gut durchlüfteten Standort.
Ein weiteres Risiko wäre es, die öffentlich Restmüllentsorgung an ein einziges privates Unternehmen zu binden wie Beispiele aus Deutschland und Österreich beweisen.
GRÜNE Forderungen für die Abfallpolitik des Landes:
1) Viel mehr Engagement des Landes bei der Müllvermeidung und stofflicher Verwertung
2) Heraustrennen des energiereichen Teils aus dem Restmüll und daraus Erzeugung von Ersatzbrennstoffen
3) Energiegewinnung (evt. durch Vergärung) aus dem verbleibenden biogenen Anteil
4) Verwendung der Ersatzbrennstoffe dort, wo schmutzigste Energieträger wie Kohle und Erdöl ersetzt werden können
5) Keine Müllverbrennung in Sanierungs- bzw. Inversionsgebieten
Text: Ulli Pizzignacco-Widerhofer, Pressereferentin der Tiroler Grünen