Rot Kreuz Ortsstelle Wörgl feierlich eingeweiht

„Wir haben 20 Jahre gewartet – und jetzt haben wir nach 15 Monaten Bauzeit 9 Sparten unter einem Dach“, freute sich Wörgls Rot Kreuz-Ortsstellenleiter Gerhard Thurner bei der Einweihungsfeier der neuen Rot-Kreuz Ortsstelle inklusive Sozialzentrum  in der Brixentaler Straße am 9. September 2018. Zur offiziellen Eröffnung lud die Ortsstelle am Samstag, 8. September, auch  zum Tag der offenen Tür mit buntem Rahmenprogramm.

Alles unter einem Dach – Rettungswache, Bezirksrettungskommando, das neue Katastrophenhilfelager des Bezirkes Kufstein für die Alarmabteilung Ost, Warenhaus, Kleiderladen, die Lebensmittelausgabe der Tafel, Lernhaus, Betreuter Fahrdienst und Krisenintervention – in der neuen Wörgler Rot-Kreuz-Ortsstelle sind 10 hauptamtliche und rund 230 Ehrenamtliche im Rettungs- und Sozialdienst tätig.

Mit dem Roten Kreuz feierten am Sonntag Traditionsvereine und die Bergrettung den neuen Stützpunkt. Nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche, bei dem Pfarrer Theo Mairhofers Predigt an  den Rot-Kreuz-Gründer Henry Dunant erinnerte, zogen die Vereine mit 12 Fahnenabordnungen, namentlich von der RK-Bezirksstelle, den RK-Ortsstellen von Wörgl, Westendorf, den Bezirksstellen  Innsbruck und Innsbruck-Land, dem Kameradschaftsbund, dem Veteranenverein, derFF Wörgl und der FF Bruckhäusl, der Schützengilde Wörgl, der Schützenkompanie Wörgl und der Landjugend/Jungbauernschaft Wörgl von der Pfarrkirche zum neuen Stützpunkt. Dort nahmen Pfarrer Theo Mairhofer und RK-Kurat Robert Jonischkeit gemeinsam die Segnung des Neubaues sowie der Fahrzeuge von Rotem Kreuz und der Bergrettung Wörgl-Niederau vor.

Ortsstellenleiter Gerhard Thurner erinnerte nach der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste aus der Politik und weiteren Einsatzkräften an die Geschichte des Wörgler Rot Kreuz-Stützpunktes: „Das Rote Kreuz war schon vor 113 Jahren in Wörgl tätig. 1913 gab es den ersten Krankentransport, das 1. Rettungsauto wurde 1936 angeschafft. Während des 1. und 2. Weltkrieges war das Rote Kreuz in Wörgl sehr aktiv, so wurde eine Krankenstation am Bahnhof und ein Lazarett im Astnersaal betrieben. Von 1959 bis 1985 bestand die Freiwillige Wörgler Rettungsgesellschaft, die 1985 wieder in die Rot-Kreuz-Bezirksorganisation eingegliedert wurde.“ Seither wuchs der Leistungsumfang beständig an. „Vor 15 Jahren hatten wir 100 Ehrenamtliche, mittlerweile sind 10 Hauptamtliche und 230 Ehrenamtliche in der Ortsstelle tätig“, so Thurner. Die Ortsstelle erreiche damit den Umfang eines mittelständischen Unternehmens. Seit Gründung der Tafel 2006 wurden 60 Tonnen Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben, der 2008 gegründete Kleiderladen zählt bereits über 7000 Kunden und wickelte 57.000 Einkäufe ab.

Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner betonte die Bedeutung der Solidarität für den Zusammenhalt der Gesellschaft und forderte diese auch auf EU-Ebene für die Aufnahme von Flüchtlingen ein. Bergrettungs- Ortsstellenleiter Dietmar Aichhorn dankte für die gute Zusammenarbeit und Rot Kreuz-Bezirksstellenleiter Dr. Heinrich Scherfler hob die neue Ortsstelle als Anlaufstelle für alle Schichten der Bevölkerung hervor und empfahl, vom Angebot der Erste-Hilfe-Kurse auch zur Auffrischung Gebrauch zu machen. RK Landesverbands-Vizepräsident Günther Ennemoser erinnerte an den Grundsatz des Roten Kreuzes, allen Menschen unabhängig von Hautfarbe, Herkunft oder Religion gleichermaßen zu helfen.