Kommentare (0)

Interessensgemeinschaft Alte Volksschule gegründet - Politik soll prekäre Raumsituation rasch lösen

Stellvertretend für die IG Alte Volksschule wiesen Klaus Ebner, Hannes Pierzinger, Johannes Puchleitner und Markus Steinbacher auf die prekäre Raumsituation im Musikschulgebäude hin. Bildmitte: Museumsvereinsobmann Markus Steinbacher mit Stadtarchivar Hans Gwiggner und LMS-Direktor Johannes Puchleitner. Bild rechts: Die alte Bruggnhocker-Schützenscheibe im Heimatmuseum bekam durch das falsche Raumklima tiefe Risse.

"Die angeführte Raumproblematik kann somit nicht einfach mit einer Sanierung beziehungsweise Adaptierung des Gebäudes als Musikschule gelöst werden, sondern nur entweder mit einem Neubau der Landesmusikschule Wörgl oder eben mit der bereits geplanten Übersiedlung der Landesmusikschule Wörgl in den Gasthof Gradl (Neue Post)", lautet die Schlussfolgerung der Interessensgemeinschaft Alte Volksschule, die sich im Jänner 2010 zusammengefunden hat. Sie besteht aus Kulturvereinen und Institutionen, die das Gebäude der Alten Volksschule derzeit nutzen beziehungsweise laut dem Projekt 2010 als Nachfolge-Nutzer für die Landesmusikschule Wörgl vorgesehen waren.

 

"Den Ausschlag zur Gründung der Initiative gab der Gemeinderatsbeschluss am 19. Dezember", erklärte LMS-Direktor Johannes Puchleitner. Nach einer Bedarfsanalyse forder die IG Alte Volksschule "von der Politik eine rasche Lösung der prekären Raumsituation." Puchleitner: "Das ist die Sanierung des bestehenden Gebäudes die schlechteste Lösung."

 

Wie diese in der Praxis aussieht, schilderte Markus Steinbacher, Obmann des Heimatmuseumsvereins: "Das Museum hat derzeit zwei Räume, die von der Musikschule auch als Unterrichtsraum genützt werden." LMS-Direktor Puchleitner bestätigt, dass ohne Nutzung des Museums der Musikschulbetrieb mit über 500 SchülerInnen - 350 davon aus Wörgl - am Hauptstandort der Musikschule nicht mehr durchführbar wäre.

 

Dabei würde das Museum schon jetzt mehr Platz brauchen, einerseits zur Präsentation der vorhandenen Exponate, aber auch für Wechselausstellungen. So stehe 2011 mit der 100-Jahr-Feier zur Markterhebung Wörgls ein Ausstellungsprojekt an. "Ein regulärer Museumsbetrieb ist derzeit garnicht möglich", so Steinbacher, der den Museumsverein von "der Lokalpolitik im Regen stehen gelassen" sieht.

 

Ins Wasser fällt mit der Absage der Musikschulübersiedelung auch die im Projekt Wörgl 2010 vorgesehene Anbindung des Stadtarchives sowie des Unterguggenberger Institutes ans Museum, was aufgrund der inhaltlichen Arbeit Sinn macht. Das Stadtarchiv wurde provisorisch im Jugendzentrum untergebracht, das Unterguggenberger ist im privaten Wohnhaus der Familie Unterguggenbergers eingemietet.

 

Mehr Platzbedarf meldete zudem die Stadtmusikkapelle beim Stadtamt an. "Wir würden im Haus zwei weitere Räume für den Probebetrieb sowie ein Archiv benötigen", erklärt Klaus Ebner, Obmann der Stadtmusikkapelle, der derzeit nur zwei Räume im Parterre des Hauses zur Verfügung stehen. Den Probebetrieb ausgelagert hat bereits der Männergesangsverein Liederkranz: "Derzeit proben wir in der polytechnischen Schule", so Liederkranz-Obmann Hans Pierzinger, wobei hier auf den Schulbetrieb ebenso Rücksicht genommen werden muss wie auf den Schachverein. Keinesfalls optimal ist derzeit auch die Lagerung der Utensilien des Vereins am offenen Dachboden der alten Volksschule. Auch hier lautete die Hoffnung "mehr Platz durch den Auszug der Musikschule".

 

Um das Interesse aller betroffenen Einrichtungen - namentlich die Musikschule, das Museum, die Stadtmusikkapelle, der Männergesangsverein Liederkranz, das Wörgler Streicher- und Bläserensemble, die Volkshochschule, die Höhlenforscher, die Academia Vocalis, das Unterguggenberger Institut und das Stadtarchiv - öffentlich zu unterstreichen, wurde die IG Alte Volksschule ins Leben gerufen. Als erster Schritt geht die gemeinsame Stellungnahme (hier nachlesen) an alle Gemeinderäte mit der Aufforderung, "möglichst rasch eine Lösung der prekären Raumsituation" herbeizuführen.