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Jugend-Beschäftigungsprojekt von Cubic in Kooperation mit der Stadt Wörgl

Das internationale EU-unterstützte Projekt Rückenwind veranstaltete Anfang März 2010 internationale Strategie-Tage, bei denen in Wörgl die erstmals lokale Verankerung des Jugendprojektes vorgestellt wurde. Wie Rückenwind bisher arbeitete, erklärte Leo Kaserer vom Verein Cubic (Bild Mitte), seine Kollegin Katrin Lüth moderierte (Bild rechts).

Rückenwind für junge Leute auf Jobsuche

Unterstützung für arbeitslose junge Menschen bietet das Projekt „Rückenwind“ seit Anfang März in Wörgl mit einer lokalen Beschäftigungsinitiative. Das vom Tiroler Verein Cubic initiierte, seit fünf Jahren erfolgreiche internationale EU-Projekt Rückenwind für Jugendliche mit Benachteiligung erfährt damit erstmals eine regionale Verankerung.

Cubic, Verein für Cultur und Bildung im Context, reagiert mit dem neuen Angebot auf die aktuelle Wirtschaftskrise, die vor allem Jugendliche betrifft. „Bis zum Jahr 2015 werden 49 % aller 26 bis 29-jährigen keinen stabilen Einstieg ins Berufsleben schaffen, wobei Berufsleben mit 75 % Beschäftigung übers Jahr definiert wurde. Das sind um 10 % mehr als vor 10 Jahren“, zitierte Wörgls Jugendkoordinator und Vorstandsmitglied bei Cubic, Klaus Ritzer bei der Projektvorstellung am 2. März 2010 aus einer aktuellen Erhebung und begründete damit die neue Beschäftigungsinitiative in Kooperation mit der Stadt Wörgl.  

 

Rückenwind-Geschäftsführer Zdenko Števinović und Wörgls Jugendkoordinator Klaus Ritzer informierten über das neue Projekt, das zur internationalen Komponente mit aufbauend auf das Wörgler Jugendprojekt I-MOTION eine regionale Beschäftigungsinitiative anbietet. Das EU-Programm Jugend in Aktion, in das Rückenwind eingebettet ist, stellte Marco Frimberger von der österreichischen Nationalagentur vor.

 

Für das Projekt „Rückenwind“ im Rahmen des EU-Programmes Jugend in Aktion vermittelte Cubic bisher 420 jungen Leuten Auslandsaufenthalte. Die Möglichkeit, im Ausland Erfahrungen zu sammeln, ist auch Bestandteil des Wörgler Rückenwind-Projektes. „Wir bieten jungen Leuten zudem Hilfe bei der Jobsuche und erweitern das Beschäftigungsangebot des Jugendprojektes I-MOTION auf 16- bis 25jährige“, erklärt Ritzer weitere Module des Projektes, das in die Wörgler Jugendarbeit eingebettet wird.

„Die Beschäftigungsinitiative Rückenwind verläuft in vier Phasen. Wir helfen Jugendlichen bei der Orientierung durch individuelle Betreuung, zu der auch die Teilnahme an einer Kompetenzwerkstatt gehört. Wir organisieren den lokalen Beschäftigungseinsatz ebenso wie gegebenenfalls Auslandsaufenthalte“, schildert Rückenwind-Wörgl-Projektleiter Zdenko Števinović die Vorgangsweise. Für ihren lokalen Arbeitseinsatz werden Jugendliche mit Gutscheinen belohnt. Auslandsaufenthalte sind über unterschiedliche Zeiträume bis zu einem Jahr möglich, etwa als Europäischer Freiwilliger, aber auch in Jugendbegegnungen oder beim Job-Shaddowing, bei dem man 3 Wochen lang Arbeitserfahrung in ausländischen Organisationen sammeln kann.

Abschließend erhalten die jungen Rückenwind-TeilnehmerInnen einen Youth-Pass, der in schriftlicher Form die erworbenen Kompetenzen und Erfahrungen sichtbar macht. Die Rückenwind-Mitarbeiter begleiten die jungen Leute möglichst bis zum Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt.

 

Wie weit der "Rückenwind" in den vergangenen fünf Jahren bereits tragen konnte, erfuhren bereits 420 von Cubic vermittelte junge Leute. Zwei davon - Stefan und Maja, berichteten von ihren Erfahrungen in Finnland (Bild links). Allessandra Fralleoni aus Rom stellte Ergebnisse der Begleitforschung vor. 

Das EU-weite Pilotprojekt der lokalen Verankerung von „Rückenwind“ wurde beim viertägigen Strategietreffen der internationalen Rückenwind-Partner vorgestellt, an dem u.a. 20 internationale Gäste aus 16 EU-Ländern teilnahmen und sich mit der Weiterentwicklung des internationalen Austauschprogrammes befassten. Alessandra Fralleoni aus Rom stellte dabei die Ergebnisse der universitären wissenschaftlichen Begleitforschung vor, die bestätigt, dass „Rückenwind“ die jungen Leute positiv verändert: „Sie zeigen nachher mehr Selbstbewusstsein, sind motivierter für die Fortsetzung der Schulausbildung oder für die Jobsuche und arbeiten besser mit den Sozialarbeitern zusammen.“

Das Projekt Rückenwind in Wörgl ist zunächst angelegt für rund 30 junge Leute in unterschiedlichen Beschäftigungsfeldern und wird von der Stadt Wörgl, dem Land Tirol und dem Zukunftszentrum Tirol unterstützt. „Wir machen damit in der Wirtschaftskrise unsere lokalen Hausaufgaben und schaffen Chancen für junge Leute“, betonte Bürgermeister Arno Abler bei der Projektpräsentation.

Rückenwind erhält in Wörgl die erste lokale Verankerung mit einem regionalen Beschäftigungsprojekt - im Bild links Bgm. Arno Abler mit Klaus Ritzer und Zdenko Števinović. Bild Mitte: Der Vorstand von Cubic - von links Markus Albrecht, Klaus Ritzer, Katrin Lüth, Leo Kaserer und Zdenko Števinović. Bild rechts: Die Teilnehmer des internationalen Rückenwind-Strategietreffens kamen aus 16 Nationen.