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IGZ lotete Möglichkeiten der Weiterentwicklung aus
vero / 17.08.2010 22:30
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Wörgl  IGZ  Kultur  Integration  Integrationszentrum  Klausur 

Im Vorfeld der ersten Klausur des IGZ deponierte Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner den Wunsch nach einem klaren Aufgabenprofil des Vereines, der als regionale Institution immer wieder im Schussfeld politischer Kritik stehe und einseitig auf die türkische Bevölkerungsgruppe hin ausgerichtet wahrgenommen werde.

„Die künftigen Entwicklungsmöglichkeiten des IGZ waren ebenso Thema der Klausur wie eine breitere wirtschaftliche und vereinsstrategische Basis“, teilt IGZ-Obmann Wilhelm Maier nach der Klausur mit. Dazu zählt die Erweiterung des Vorstandes, in dem künftig Julia Sevenich und Irmi Moritz im Bereich Bildung und Kommunikation mitarbeiten werden. Silvia Nagl, die bisher bereits die sehr gut angenommenen Kochkurse organisierte, wird die Frauengruppe leiten und Aktivitäten seien zudem für die Jugend geplant, u.a. in Form gemischter Sportgruppen. Ein Wechsel steht durch das Ausscheiden von Arno Abler und Michael Pfeffer auch an der Vereinsspitze an, wobei Christian Kovacevic für die SPÖ die Obmannstellvertreter-Funktion übernimmt und die Bürgermeisterliste bis zum Herbst einen Nachfolger nominieren wird. Zudem soll künftig aus allen Regionsgemeinden ein Vertreter im erweiterten Vorstand mitwirken.

Um die wirtschaftliche Basis des Vereines zu erweitern und damit mehr Aktivitäten zu ermöglichen, will man vermehrt in EU-Projekten mitarbeiten. Das Jahresbudget des IGZ von derzeit 45.000 Euro wird zur Hälfte vom Land Tirol und je zu einem Viertel von der Stadt Wörgl und den Regionsgemeinden aufgebracht.

 

In Kleingruppen wurden die Themenbereiche diskutiert. Links im Bild IGZ-GF Kayahan Kaya, Wörgls Integrationsbeauftragter DI Peter Warbanoff und IGZ-Obmann-Stv. Christian Kovacevic, auf dem Bild in der Mitte IGZ-Obmann Wilhelm Maier, Klaus Sedlak und Irmi Moritz. Bild rechts: Christian Kovacevic (Bildnachweis: Wilhelm Maier).

In der Klausur wurden die Aufgaben des IGZ konkretisiert. Schwerpunkte sind die Bildungsarbeit und Einbindung weiterer Nationalitäten. Bildungsprojekte betreffen die Migranten ebenso wie die Fortbildung der IGZ-MitarbeiterInnen. „Zu den wichtigsten Ergebnissen unserer Klausur zählt die Gründung einer neuen Plattform, in der möglichst alle Vereine mit Migrationshintergrund mitmachen sollen. Wir haben hier in Wörgl Menschen aus 54 bis 56 Nationen“, so Wilhelm Maier, der sich nun nach seiner aktiven Berufszeit in der Pension vermehrt der Alltagsarbeit im IGZ widmen will und dazu u.a. alle zwei Monate eigene Sprechstunden anbietet: „Wir wollen den Dialog zwischen Einheimischen und Zuwanderern, aber auch zwischen den Migrantengruppen verbessern.“ Dazu gehört auch, Stammtischparolen zu entkräften.

Verbessert werden soll auch die Öffentlichkeitsarbeit über die in Wörgl sowie in den Regionsgemeinden geleistete Arbeit des IGZ, das von Gesundheitsberatung für Mädchen über Einbindung bei Schulproblemen bis zur konkreten Hilfe bei Notlagen reicht. Ausgebaut werden sollen die Freizeitaktivitäten für gemischte Kleingruppen mit dem Ziel, gegenseitiges Verständnis durch miteinander Erleben zu fördern – bei Kochkursen ebenso wie bei Wanderungen, Reisen oder den Besuch von Kulturstätten.