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Bericht von Wilhelm Maier
vero / 27.12.2010 15:20
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Wörgl  Feuerwehr  Todesfall  Rettung  Unfall  Rodeln  Möslalm 

Gleich nach der ersten Kurve, einer Linkskurve nach dem Holzgatter, raste der Langkampfner aus unbekannter Ursache mit seiner Rodel über den Weg hinaus und stürzte ab. Seine Frau, die auf einer eigenen Rodel nachkam, und ein Bekannter alarmierten die Einsatzkräfte. Bei Dunkelheit wurde mit den Suchscheinwerfern der Christophorus 4 mit dem Piloten Johannes Rathgeb, Notarzt Dr. Winfried Roth und Notfallsanitäter Karl Thaler die Strecke abgesucht. Sie konnten den Abgestürzten auch orten und die Bergrettung Wörgl, die mit 11 Mann ausrückte, und Alpinpolizisten zum Absturzort hinlotsen, da eine Bergung mittels Tau unmöglich war. Der Notarzt konnte aber nur mehr den Tod des Langkampfners feststellen. Die Bergrettung musste dann mit Seilwinden den Verunglückten bergen. In der Zwischenzeit war der Notarzthubschrauber beim Wörgler Feuerwehrhaus stationiert. Die Feuerwehr Wörgl musste dafür den Landeplatz mit Scheinwerfern ausleuchten. Der Einsatz dauerte bis etwa 22 Uhr.

Hier noch der offizielle Polizeibericht:

Am 26.12.2010 gingen ein 45 j. Mann aus Langkampfen, dessen Ehefrau und Kind sowie ein befreundetes Ehepaar mit ebenfalls einem Kind mit Rodeln auf die Möslalm in 6300 Wörgl. Gegen ca. 16.00 bis 16.15 Uhr rodelten zuerst die beiden Ehefrauen und die beiden Kinder mit Rodeln ins Tal. Wenige Minuten später rodelten auch die beiden Männer mit je einer Rennrodel von der „Möslalm“ weg. In einer der ersten Kurven kam der vorausfahrende 55 j. Mann mit seiner Rodel zu Sturz, woraufhin ihn der 45 j. Rodler überholte. Als der 55 j. Mann im Tal bei den Ehefrauen und den Kindern ankam, war der 45 j. Mann nicht vor Ort. Aus diesem Grund ging er und die Ehefrau des 45 j. Rodlers die Rodelstrecke zurück Richtung „Möslalm“, um den abgängigen Rodler zu suchen. Ca. nach einer guten Stunde Aufstieg konnten sie bei der talwärts gesehenen ersten Kurve im Wald (starke Linkskurve) eine in den abschüssigen Wald führende Rodelspur feststellen. Der 55 j. Mann ging daraufhin in den steilen, teils felsdurchsetzten Wald um den 45 j. Freund zu suchen. Dabei verletzte er sich auf unbekannte Art und Weise (vermutlich durch Sturz/Absturz) und konnte kurze Zeit später von einem „Ersthelfer“ im Bereich eines ca. 150 Höhenmeter unterhalb der Rodelbahn liegenden Forstweges aufgefunden werden. Der 55 j. Mann wurde dann mit einer Kopfverletzung von der Rettung ins BKH Kufstein gebracht. In der Zwischenzeit, zeitgleich mit dem Absturz des 55 j. Mannes, verständigte die Ehefrau des verunfallten 45 j. Mannes bzw. ein Passant die Rettung. Es folgte ein Einsatz der Bergrettung Wörgl/Niederau mit ca. 10 Mann sowie des Notarzthubschraubers „Christophorus 4“. Der abgestürzte 45 j. Rodler konnte folglich von der Besatzung des NAH C4 im steilen, waldigen Gelände gesichtet werden. Zwei Bergretter seilten sich um ca. 18.35 Uhr zur Endlage des Abgestürzten, ca. 90 Meter unterhalb der Rodelbahn, ab und begannen sofort den offensichtlich schwer verletzten Mann zu reanimieren. Schließlich konnte der Notarzt des NAH C4 beim Verunglückten nur mehr den Tod (vermutlich sofortiger Todeseintritt – Schädelhirntrauma) feststellen.