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Stadtmarketing GmbH und Spectrum präsentieren neue Positionierung des Wörgler Stadtmarketings

   

Im Rahmen der Gemeinderatsitzung am 22. September 2011 erfolgte im Komma Wörgl die Präsentation der neuen Stadtmarketing-Linie.

"Wörgl - die Energiemetropole"

Mit 1. August 2011 erfolgte der Neustart des Wörgler Stadtmarketings mit neuen Geschäftsführern der Stadtmarketing GmbH  - Luggi Ascher und Wirtschaftsreferent STR Mario Wiechenthaler - unter Einbeziehung der Innsbrucker Werbeagentur Spectrum. In welche Richtung der werbetechnische Zug des Stadtmarketings nach Vorstellung der neuen Geschäftsführer und der Agentur künftig fahren soll, war Thema der Präsentation "Positionierung und Ausrichtung der Stadt Wörgl" im Rahmen der Gemeinderatsitzung am 22. September 2011 im Komma Wörgl.

Wörgl soll als offene, kreative und dynamischste Stadt Tirols von der Außenwelt wahrgenommen werden - lautet die Ansage. Ein Blick in Wörgls Vergangenheit, gestaltet von Wörgls "lebendigem Geschichtsbuch" Hansi Gwiggner und alten Fotografien und Postkarten mit Stadtansichten sowie eine Bestandsaufnahme von Daten und Fakten zur Gesellschafts- und Wirtschaftsstruktur sollten die Identität und Einzigartigkeit Wörgls herausarbeiten, auf die man aufbauen wolle. Zur Betonung der Wörgler Eigenart ließ man auch die Wörgler Bruggnhocker filmisch "auferstehen", wobei in die Rolle der beiden "Stammtisch-Genossen" auf dem Brückengeländer Hannes Mallaun von der Stadtbühne Wörgl und Michael Zangerl von der Gaststubenbühne Wörgl schlüpften. Zur Bestandsaufnahme zählten auch Interviews mit WörglerInnen, die ebenso wie die Bruggenhocker-Sketches von Egon Frühwirth und Armin Oberhauser vom Wörgler Filmclub WÖFA aufgenommen wurden.

   

Bei der Präsentation: Joseph P. Hauser von der Werbeagentur Spectrum, GF Luggi Ascher, GF STR Mario Wiechenthaler und Pantomime Franz Unger (Bild links). Zu Berge stehende Haare als Symbol für die Anziehungskraft Wörgls - eine Folie aus der Powerpoint-Präsentation (Bild Mitte). Als "Wörgler Bruggenhocker" auf Zeitreise: Hannes Mallaun und Michael Zangerl (Bild rechts).

Aufbauen auf Wörgls Geschichte - was die Marketing-Strategen daraus ableiten, rief im Publikum gemischte Reaktionen und auch Kritik hervor. Nicht mehr Einkaufs-und Handelsstadt, sondern "Wörgl - die Energiemetropole. Wir leben Visionen" lautet die neue "Positionierung". Energie als Motor der Weiterentwicklung, wobei die Bezeichnung Metropole nicht für Größe, sondern für eine "relative Bedeutung" stehe, wie Joseph P. Hauser betonte.

Zu den vorgeschlagenen "Meilensteinen" für 2011 zählt die Einführung einer "Energy-Card", eine Umfrage mit Gewinnspiel sowie die Benefizaktion "Licht für Wörgl". 2012 listet man die "Steuerung diverser Medien wie Stadtmagazin, Homepage, Plakatstellen, City-Bus, IP-Fernsehen", die Gewinnung neuer Einnahmequellen, die Belebung der Bahnhofstraße  und die "Kreation einer einheitlichen Markenarchitektur und Gestaltung bzw. Weiterentwicklung eines Corporate Designs für alle Werbemittel" im Maßnahmenkatalog. Der Aufbau von Netzwerken, Image- und Verkaufskampagnen, Events, Aufbau einer Datenbank, eines Newsletter-Systems und Parkleitsystems sowie von Werbeartikeln werde ebenfalls angestrebt.

  

Die Energy-Card soll Realität werden, zu den Visionen zählt die Entwicklung und Installierung einer Unternehmerschule in Zusammenarbeit mit der University of Cambridge sowie die Schaffung eines "Energy-Parks". Die Bildsprache der Werber: Die New Yorker Skyline strahlend über Wörgl... (ob wir das wohl auch so wollen?? Und geht das mit nachhaltiger Energiewirtschaft zusammen, ohne die die gewünschte Energie-Autonomie bei Strom und Wärme 2025 wohl kaum möglich wird???)

  

Schlusspunkt der Präsentation: Für den "Wörgl-Song Wir fahr´n doch niemals nach New York!" kupferte die Agentur bei Udo Jürgens Song "Wir waren noch niemals in New York" ab, für den Joseph P. Hauser textete (Live-Mitschnitt steht auf http://www.youtube.com/watch?v=RRQuQY9QZfc). 

Ein besonderer Dank wurde für die Mitwirkung an der Erstellung der Präsentation Egon Frühwirth und Armin Oberhauser vom WöFA-Filmclub (Bild Mitte) sowie Hans Gwiggner (rechts) ...

   

sowie den beiden Bruggnhocker-Darstellern Hannes Mallaun und Michael Zangerl ausgesprochen (Bild links). Für alle BesucherInnen gab´s dann noch den Wörgl-Song auf CD und einen "Energy-Drink". Bürgermeisterin Hedi Wechner (Bild rechts mit dem neuen Stadtmarketing-Team Anita Schipflinger und Sarah Saringer (Stadtamt/Büro), GF Luggi Ascher, Joseph P. Hauser/Spectrum und GF Mario Wiechenthaler v.l.) meinte im Schlusswort: "Ihr werdet euch anstrengen müssen, um aus dem Taschentuch ein Leintuch zu machen" und dankte für die bisherige Arbeit in der Stadtmarketing GmbH den beiden nicht anwesenden Mitarbeiterinnen DI Carola Schatz und Anni Lackstätter.

 
 
Und hier noch ein persönlicher Nachsatz:
Aufbauen auf Bestehendes, Wörgls Identität als Fundament - vielversprechend startete die Präsentation. Doch findet sich dann die Wörgler Eigenart und Originalität in der Neupositionierung?   Wenn man die Aufschneiderei der spöttelnden Bruggnhocker von seinerzeit betrachtet, nun ja. Wörgl und "Energie-Metropole". Die Diskussion um diesen Marketing-Slogan ist nicht neu und bisher verzichtete man darauf. Wohl aus Glaubwürdigkeitsgründen. Energie-Metropole - das passt auf Güssing. Aber auf Wörgl? Wie sich das relativiert, zeigte sich gleich in der weitergeführten Gemeinderatsitzung, als Umweltreferent Richard Götz darauf hinwies, dass das Energieförder-Budget für 2011 mit 150.000 Euro bereits voll ausgeschöpft sei. Wer jetzt um Förderung von Energiemaßnahmen ansucht, hat Pech. Man könne hier heuer kein Geld mehr zuschießen, verlautbarte die Bürgermeisterin und erhielt Schützenhilfe vom Finanzausschussobmann Wibmer. Über einen neuen Modus ab 2012 müsse man reden. Was Grün-GR Alex Atzl das aussprechen ließ, was sich wohl mancher im Saal auch dachte: "Eben hörten wir noch vom Stadtmarketing, dass wir Energie-Metropole sind. Das zeigt, wie weit die Wunschvorstellung von der Realität entfernt ist."