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Tiwag lud zum Festakt zur Eröffnung des Kraftwerkes Bruckhäusl am 21. Oktober 2011

   

Zur feierlichen Inbetriebnahme des neu gebauten Wasserkraftwerkes Bruckhäusl lud die Tiwag am 21. Oktober 2011 zum Festakt bei der Hauptanlage in Wörgl Boden. Tiwag-Vorstandsvorsitzender Dr. Bruno Wallnöfer, Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner und Landeshauptmann-Stv. Anton Steixner schritten die Formationen der Schützen und der Feuerwehr ab (Bild Mitte von links).

Das neue Tiwag-Kraftwerk Bruckhäusl an der Brixentaler Ache ersetzt die historischen Wasserkraftwerke Einöden (1903 eröffnet) und Pinnersdorf (in Betrieb seit 1913) in Wörgl Boden, deren Sanierung aus Kostengründen für die Tiwag nicht in Frage kam. Die alte Wehranlage wurde zu einem Schlauchwehr mit Restwasserkraftwerk in Form einer Dotieranlage umgebaut, die Hauptanlage steht am selben Platz wie das Kraftwerk Pinnersdorf. Die neue Anlage verfügt über eine Ausbauleistung von rund 3 MW, die Jahreserzeugung wird verdoppelt. Mit dem erzeugten Strom können rund 4.000 Haushalte versorgt werden. Die geplanten Baukosten von 16,9 Millionen Euro wurden eingehalten, der Bau dauerte von April 2010 bis August 2011.

"Neben dem Neubau zählt die Erneuerung alter Kraftwerke zu unserer Strategie", teilte Vorstandsdirektor DI Alfred Fraidl mit und bezeichnete das Kraftwerk Bruckhäusl als gutes Beispiel dafür. Die alten Kraftwerke seien eine Pionierleistung der Ingenieurskunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die Grundlage für den Aufbau der Zementindustrie sowie der lokalen Stromversorgung für die Bevölkerung gewesen, der Neubau mache die Stromerzeugung ökologischer und effizienter.

Neubau-Projektleiter Gerhard Senn informierte über die Entstehungsgeschichte und technische Details wie das 2178 Meter lange Druckrohr mit einem Durchmesser von 2,40 Metern. Die sechsflügelige Kaplan-S-Turbine mit einer Fallhöhe von rund 26 Metern sei eine Besonderheit. Die Steuerung des Kraftwerkes erfolgt vollautomatisch ohne personelle Besetzung des Kraftwerkes. "Die Landschafts- und Gewässerökologie wird durch die nun geregelte Restwasserabgabe verbessert", erklärte Senn.  

Die Wassernutzung wurde von fünf auf zwölf Kubikmeter ausgedehnt. Mit dem Kraftwerksneubau wurden die offenen Oberflächenwasserkanäle durch eine unterirdische Druckrohrleitung ersetzt. Eine ökologische Verbesserung bringt auch die Neugestaltung der Wasserrückgabe in die Brixentaler Ache, die nicht mehr in Form eines Kanals, sondern als renaturiertes, aufgeweitetes Bachbett ausgeführt wurde.
 
Den weiteren Ausbau der Wasserkraft in Tirol kündigten Dr. Bruno Wallnöfer und LH-Stv. Anton Steixner an. Er sei Teil der Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und Energie-Autarkie.
 
  
Neubau-Projektleiter Gerhard Senn (Bild links) stellte technische Details vor. Gespannt hörten Tiwag-Vorstandsdir. Alfred Fraidl, Vorstandsvorsitzender Bruno Wallnöfer und LH-Stv. Anton Steixner (Bild rechts) der Ansprache von Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner (Bild Mitte) zu, die eine gemeinsame Vorgangsweise bei weiteren Wasserkraftwerksprojekten von Stadt und Tiwag wünschte.

   

Das neu erbaute Wasserkraftwerk Bruckhäusl hat ein Einzugsgebiet von 296,7 Quadratkilometer, eine Bruttofallhöhe von rund 29 Metern, eine Ausbauwassermenge von 12 Kubikmetern pro Sekunde. Die Ausbauleistung der Hauptanlage beträgt 2,67 MW, die Regeljahreserzeugung 14,19 GWh. Die Dotieranlage beim Schlauchwehr am Fuß von Schloss Itter weist eine Ausbauleistung von 0,39 MW bei einer Ausbauwassermenge von 5 Kubikmetern pro Sekunde und eine Regeljahreserzeugung von 1,63 GWh auf.   

      

Kunst am Kraftwerk vom Atelier Arti in Hopfgarten (Bild links): die blaue Welle ist die Rohform einer Kunstharzwelle, in die bei der Eröffnungsfeier beschriftete Steine eingegossen werden. Wörgls Vizebürgermeister Dr. Andreas Taxacher rückte erstmals in Schützenuniform aus (2. Bild v.l.). Nach dem Festakt lud die Tiwag ins eigens aufgestellte Partyzelt, in dem die Tiwag-Werkskapelle aufspielte.

Weitere Bilder von der Kraftwerkseröffnung, die leider nicht mit einem Tag der offenen Tür für die Bevölkerung verbunden wurde, hier in der Galerie.