Kommentare (0)

Nikolaus und Perchten-Auftritte in Wörgl am 6. Dezember 2011
vero / 08.12.2011 11:31
Bewertungen 0
Wörgl  Perchten  Nikolaus  Wirtschaft  SCW  Perchtentreff  Innenstadt 

 Advent - von wegen die stillste Zeit im Jahr! Mit Krach und Lärm zogen schon vor Jahrhunderten die Perchten über die Felder, um Winterdämonen zu vertreiben mit der Absicht, damit die Natur auf eine fruchtbare Ernte fürs nächste Jahr einzustimmen. Dahinter stand das vorchristliche magische Denken, Zukunftsangst mit angstmachenden Masken zu vertreiben.

Unter den heutigen Perchten-Brauchtumspflegern im Unterinntal scheiden sich die Geister - jene, die sich als Hüter des ursprünglichen, vor etwa 400 Jahren am Angerberg entstandenen Brauchtums um den Nikolaustag verstehen, lehnen eine Weiterentwicklung und damit neue Elemente wie Feuerzauber und moderne Gruselmasken ab. Viele junge Gruppen vorwiegend außerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebietes geben dem alten Fruchtbarkeitsritual ein modernes Gesicht und konkurrieren mit Showeffekten und immer komplexeren, anspruchsvolleren Tamper-Rhythmen in insznierten Shows, mit denen sie auf Tour gehen, auch außerhalb der eigenen Gemeinde.

Nikolaus und Perchten in Wörgl...

Der Nikolaus für die Kleinen, die Perchten für die Größeren - und Junggebliebenen... nach diesem Motto inszeniert Wörgl seit zwei Jahren wieder den "Event-Advent" am Nikolaustag. Zum vierten Mal zog heuer der Nikolaus mit seiner Engerlschar bei Schneegestöber mit der Kutsche durch die Bahnhofstraße ins City-Center ein, das einen wahren Besucheransturm erlebte: 500 mit Süßigkeiten, Nüssen und Früchten gefüllte Sackerl wurden in einer guten halben Stunde an die Kinder verteilt.

Mit dem edlen Norikergespann  von Andreas und Agnes Kogler vom Penningberg in Hopfgarten - die beiden braven Pferde heißen übrigens Whisky und Heineken - zog der Nikolaus dann weiter durch die Stadt zum M4, wo wieder eine Menschentraube auf die Ankunft des Gabenbringers wartete. Die letzte Station der vom Verein Shopping City Wörgl organisierten Nikolaus-Tour war dann der Perchtentreff in der Speckbacherstraße, bei dem ab 15 Uhr im Stundentakt sieben Perchten-Passen, namentlich die Laudapass aus Itter, die Gruab Pass und die Hauserwirtspass aus Wörgl, die Eiberg-Pass, die Fluckinger-Pass aus Wörgl sowie Luzifers Garde aus Kufstein und die Inntal-Pass den "Asphalt brennen" ließen.

  

So ändern sich die Zeiten: Früher hielten die Kutschen den Autoverkehr auf, heute ist es umgekehrt... das zeigte sich beim Nikolaus-Einzug durch die Wörgler Bahnhofstraße ins City-Center...

    

... wo 500 Nikolaus-Sackerl an die Kinder im Nu verteilt waren! Für den richtigen Nikolaus (Bild Mitte rechts), der sich beim SCW-Nikolaus vorstellte, gab´s dann auch ein Sackerl zum Namenstag! Als fleißige Nachschub-Lieferanten gingen im City-Center Gabi Madersbacher vom SCW und Franz Bode von der City-Center-Verwaltung zur Hand (Bild rechts).

  

Bei so vielen kleinen braven Engerln durfte heuer auch ein kleiner Ganggal mit - sie alle halfen beim Sackerlverteilen im M4 fleißig mit! Das Organisationsteam mit Marco Pilotto, Hannes Mitterer, Gabi Madersbacher und Robert Kurz vom SCW freute sich über den Besucheransturm.

  

Ein Händedruck vom Nikolaus als Danke an Agnes und Anda Kogler fürs Chauffieren mit der Kutsche (Bild links), bevor die Verteilungs-Aktion beim Perchtentreff in der Speckbacherstraße weiterging. Dort wartete wohl dosiertes inszeniertes Gruseln - im Bild oben rechts ein teuflisches Quartett aus den Reihen der Eiberg-Pass.

    

"Abrußen" gehört einfach dazu! Bringt Glück, heißt es. Davon erhielt die City-Pub-Wirtin Andrea eine ordentliche Portion von der Eiberg-Pass zugeteilt (Bild links). Selbst Wörgls "rote" Bürgermeisterin Hedi Wechner wurde schwarz beim Perchtentreff - hier im Bild Mitte mit Wirtschaftsreferent Mario Wiechenthaler.

Gewagter Feuerzauber von der Fluckinger-Pass: Mit brennenden Hörnern führt Alex Gindu die Pass beim Einzug an, im Lauf der Show zündet er sein Gewand an - er absolvierte für derartige Tricks extra eine Pyrotechniker-Ausbildung! Alex steht übrigens als Sänger der Wörgler Death-Metal-Hardcore-Band Fadenkreuz sowie der international erfolgreichen Trash-Death-Hardcore-Metal-Band Watch me bleed auf der Bühne, die heuer vor 50.000 Leuten auftrat.  

   

Den Schlagzeuger von Flush of Anger holte sich die Eiberg-Pass in ihr Perchten-Team - hier im Bild links neben Bürgermeisterin Hedi Wechner. Bunter Rauch, bengalische Feuer und Feuer spuckende Teufel bei der Eiberg-Pass (Bild) sowie Luzifers Garde - das sind die modernen "Waffen" der "Ghostbusters"...

Weitere Bilder von der Nikolaus-Tour gibt´s hier in der Galerie

sowie vom Perchtentreff in der Innenstadt hier in der Galerie