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Offener Brief von Priska Mey an den Wörgler Sportausschuss
vero / 28.01.2012 12:08
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Offener Brief von Priska Mey am 18. Jänner 2012 an den Wörgler Sportausschuss:

Mit großem Ärger musste ich gestern im Zuge eines Anrufes unter oben angeführter, auf der Website der Ferienregion Hohe Salve angeführten Telefonnummer (=Nummer des bisherigen Platzwartes, der mir in den letzten Jahren immer freundlich Auskunft gab – an dieser Stelle einen Dank an ihn!) die traurige Information entgegennehmen: „Der Platz wird heuer aus budgetären Gründen nicht mehr betrieben“.
 
Auf meine Frage hin, gab mir gestern Fr. BM Wechner die Auskunft, dass man im Gemeinderat beschlossen hätte, der Eislaufplatz beim Volkshaus wäre ausreichend.
 
Natürlich wäre mir dieser Umstand bis jetzt im heurigen Winter nicht aufgefallen, weil die Temperaturen das Eislaufen ohnehin nicht möglich gemacht hätten – aber jetzt da es endlich kalt geworden ist, freuten sich meine Kinder, ihre Freunde und ich schon auf das Laufen und Eishockeyspielen. Von Wintersportfunktionären wird diese Tatsache oft mit den Worten „Es ist nun einmal ein Freiluftsport" kommentiert. Genau so sehe ich das auch. Gleich wie das Rodeln auf der Möslalm oder das Langlaufen beim Waldlegerer. Man freut sich darauf bis das Wetter und die Schneelage es zulassen - und diese Vorfreude ist Teil der Freude am Wintersport!
 
Meine Frage, ob es denn dann beim Volkshaus auch eine entsprechende Infrastruktur geben wird (Umkleideräume, Verleih, Banden, Eishockey-Tore etc.) konnte Fr. BM nicht beantworten und hat mich an den Sportausschuss verwiesen.
 
Auch in den Vorjahren wusste ich es sehr zu schätzen, dass die Eisschützen beim Volkshaus hier freiwillig tolle Arbeit für die Wörgler Kinder (und eislaufbegeisterten Erwachsenen wie mich) leisteten. Aber meiner Meinung nach, reicht dieser doch recht kleine Platz, der eben auch von den Eisschützen benötigt wird, keinesfalls aus!
 
In den letzten Jahren durfte ich beim Eishockeyspielen am Eislaufplatz oft erleben, was gelebte Integration unter den Wörgler Kindern bedeutet: Wer da ist, spielt mit, das Regelwerk wird spontan ausverhandelt, wer Pause machen will, oder mit den momentan vereinbarten Regeln nicht einverstanden ist, läuft inzwischen am zweiten Platz (der nicht fürs Eishockeyspielen freigegeben ist) und stößt später wieder dazu. Und zum Rasten, Aufwärmen oder zum Wasser trinken ging man in die Kabine (ohne Konsumzwang!)
 
Leider verschwinden diese nicht-touristischen, unangeleiteten, spontanen, kostengünstigen Sportmöglichkeiten für Wörgler sukzessive aus Wörgl, wenn man nichts dagegen unternimmt (nochmals Dank an GR Alexander Atzl für seinen Einsatz für die Rettung des Fußballplatzes für alle!).
 
Gestern hörte ich bei einem interessanten Vortrag im Seniorenheim wieder einmal, wie wichtig es ist, dass die Gesellschaft in Kinder und alte Menschen investiert, und wie verheerend sich dort das Sparen am falschen Platz auswirken wird – aber in Wörgl geht man leider zunehmend genau diesen Weg! Auch ist es leider so, dass nur der Vereinssport gefördert wird - der Breitensport wird immer stiefmütterlicher behandelt!
 
Wir entsenden einen Wörgler Eisschnellläufer zu den Olympischen Jugendspielen – aber Eislaufen kann man in Wörgl nicht mehr….oder darf ich noch Hoffnung haben???
 
Liebe Grüße
Priska Mey