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Beschluss aus dem Wörgler Gemeinderat am 29. März 2012

Stellten die neue Organisationsform für Jugend-, Gemeinwesen- und Integrationsarbeit vor: Wörgls Jugendkoordinator Klaus Ritzer (rechts im Bild links, mit LA21- und Integrationsbeauftragten DI Peter Warbanoff) sowie Wörgls Jugendreferent GR Christian Kovacevic (rechts im Bild rechts, mit GR Christian Pumpfer).

Beim Beschluss des Wörgler Budgets im Dezember 2011 legte der Wörgler Gemeinderat bereits die finanziellen Schienen zur Ausgliederung der Jugend-, Gemeinwesen- und Integrationsarbeit in einen eigenen Verein ab Juli 2012. Am 29. März 2012 stand nun die Beschlussfassung dazu auf der Gemeinderats-Tagesordnung, die weitere Details - darunter die Übernahme der Mitarbeiter der städtischen Jugendarbeit (Jugendkoordinator, InfoEck, Streetwork Achterbahn und Jugendzentrum ZONE) sowie des für LA21 und Integration zuständigen Mitarbeiters DI Peter Warbanoff aus der Stadtverwaltung in den neuen, noch namenlosen Verein - und die Mitgliedschaft der Gemeinde im Vereinsvorstand regelt.

"Vor vier Jahren überlegten wir erstmals die Gründung eines Trägervereines, den wir nun als weiteren Professionalisierungsschritt sehen und damit Synergien der Bereiche Jugend, Bürgerbeteiligung und Integration nützen können", erklärte dazu Wörgls Jugendkoordinator Klaus Ritzer. "Zu den Vorteilen zählt, dass ein Verein mehr Möglichkeiten hat, um Fördergelder anzusuchen," erläuterte Jugendreferent GR Christian Kovacevic, der die Ausgliederung als innovativen Schritt und bedeutend für die Weiterentwicklung der Jugend- und Integrationsarbeit sieht. Bei qualitativer Verbesserung könnte die Stadt zudem noch Kosten sparen.

Als Personalreferent erkundigte sich GR Manfred Mohn, ob bei der geplanten Änderung der Organisationsstruktur weiterhin die Fördermittel des Landes gewährleistet seien. "Das ist mit dem Land abgeklärt und stellt kein Problem dar. Die Hälfte der Jugendarbeit in Tirol passiert über Vereine", teilte Ritzer mit. Was die Übernahme des Personals betrifft, sei mit allen bis auf eine Person eine einvernehmliche Lösung gefunden worden. Für diesen Fall setze man darauf, eine Kulanzlösung in Form einer Personalüberlassung der Stadt an den Verein zu finden. Die Unterstützung der Stadt für den neuen Verein würde sich um die Gehaltskosten dieser Person verringern.

Bedenken, dass die Stadt durch den organisatorischen Umbau den Einfluss auf die Jugendarbeit verlieren könnte, äußerten STR Mario Wiechenthaler und GR Alexander Atzl. "Mit vier Vertretern hat die Stadt die Mehrheit im Trägerverein", hielt Kulturreferent GR Mag. Johannes Puchleitner dagegen.

Auf die Frage von Mario Wiechenthaler, wozu es dann noch einen Jugendausschuss brauche, antwortete Kovacevic: "Man kann den Jugendausschuss nicht mit  Jugendarbeit gleich setzen. Der Verein ist für die operative Arbeit zuständig. Sonst könnte man auch die Frage stellen, wozu es einen Sozialausschuss gibt, wo wir doch den Gesundheits- und Sozialsprengel haben."

Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich der Vereinsgründung zu, bei der Abstimmung waren 16 Mandatare dafür, vier dagegen und einer enthielt sich der Stimme. Im Jugendausschuss soll nun ein Name für den Verein gefunden sowie vier Vertreter für die Stadt nominiert werden. Nicht zur Sprache kam, wie künftig die Eingliederung des Integrationszentrums Wörgl als eigenständiger Verein in die neue Struktur erfolgen soll. Diesbezügliche Gespräche mit dem IGZ laufen.