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Bericht aus dem Wörgler Gemeinderat am 9. Mai 2012

 Zusätzliches Gefahrenpotenzial oder mehr Sicherheit für die Radfahrer? Die umstrittenen Mehrzweckstreifen, die im Zuge der Umsetzung des Radwegekonzeptes teilweise auf Wörgls Gemeindestraßen ausgewiesen wurden, sorgten im Gemeinderat einmal mehr für heftige Diskussionen, nachdem der Stadtrat ohne Befassung des Verkehrsausschusses das Auflassen der Markierungen bereits beschlossen hatte.

„Am 26. März fasste der Stadtrat den Beschluss zur Auflassung der Mehrzweckstreifen – wie geht es jetzt mit der Umsetzung des Radwegekonzeptes weiter?“ brachte Grün-GR Umweltreferent Richard Götz das Thema bei der jüngsten Gemeinderatsitzung unter „Allfälliges“ auf den Tisch und forderte, den Verkehrsausschuss bei solchen Entscheidungen einzubeziehen.

 „Die Mehrzweckstreifen haben unheimlich polarisiert und Verwirrung gestiftet“, rechtfertigte Bürgermeisterin Hedi Wechner den zugegebenermaßen „voreiligen“ Vorstoß des Stadtrates mit Fingerzeig auf den Kostenaufwand für die Erneuerung der Markierungen, die „für das Radwegekonzept ohnehin nicht so viele Vorteile gebracht haben. In Relation zum Nutzen sind sie sehr, sehr teuer.“

Anderer Meinung war GR Bettina Müller und beharrte auf der Umsetzung des beschlossenen Radwegekonzeptes. Dass dieses auch ohne die Mehrzweckstreifen auskommt denkt Vizebgm. Evelin Treichl und wandte ein, dass man auch nicht gefragt worden sei, „ob wir Mehrzweckstreifen wollen.“ Fehlende Kommunikation ließ GR Götz für den neuerlichen Alleingang des Stadtrates nicht gelten, worauf  Treichl mit der Bemerkung „das ist doch konsequent“ für einen Lacher sorgte.

Das Lachen verhalten konnte sich Verkehrsreferent UFW-GR Emil Dander, der die Stadtratsentscheidung als Affront betrachtet und die Angelegenheit nun ernsthaft nochmals im Verkehrsausschuss behandeln will: „Das wäre ein Rückschritt – hier geht es um den Schutz des schwächeren Verkehrsteilnehmers.“

Heiß diskutiert: die Mehrzweckstreifen als Radwegmarkierung in Wörgl.