Über 70 Prozent der Tiroler Pflichtschulen starten nächste Woche

Spätestens am 10. September 2012 beginnt für 52.075 Tiroler Pflichtschulkinder wieder der Ernst des Lebens. Fast drei Viertel der 547 Tiroler Pflichtschulen führen Herbstferien ein und öffnen ihre Pforten daher bereits am 3. September 2012. Die Herbstferien werden durch verkürzte Sommerferien eingebracht. „Da die Zeit durchgehenden Unterrichts von September bis Dezember sehr lange ist, bieten die Herbstferien aus pädagogischer Sicht eine sinnvolle Unterbrechung“, ist Bildungslandesrätin Beate Palfrader überzeugt.

Gegenüber dem Schuljahr 2011/2012 ist die Anzahl der PflichtschülerInnen um 1.280 zurückgegangen. Die Vorschulklassen und ersten Klassen der Volksschulen (VS) zählen heuer 7.538 Kinder, das sind 185 weniger als im Vorjahr. „Auch wenn die Schülerzahlen in Tirol rückläufig sind, steht das Land Tirol zu den Schulstandorten“, versichert die Landesrätin. 

Tirol hat aufgrund der topografischen Situation ein dichtes Netz an Kleinschulen. 84 einklassige VS werden im Schuljahr 2012/13 geführt. „Eine Schule im Dorf bietet nicht nur Unterricht für die Kinder, sie ist auch Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und trägt zur Attraktivität der Dörfer als Wohnort für Familien mit Kindern bei“, spricht sich LRⁱⁿ Palfrader für deren Erhalt aus. In den letzten acht Jahren schlossen 31 Tiroler Pflichtschulen, da sie entweder die Mindestgröße von drei Kindern nicht erreichten oder einem entsprechenden Antrag des Schulerhalters stattgegeben wurde. Im Schuljahr 2012/13 werden zwei VS in der Gemeinde Ellbögen auf Wunsch der Gemeinde zusammengelegt.

Trotz rückläufiger Schülerzahlen zeichnet sich ein Mangel an Lehrkräften ab. Die Zahl der AbsolventInnen der Pädagogischen Hochschule Tirol stimmt Palfrader aber zuversichtlich: „Das Land Tirol schätzt die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen. Das sieht man auch am Interesse an pädagogischen Berufen.“ 117 VS-, 99 Hauptschul- (HS) und Neue-Mittelschul- (NMS) sowie 13 SonderschullehrerInnen haben 2012 ihr Studium beendet. 2013 folgen 330 weitere Lehrkräfte, darunter 179 VS- , 131 HS/NMS- und 20 SonderschullehrerInnen.

Derzeit gibt es in Tirol 51 HS und 55 NMS. In den nächsten drei Schuljahren werden die restlichen HS in NMS umgewandelt. „Wir unterstützen die NMS mit sechs Zusatzstunden pro Klasse. Das ermöglicht den Unterricht in kleinen Gruppen oder Team-Teaching durch zwei Lehrpersonen“, so die Bildungslandesrätin. Doch auch Hauptschulklassen erhalten, solange diese nicht in NMS umgewandelt sind, vom Land zusätzliche Förderstunden.

• Im vergangenen Schuljahr besuchten in Tirol 28.334 SchülerInnen die 1.635 Klassen der 378 VS, 21.667 Kinder die 1.095 Klassen der 106 HS/NMS, 1.263 Kinder die 196 Klassen der 32 Sonderschulen und 2.091 Jugendliche die 102 Klassen der 32 Polytechnischen Schulen (PTS).
• Im Schuljahr 2012/2013 gehen 28.239 Volkschulkinder in die 1.636 Klassen der 377 VS, 20.993 Hauptschulkinder in die 1.059 Klassen der 106 HS/NMS, 1.208 Kinder in die 188 Klassen der 32 Sonderschulen und 1.635 Schülerinnen in die 85 Klassen der 32 PTS. Das sind insgesamt 1.280 PflichtschülerInnen weniger als im Vorjahr.
• Gegenüber dem Schuljahr 2011/2012 gibt es im Schuljahr 2012/2013 insgesamt 60 Klassen weniger, darunter 36 HS/NMS-, acht Sonderschul- und 17 Polytechnische Klassen. Eine VS-Klasse kommt hinzu.
• 6.078 Lehrpersonen unterrichteten im Schuljahr 2011/2012 an allgemein bildenden Pflichtschulen in Tirol.
• Im letzten Schuljahr kamen 7.723 TafelklasslerInnen in die Schule, darunter 881 Vorschul- und 6.842 Volksschulkinder. Im Schuljahr 2012/2013 gibt es 7.538 SchulanfängerInnen, darunter 837 Vorschulkinder.