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DI Hermann Etzelstorfer ist seit 1. September 2012 neuer Stadtbaumeister in Wörgl

Mit 1. September 2012 bestellte der Wörgler Stadtrat den neuen Stadtbaumeister DI Hermann Etzelstorfer (Bild), womit ein lang gehegter Wunsch von Bürgermeisterin Hedi Wechner in Erfüllung ging, die Bauamtsleitung wieder einem Techniker zu übertragen. „Der bisherige Bauamtsleiter Dr. Peter Egerbacher ist Jurist und wird als stellvertretender Stadtamtsdirektor dadurch entlastet“, erklärt Wechner und formuliert ihre Erwartungen: „Die Stadt Wörgl ist unkontrolliert gewachsen. Wir erwarten uns, dass der neue Stadtbaumeister in die weitere Entwicklung Struktur und raumplanerische Aspekte einbringt.“

Wofür DI Hermann Etzelstorfer reiche berufliche Erfahrung als Architekt mitbringt. Seit 1993 lebt der verheiratete Familienvater von zwei Töchtern in Wörgl und hat die Stadtentwicklung und damit verbundene Probleme „am Rand mitbekommen“, wie er sagt. Hermann Etzelstorfer, Jahrgang 1955, studierte in Innsbruck Architektur, arbeitete danach bei Heinz Mathoy und Strele und in den vergangenen 20 Jahren beim internationalen Architektur- und Ingenieurbüro ATP mit 450 Mitarbeitern in Deutschland, Schweiz, Kroatien und Österreich.

Er sieht seine vorrangige Aufgabe in der Wiederbelebung des örtlichen Raumordnungs- und Gestaltungskonzeptes aus dem Jahr 1994, das zwar existiert, aber vernachlässigt wurde. „Wörgl ist sehr inhomogen und stark gewachsen, zum Teil herrschte Wildwuchs. Die Chance einer homogeneren Struktur sind weniger Konflikte“, so Etzelstorfer, der als Negativbeispiel den Möbelix-Bau neben einer Einfamilienhaus-Siedlung zitiert. Er will „Qualität schaffen in allen Bereichen – bei Bauten und der Gestaltung öffentlicher Plätze und Gebäude“.

Mit dem neuen Stadtbaumeister verabschiedet sich Wörgl vom Gestaltungsbeirat. „Dieser Beirat hat nicht das gebracht, was wir uns erwartet haben“, so Wechner und erhält dabei Unterstützung von Raumordnungsreferent Dr. Andreas Taxacher, der bei der Erneuerung des Raumordnungs- und Gestaltungskonzeptes für Wörgl auch vermehrt auf die Einbindung der betroffenen Bevölkerung setzt: „Wichtig ist, mit den Leuten vor Ort zu reden und mit ihnen eine Lösung zu finden – das ist wichtiger als das Fachwissen von Universitätsprofessoren aus Wien, die uns erklären, was schön ist und was nicht.“

Weiter in Diskussion bleibt die Bauhöhe in Wörgl. „Wir haben wenig Grundreserven – warum sollten wir also zugunsten von mehr Grünflächen und Spielplätzen nicht höher bauen?“ meint Bürgermeisterin Hedi Wechner und auch Raumordnungsreferent Taxacher, der möglichst viel Grünfläche erhalten will, sieht in der E+3 Wohnbebauung kein Dogma: „Hier soll das Entwicklungskonzept zeigen, was man wo machen kann.“

So soll es künftig projektbezogene Bevölkerungsinformationen ähnlich wie die Stadtteilgespräche geben, allerdings in kleineren Einheiten. Auf verstärkte Zusammenarbeit setzt Etzelstorfer auch mit den Wörgler Stadtwerken zur Umsetzung der Ziele der Energie-Initiative hinsichtlich Energieautonomie, Gebäudesanierung und Mobilität.