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10. Kulturstammtisch Wörgl am 11. Oktober 2012

In Wörgls neuen Kulturräumen der "galerie am POLYLOG" fand der 10. Kulturstammtisch im Rahmen der laufenden Eröffnungs-Ausstellung "pflanzen" statt. Kurator Mag. Günther Moschig lädt ein, auch während der Ausstellungszeit bis 15. Dezember 2012 (Öffnungszeit Do, Fr 17:00-20:00, Sa 10:00-13:00) noch der Einladung des Künstlers Wilhelm Scherübl zu folgen, und Pflanzen zur Aufbewahrung in die Galerie zu bringen.

Einen Leitfaden für die Durchführung von Veranstaltungen brachte Wörgls Stadtpolizist Klaus Seitz mit und informierte über die gültige Gesetzeslage, die u.a. im Tiroler Veranstaltungsgesetz von 2003 sowie in einer Reihe weiterer Gesetze und Verordnungen wie der Tiroler Bauordnung, im Jugendschutzgesetz oder im Urheberrechtsgesetz (AKM) geregelt ist. Veranstaltungen gelten als öffentlich, wenn sie frei zugänglich und/oder gegen Entgelt zugänglich sind. Ausgenommen davon sind Kundgebungen, Demonstrationen oder Diskussionsveranstaltungen – für die Regelung solcher Versammlungen ist die Bezirkshauptmannschaft als Behörde zuständig.

Konzerte, Theatervorstellungen, Ausstellungen, Kabaretts, Lesungen, Vorträge, Zirkus und Sportveranstaltungen sollten grundsätzlich bei der Stadtpolizei angemeldet werden. Nach Veranstaltungsgesetz gibt es Ausnahmen von der Anmeldepflicht, etwa bei ortsüblichem Brauchtum. Ob eine Anmeldepflicht besteht oder nicht, darüber gibt die Stadtpolizei Auskunft. „Der Perchtenlauf gilt nicht mehr als Brauchtum“, so Seitz, der auch hier auf eine Ausnahme hinweist. Da die traditionelle Wörgler Pass weder Pyrotechnik und Feuer noch lange Hörner bei den Masken verwende, fallen Auftritte dieser Gruppe in die Brauchtumsregelung – alle anderen nicht.

Für die Anmeldung gelten gesetzliche Fristen: Veranstaltungen, zu denen mehr als 300 Personen erwartet werden, müssen spätestens vier Woche vor dem Veranstaltungstermin schriftlich erfolgen, alle anderen mindestens zwei Wochen vorher. Versäumte Fristen waren bisher auch schon öfter der Grund für Untersagungen von Veranstaltungen.

Eine heikle Frage ist die der Security, die auch immer wieder für Missstimmung sorgt. Warum werden die kostspieligen Sicherheitsdienste nicht nach einheitlichen Kriterien vorgeschrieben? Gesetzlich geregelt ist, dass Veranstaltungen ab 1000 Personen ein rettungs-und sicherheitstechnisches Konzept benötigen. Die Vorschreibung von Security-Einsatzkräften ist gesetzlich nicht geregelt und erfolgt im Ermessen der Stadtpolizei unter Berufung auf Erfahrungen.

Wörgls Stadtpolizei schreibt dann in der Regel den Einsatz konzessionierter Ordnerdienste vor. Klaus Seitz weist im Hinblick auf andere Ordnerdienste auf das Haftungsrisiko hin, wenn etwas passiert. Das könne private Ordner teuer zu stehen kommen.

Die Bewilligung wird durch die Bürgermeisterin mittels Bescheid erteilt. Werden gesetzliche Bestimmungen und Verordnungen nicht eingehalten, kann eine Veranstaltung jederzeit untersagt werden. Per Gesetz gibt es auch verbotene Veranstaltungen – insbesondere Vorführung von Hypnose unter Mitwirkung des Publikums – sowie zeitliche Beschränkungen: Am Karfreitag dürfen nur „dem Charakter des Tages“ entsprechende Veranstaltungen stattfinden.

Die Behörde hat laut Gesetz bis vier Tage vor der Veranstaltung Zeit, den Bescheid zuzustellen – doch hier weiche man im Sinne der Veranstalter von der knappen Frist ab. Da Veranstaltungen einen längeren Vorlauf durch Bewerbung, Organisation etc. haben, stelle man den Bescheid zeitnah zur Anmeldung aus. Für die Veranstaltungsanmeldung befindet sich ein Formular auf der Website der Stadt online, ebenso ein Leitfaden für Veranstalter. Die Stadtpolizei berät zudem über alle Details.

Beim Veranstaltungsrückblick aufs abgelaufene Quartal hob Kulturreferent Mag. Johannes Puchleitner das 30. Wörgler Stadtfest mit 50 Vereinen und 8.000 Besuchern hervor, weiters das „Wunschamt“ der Stiftung Freizeit, das Fest der Nationen und die Eröffnung der Galerie am Polylog.

Beim Ausblick wies er auf die angestrebten Maßnahmen im Rahmen der „familienfreundlichen Gemeinde“ hin, die bis 2015 umgesetzt sein sollten: Die Vernetzung und Kooperation von Schulen und Vereinen, günstige Jugendgetränke bei Festen, einen schriftlichen Überblick über die Wörgler Vereine sowie einen Tag der Vereine als Öffentlichkeitsarbeit. Die Zertifizierung zur familienfreundlichen Gemeinde erfolgt im Rahmen des Bezirksfamilientages am Samstag, 20.Oktober 2012 im Komma Wörgl.

Kulturstammtische 2013 – und weitere Termine

Fixiert sind bereits die Termine für die Kulturstammtische 2013, und zwar mit 17. Jänner, 11. April, 11. Juli und 10. Oktober, jeweils um 20 Uhr, die Orte werden noch bekannt gegeben.

Der Kulturverein Nischenklänge lädt heuer noch zum Quadro-Nuevo-Konzert am .. November im Komma Wörgl und kündigt für 2013 Konzertabende mit dem Pixner Projekt sowie dem Jazz-Volksmusik-Projekt Max Gellers Alpenrosen an.

Im Rahmen der Jeunesse Wörgl am 11. November 2012 erstmals ein Familienkonzert im Seniorenheim statt, gestaltet von den Strottern mit Wienerliedern. „Die Bewohner haben dabei freien Eintritt“, teilt Alexandra Pezzei mit und verweist auf eine weiter besondere Veranstaltung im Herbst: Die Außenstelle Kundl der LMS Wörgl führt im Komma Wörgl das „Weihnachtsfest im Winterwald“ auf.

Der Wörgler Christkindlmarkt wird auch heuer wieder im Stadtpark beim Seniorenheim Weihnachtsstimmung in die Adventzeit bringen – jeweils an den Adventsamstagen 1., 8., 15. Und 22. Dezember 2012 jeweils von 14 bis 21 Uhr.

Das VZ Komma Wörgl lädt zur bislang einzigen „Weltuntergangsparty“ am 21. Dezember 2012 mit der legendären „Fett wia Christkindl-Tour 2012“ mit Alkbottle und den „Befeuchtern.“ Satirisch dann gleich Anfang Jänner weiter: Am 2. Jänner 2013 präsentiert der Tiroler Kabarettist Markus Koschuh (Agrargemein…) seinen politischen Jahresrückblick und am 4. Und 5. Jänner gastiert das Theaterensemble von Oberhofen mit dem schrägen „Watzmann“ in der Inszenierung von Thomas Gassner im Komma.

Die Gaststubenbühne Wörgl lädt am 31. Oktober 2012 zur Premiere der satirischen Parabel „Der Lechner Edi“ von Jura Soyfer unter der Regie von Michael Zangerl, gespielt wird bis 23. November elf mal im Astnersaal. Die Gaststubenbühne führt zudem einen Autorenwettbewerb durch, gesucht ist eine spannende Geschichte für ein Krimidinner.

Der Kulturverein SPUR präsentiert am 3. November den „Nino aus Wien“ und am 24. November Bernhard Eder.

Der Stadtpfarrchor bereitet festliche Aufführungen für den 1. Und 4. November vor, weiters das Cäcilienkonzert am 18. November, zwei Rorate-Auftritte im Advent und Festmessen für den 25. Dezember und 1. Jänner 2013.

Die Jugendmusikkapelle Bruckhäusl JUMU 2000 gestaltet mit der Bläserklasse der Volksschule Bruckhäusl am16. November 2012 ihr Cäcilienkonzert.

Ebenfalls am 16. November findet anlässlich des 100. Geburtstages von Prof. Heinzpeter Hellberger um 19.30 Uhr im Vortragssaal der Musikschule ein Gedenkkonzert statt, bei dem dessen Sohn Andreas Hellberger Werke des Vaters spielt und eine CD vorstellt.

Weitere Kulturveranstaltungen in der Galerie am Polylog sind das Philosophische Café am 19. Oktober 2012 um 19 Uhr, am 9. November ab 19:30 Uhr der Film „Voices of Transition“ und am 30. November der Film „Taste the Waste“ mit anschließender Diskussion.

Einen Überblick über alle in Wörgl gemeldeten Kulturveranstaltungen bietet der Online-Kulturkalender auf der Stadt-Website, wobei Kulturreferent Puchleitner alle Vereine ersucht, möglichst bald die 2013 geplanten Veranstaltungen einzutragen.

Zur Sprache kamen beim 10. Kulturstammtisch noch zwei weitere Kultur-Projekte: Der Wörgler Filmclub Wöfa arbeitet an einer Film-Doku mit Wörgls Stadtarchivar Hans Gwiggner, um dessen umfangreiches historisches Wissen bei einem Spaziergang durch Wörgl mit der Kamera festzuhalten.

Aus dem Heimatmuseumsverein, der sich heuer mit großem Publikumsecho zum 2. Mal an der ORF-Langen Nacht der Museen beteiligte, kommt ein weiteres Projekt zur Wörgler Geschichte: Analog zur in Hopfgarten erschienen Hör-CD „Hopfgartner Spaziergänge“ sollte auch Wörgler Stadtgeschichte in ein Hörbuch verpackt werden.