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5 Jahre PSZ im City Center Wörgl
vero / 29.10.2012 09:59
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Wörgl  Soziales  Gesundheit  CityCenter  PSZ  psychisch 

 

Bei einer Pressekonferenz zogen am 25. Oktober 2012 PSZ-Mitarbeiter, Bürgermeisterin Hedi Wechner und City Center-Manager Franz Bode Bilanz über die vergangenen fünf Jahre.

Im PSZ Wörgl bietet der Psychosoziale Pflegedienst PSP, der Verein für Übergangspflege VAGET, der Verein für Alkohol- und Spielsuchtkranke BIN, die Suchtberatung Tirol mit der Drogenberatung sowie die Selbsthilfegruppe HPE für Angehörige psychisch kranker Menschen ihre Dienste an. Auf den 700 Quadratmetern finden auch zwei Werkstätten, eine Beschäftigungs- und eine Arbeitsinitiative Platz.

„Die Anonymität und der öffentliche Raum sind ein großer Vorteil des Standortes“, betont Karl-Heinz Alber, Leiter der Psychosozialen Zentren Tirols. „Die 53 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des PSZ betreuen rund 230 bis 240 Klienten, monatlich verzeichnen wir 1700 bis 1800 Kontakte“, so Alber. „Jedes Jahr kommen mehr Betroffene und Angehörige“, erklärt Carmen Schwinghammer, Sprecherin des PSZ Wörgl, die ebenfalls den Standort sehr schätzt, in den das seit 1996 in Wörgl tätige PSZ vor fünf Jahren übersiedelte. Jede Einrichtung habe zwar ihre eigenen Räumlichkeiten, doch die räumliche Nähe erleichtere die Weitervermittlung und das vernetzte Arbeiten.

Die Ursache für die Zuwächse sieht man im deutlich gestiegenen Bekanntheitsgrad der Einrichtung, der leichten Erreichbarkeit und Anonymität ebenso wie in der Zunahme psychischer Erkrankungen. „Die Chance, einmal im Leben selbst mit einer psychischen Erkrankung konfrontiert zu sein, liegt bei 40 bis 50 %“, so Alber.

Eine Ent-Tabuisierung psychischer Erkrankungen wünscht sich Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner. „Viele können die Unmenschlichkeit heute nicht mehr bewältigen“, so Wechner, die sich einen offeneren Umgang mit dem Thema wünscht und für die gute Zusammenarbeit dankt. Hilfe bei der Überlastung pflegender Angehöriger biete auch die Stadt durch die Einrichtung der Kurzzeitpflege im Seniorenheim. Eine direkte finanzielle Unterstützung des PSZ durch die Stadt besteht allerdings nicht.

„Während der fünf Jahre hat es nie Probleme gegeben“, erklärt Franz Bode vom City Center Wörgl, der als Beobachter feststellt, dass die Einrichtung angenommen wird und die Einbindung im gesellschaftlichen Leben des Einkaufszentrums von den Klienten gern angenommen wird. Welche Rolle spielt da die Kaufsucht bei den Beratungen? „Das fällt in die Kompetenz von BIN, nimmt dort aber keinen großen Bereich ein“, erklärt Alber, der die positive Bilanz nach fünf Jahren auch mit Zahlen ausdrücken kann: „Rund 1.300 Patienten brauchen das PSZ jetzt nicht mehr!“