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Ausstellungseröffnung am 2. März 2013: Erwin Wurm

 

Erwin Wurms Arbeiten sind wortlose Kommentare zu unserer Zeit - ob Fat Car, hier im Bild links das Modell - oder Fotoarbeiten wie jene der One-Minute-Sculpture (Bild Mitte) oder der beiden "Frauen in der Endlosschleife" (Bild rechts).

Was macht die Kunst von Erwin Wurm aus, der 1954 in Bruck an der Mur geboren wurde, in Salzburg und Wien studierte, 20 Jahre später selbst von 2002 bis 2010 an der Universität für Angewandte Kunst in Wien unterrichtete und heute in New York lebt? Er verabscheue lange Erklärungen und weigere sich, seine Kunst verbal zu erklären, leitete die Kunsthistorikerin Dr. Hannah Stegmayer ihre Ausführungen ein. Wurms benützbare Objekte seien aus alltäglichen Wegwerfgegenständen gefertigt. Konsequent wäre, aus der Geisteshaltung des Künstlers heraus, seine Arbeiten nicht zu sammeln. 

Aktuell passiert aber gerade das Gegenteil, Wurm zähle zu den gefragtesten 100 Künstlern weltweit. Trotz der Vielfalt der verwendeten Materialien sieht Stegmayer in allen Werken Wurms künstlerische Handschrift. Zu seinem Markenzeichen wurden die One-Minute-Sculptures, mit denen er in die Nähe der amerikanischen Konzeptkunst rücke. Wurm beschäftigte sich früh mit dem Volumen, bezeichnete das körperliche Zu- und Abnehmen bereits als Skulptur. Die Installation in der Raummitte des Kunstforums Troadkastn bezeichnete Stegmayer als Schlüsselarbeit. Die ausstaffierten Kleidungsstücke vermitteln Körperlichkeit und rücken damit das Abwesende, die Körper, ins Zentrum.

Die in Kramsach ausgestellten Arbeiten stellte Hans Kirchmair zur Verfügung, der Erwin Wurm 1999 kennenlernte und ihn beim Bau der Fat Cars tatkräftig unterstützte. Das erste fertigte er für die ART Basel, drei weitere folgten, von denen zwei in Österreich geblieben sind. Alois Schild und Obmann Martin Seiwald vom Verein der Freunde zeitgenössischer Kunst bedankten sich für die Leihgaben mit der Überreichung eines "schrägen Vogels".

Den musikalischen Rahmen der Ausstellungseröffnung steuerte der Musiker Helmut Sprenger bei, der auf der Klarinette nach einer Komposition von John Cage mit einer von Wurms Arbeiten inspirierten Eigenkomposition begeisterten Applaus erntete. Die Ausstellung im Kunstforum Troadkastn, Achenrain 17 in Kramsach, ist noch bis 22. März 2013 täglich außer Sonntag von 13 bis 18 Uhr zu sehen.

 

Die Ausstellungseröffnung der Arbeiten von Franz Wurm stieß auf großes Publikumsinteresse. Helmut Sprenger bei der Performance (Bild Mitte) und im Bild rechts Hans Kirchmair, Dr. Martin Seiwald, Helmut Sprenger und Bildhauer Mag. Alois Schild. Weitere Bilder von der Vernissage hier in der Galerie...