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Stadtteilgespräch am 21. März 2013 in Bruckhäusl

Die Ortsdurchfahrt Bruckhäusl auf Wörgler Gemeindegebiet wurde im vergangenen Herbst durch den Bau von bepflanzten Verkehrsinseln verschönert. Noch ausständig ist der Abschnitt im Bereich des abgerissenen Bahnhofes (Bild rechts), auf dem der Getränkehandel Morandell ein Flugdach fürs Leergebinde errichten will. Die Straßenstützmauer wird weiter nach Norden verlegt.


„Beim Reden kommen die Leut z´samm“ lautet ein Sprichwort, das sich Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner zu Herzen nimmt und seit Beginn ihrer Amtszeit regelmäßig zu Stadtteilgesprächen in Wörgl einlädt, um über geplante Vorhaben der Stadt zu informieren und zu erfahren, wo die Bürger der Schuh drückt. Ein großes Thema in Bruckhäusl ist die Straßensanierung nach Fertigstellung der Umfahrung Bruckhäusl 2007, die aus budgetären Gründen immer noch nicht abgeschlossen ist und etappenweise umgesetzt wird. Nicht immer ist allerdings Geldmangel die Ursache dafür, dass anstehende Vorhaben nicht umgesetzt werden.

Um eine barrierefreie, Rollstuhl- und Kinderwagen-taugliche sichere Gehweganbindung für die Siedlung östlich des Fuchs-Magazins zu ermöglichen, plante die Stadt eine „Gehfurt“ in Form einer Verkehrsinsel direkt in der Kurve und markierte deren Lage im Herbst 2012 auf der Fahrbahn. Dafür erntete sie geharnischten Protest der  Anrainer und bei einem Lokalaugenschein stellte sich heraus, dass die Bedenken gerechtfertigt waren. Um mehr Platz fürs Zufahren größerer Fahrzeuge zu erhalten, benötigen die Verkehrsplaner allerdings drei bis vier Quadratmeter Grund eines Anrainers – und dieser legte sich quer, auf Wunsch der anderen.

Zum Stadtteilgespräch beim Hauserwirt kamen außer interessierten Ortsteilbewohnern auch Vizebgm. Dr. Andreas Taxacher sowie sieben GemeinderätInnen. Ausführlich diskutiert wurde eine Verkehrslösung für die Siedlung östlich des Fuchs-Magazins und Stadtbaumeister DI Hermann Etzelstorfer (rechts) informierte über Details.

Dass die derzeitige Lösung – der Gehweg führt über eine Treppe und dann übers Gelände der Getränkefirma Fuchs – höchst unbefriedigend ist, darüber besteht Konsens, wie sich beim Stadtteilgespräch zeigte. Also was tun? „Die Anrainer sind mehrheitlich dagegen, enteignen geht nicht und die Gemeinde wäre schlecht beraten, wenn gegen den Willen der Leute etwas durchgesetzt wird“, skizzierte Stadtbaumeister DI Hermann Etzelstorfer die Patt-Situation und brachte als weiteren Vorteil der Gehfurt-Lösung die Wirkung als Tempobremse ein. Eine weitere Planung für den Gehweg entlang des Fuchs-Areals wurde zwar  erstellt, aber aufgrund der viel zu aufwändigen Umsetzung verworfen.

„Wir sind nicht generell dagegen“, stellte Armin Steiner als einer der betroffenen Anrainer fest und Bürgermeisterin Hedi Wechner ortete in der Folge auch Gesprächsbereitschaft bei weiteren Betroffenen, die sich schlecht informiert fühlten. „Offenbar hat es hier Missverständnisse gegeben“, so Wechner. Diese sollen nun bei einem Gespräch im Amt anhand der überarbeiteten Pläne ausgeräumt werden.

Weitere Bürgeranliegen betrafen die Spielplatz-Situation bei der Siedlung beim Hauserwirt, fehlende Recycling-Container im Dorfzentrum sowie der Wunsch nach besserer Verkehrsüberwachung hinsichtlich zu schnell fahrender Autos auf der Strecke Pinnersdorf bis Hauserwirt. Während Anrainerinnen für eine Tempo-30-Zone plädieren, wollen andere eine Radarüberwachung des Tempo 50-Limits, um Raser einzubremsen. Eine gewünschte fixe Radarstation sei allerdings nicht machbar, so Wechner.

 

Ortsvorsteher Korbinian Auer (stehend Bild links) meldete sich zur Vorgeschichte der Gehfurt zu Wort und erklärte die zeitliche Verzögerung von Anrainergesprächen mit dem winterbedingten Einstellen der Asfaltierungsarbeiten im Herbst.  Bürgermeisterin Hedi Wechner, Stadtbaumeister DI Hermann Etzelstorfer und Dr. Peter Egerbacher vom Bauamt  diskutierten mit der Bevölkerung.

Fragen betrafen weiters die noch ausstehende Straßengestaltung im Bereich des abgerissenen Bahnhofes Bruckhäusl, an dessen Stelle der Weinhandel Morandell ein Flugdach fürs Leergebinde-Lager errichten will. „Die Stützmauer wird nach hinten versetzt und zur Straße hin ein Grünstreifen angelegt“, informierte Etzelstorfer. „Und was ist mit der City-Bus-Haltestelle dort?“ wollte Thomas Gasteiger, Obmann der Bürgerinitiative Bruckhäusl aktiv wissen. „Uns liegt ein Gutachten des Landes vor, dass die Haltestelle beim Riederbauern so nicht bewilligt werden kann“, argumentierte Dr. Peter Egerbacher vom Bauamt Wörgl die Auflassung der Haltestation. Nicht erfüllt werden kann auch der Wunsch der Bevölkerung beim Hauserwirt, dass auch hier der Citybus im Halbstunden-Takt verkehrt - vorerst bleibt weiterhin der Stundentakt aufrecht.

Keine guten Nachrichten hatte Bürgermeisterin Hedi Wechner betreffend den Wunsch der Bruckhäusler, am Riederberg wieder einen Liftbetrieb einzurichten: „Seitens der Bergbahnen Hopfgarten besteht kein Interesse an einem Lift.“ Worauf die Forderung, kam dass dann auch das desolate Liftgebäude abgerissen werden soll.

Bürgermeisterin Hedi Wechner informierte auch über anstehende Vorhaben. So wurde der Planungsauftrag für den Neubau eines Radweges entlang der Brixentaler Ache vom Kraftwerk Bruckhäusl bis Einöden in Auftrag gegeben, die Planung der Straßensanierung von Pinnersdorf bis zum bereits sanierten Straßenteil im Ortsteil Weiler soll heuer noch folgen. Der zugesagte Spielplatz Birkenweg/Moosweg soll heuer umgesetzt werden und betreffend den Straßenzustand beim Putzweg teilte sie mit, dass die schlimmsten Stellen heuer saniert werden.

Das Entwässerungsprojekt Oppacher-Graben ist aus budgetärer Sicht derzeit nicht möglich, so Wechner. Was die geplante Deponie-Erweiterung der Strabag betrifft teilte die Bürgermeisterin mit, dass es der Stadt derzeit keine Verfahrensschritte bekannt seien. Die Erweiterung erhielt vom Gemeinderat keine positive Stellungnahme, Gutachten sind noch ausständig.