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Presseaussendung des Landes Tirol
vero / 03.06.2013 11:12
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LH Günther Platter berief Krisenstab im Landhaus in Innsbruck ein

Nach den Akuteinsätzen starten jetzt im Tiroler Unterland große Aufräumarbeiten

Heute, Montagvormittag, hatte Tirols LH Günther Platter den Krisenstab im Landhaus in Innsbruck einberufen:

Gemeinsam mit den beiden LHStv Josef Geisler und Ingrid Felipe sowie Vertretern der Einsatzorganisationen und der Landesverwaltung wurde über die weitere Vorgangsweise nach dem Hochwasser im Tiroler Unterland beraten.

„Wir werden bereits in der morgen, Dienstag, stattfindenden Regierungssitzung erste Sofortmaßnahmen beschließen. Die betroffene Bevölkerung soll wissen, dass wir auf ihrer Seite stehen und alles Menschenmögliche unternehmen, um ihre schwierige Situation zu erleichtern und zu verbessern“, betonte LH Platter im Krisenstab. „Ich danke den vielen Einsatzkräften, die sich jetzt auch bei den Aufräumungsarbeiten engagieren.“

Tirol hilft Bayern und Salzburg

LHStv Geisler lobte alle Einsatzorganisationen, die „exzellent aufgestellt sind.“ Das Land Tirol werde sich bemühen, alle Behördenverfahren für die betroffenen Menschen schnell und unbürokratisch abzuwickeln.

Ebenso dankte LHStv Felipe den Einsatzkräften für ihr Engagement und lobte auch die herausragende Zusammenarbeit und Hilfeleistung vieler Freiwilliger des Roten Kreuzes und der Feuerwehr in Salzburg und Rosenheim. „Besonders wichtig ist in dieser Krisensituation auch, dass die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber der Rettungskräfte kooperativ sind, was Freistellungen betrifft. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken.“

„Über 300 Freiwillige des Roten Kreuzes Tirol sind mit 60 Fahrzeugen in die bayerische Stadt Rosenheim ausgerückt, um dort bei der Evakuierung eines ganzen Stadtteils wegen Hochwassergefahr mitzuhelfen“, schildert Landesrettungskommandant Heinz Wolf die spontane Nachbarschaftshilfe für das Bayerische Rote Kreuz. 

96 Hangrutschungen und Muren bisher

„Bisher 96 Hangrutschungen und Muren“ meldete Marcel Innerkofler, Leiter der Landeswarnzentrale. Die Wasserrettung hatte Boote aus allen Teilen des Landes für das Katastrophengebiet zusammengezogen. Insgesamt 125 Mann des Bundesheeres werden jetzt bei den Aufräumarbeiten in St. Johann und anderen Teilen des Bezirks Kitzbühel mithelfen. Nach wie vor sind zahlreiche wichtige Straßenverbindungen im Tiroler Unterland gesperrt.

Auch die deutsche Autobahn bei Chiemsee zwischen Bernau und Siegsdorf steht an manchen Stellen unter Wasser und ist somit unpassierbar. Der Zugsverkehr ist ebenso unterbrochen, ein Schienenersatzverkehr nicht möglich. Auch die ÖBB-Strecke Richtung Brenner ist gesperrt.

Über 200 mm Niederschlag in 24 Stunden in Kössen

Dass die Niederschläge der vergangenen Tage katastrophale Ausmaße angenommen hatten, bestätigt Klaus Niedertscheider vom Hydrographischen Dienst des Landes Tirol: „In nur drei Tagen sind über 300 mm Regen gefallen. Davon allein über 200 mm innerhalb von 24 Stunden, festgestellt an einer Messstation in Kössen.“ 

Bestens bewährt hat sich laut Landesfeuerwehrinspektor Alfons Gruber der neue Digitalfunk in Tirol: „Ohne Digitalfunk wäre die Kommunikation zusammengebrochen.“ Mit über 3.300 Einsatzkräften stehen Tirols Feuerwehren im Tiroler Unterland nach wie vor im Dauereinsatz.

Schulfrei wegen „höherer Gewalt“

Wenn SchülerInnen wegen der Hochwassersituation (Muren, Straßensperren, etc. …) nicht am Schulunterricht teilnehmen können, gelten diese Fehlstunden als entschuldigt, teilt der Landesschulrat für Tirol mit. So hat der Landesschulrat für heute, Montag, den SchülerInnen des BG/BRG Kufstein schulfrei gegeben, weil Teile des Gebäudes vom Hochwasser betroffen sind.