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Bericht aus dem Wörgler Gemeinderat vom 27. Juni 2013

 

Der Wörgler Stadtrat beschloss neue Öffnungszeiten für den Funcourt, die ursprünglich vom Gemeinderat 2009 festgelegt wurden. Als Resultat aus einem Anrainer-Lokalaugenschein dehnte der Stadtrat die Sperrzeit auf den angrenzenden freien Fußballplatz aus, der dazu eingezäunt werden soll.

Ballspielen verboten heißt es grundsätzlich in Wörgls Siedlungsgebieten und Wohnanlagen, und so wurde bisher der Sportplatz beim Pflichtschulzentrum von Hobbyfußballern gern genützt, um ohne zwingende Vereinsmitgliedschaft sich zum Spielen zu treffen. Im Sommer klarerweise nicht während der Mittagshitze und bei älteren, bereits berufstätigen Kickerfans nach Feierabend und am Wochenende.

Die Ballspielaktivitäten verursachen naturgemäß auch Lärm, was zu Ärger bei den Anrainern führt. So fand am 13. Juni 2013 ein Lokalaugenschein des Sportausschusses mit den Beschwerdeführern statt. Die Vorgangsweise danach kritisiert Wörgls Jugendreferent GR Christian Kovacevic. "Der Lokalaugenschein diente dazu, zu hinterfragen, ob die getroffenen Lärmschutzmaßnahmen beim Funcourt reichen. Stattdessen wurde dann vorwiegend über den Rasensportplatz diskutiert. Wie kann es dann nach einer unverbindlichen Zusammenkunft mit Anrainern zu solchen Zusagen und Festlegungen kommen?" fragte er am 27. Juni 2013 in der Wörgler Gemeinderatsitzung.

Sportreferent GR Hubert Aufschnaiter rechtfertigte die Beschlussfassung im Stadtrat damit, eine kurzfristige Lösung zugesagt zu haben. 2012 habe es gravierende Anrainerbeschwerden gegeben. "Der Sportausschuss hat die einstimmige Entscheidung getroffen, eine zeitliche Regelung zu verhängen", so Aufschnaiter. "Beim Lokalaugenschein war nicht klar, dass das ein Beschluss ist und ein Zaun gebaut wird", so Kovacevic. Es sei politisch nicht in Ordnung, dass die Entscheidung ohne weitere Befassung des Sportausschusses erfolgt sei. "Die Jugendlichen haben 2012 um längere Öffnungszeiten im Funcourt gekämpft", wandte Kovacevic weiters ein und erinnerte daran, dass das längere Offenhalten ein Resultat des Jugendbeteiligungsprozesses war.

Bürgermeisterin Hedi Wechner rechtfertigte die Beschlussfassung im Stadtrat mit Zeitnot - aufgrund der Kurzfristigkeit im Hinblick auf den Ferienbeginn nächste Woche. "Die Sache ist zwar unglücklich gelaufen, aber es ist eine gute Maßnahme", so Wechner. Der Stadtratbeschluss werde jetzt umgesetzt.

Seit mehr als 20 Jahren wird der öffentliche Sportplatz beim Pflichtschulzentrum von Kindern und Jugendlichen zum Fußballspielen genützt. Mit Stadtratsbeschluss werden die Benützungszeiten jetzt drastisch eingeschränkt.