Zum 10jährigen Bestehen informierten Bürgermeisterin Hedi Wechner, der ärztliche Leiter der Kursana Privatklinik Dr. Peter Bachmann und GZW-Geschäftsführerin Eva-Maria Keller über das Leistungsspektrum des Gesundheitszentrums Wörgl (Bild links). Bild Mitte: Eva-Maria Keller, Bgm. Hedi Wechner, Chirurg Paul J. Klingler und Dr. Peter Bachmann. Zu Besuch beim Tag der offenen Tür: 20 Kinder des Pfarrkindergartens Wörgl.

Nachdem Wörgl zur Jahrtausendwende sein Krankenhaus verlor, ging 2003 das Gesundheitszentrum Wörgl in Betrieb. Es vereint auf 4.000 Quadratmetern unterschiedliche medizinische Angebote für Krankenkassen- und Privatpatienten: Zwölf Facharztpraxen, eine Orthopädiefachwerkstatt und in der Kursana Privatklinik 29 Patientenbetten und zwei Operationssäle, wobei den behandelnden Ärzten im Haus ein Röntgenraum, Endoskopie, EKG und Ultraschall zur Verfügung stehen.

Die Kursana Residenzen GmbH betreibt auch die Erste Ärztliche Hilfe-Ambulanz, die der Wörgler Bevölkerung  von Montag, 7 Uhr früh bis Freitag, 18 Uhr durchgehend zur Verfügung steht. Die Öffnungszeiten wurden aufgrund zu geringer Auslastung am Wochenende im Juli 2013 reduziert. Die Stadt verlängerte heuer den Vertrag mit der Kursana um weitere 10 Jahre und zahlt für die Ambulanz, in der Schüler, Berufstätige und Wörgler Bürger "kostenneutral" behandelt werden. Da derzeit eine Direktverrechnung mit den Krankenkassen nicht möglich ist, hebt die Kursana eine Kostenpauschale von 20 Euro ein, die auf Antrag den Patienten von den Krankenkassen refundiert wird. Am Wochenende gibt ein Tonband-Dienst unter der Hotline 05332-7826144 Auskunft darüber, welche niedergelassenen Ärzte Dienst haben. Bei Notfällen, lebensbedrohlichen Situationen oder Unfällen empfiehlt die Kursana, den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 144 anzufordern.

"Nach anfänglichen Widerständen und Anlaufschwierigkeiten hat sich das Gesundheitszentrum in Wörgl bestens etabliert und ist nicht mehr wegzudenken", erklärte Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner am Tag der offenen Tür am 27. September 2013  und streut der Geschäftsführerin Rosen: "Eva-Maria hat allen Stürmen getrotzt."

"Unsere Orientierung liegt im chirurgischen Bereich, nicht im internistischen", erklärt der ärztliche Leiter der Kursana Privatklinik Dr. Peter Bachmann. Das schmalere Spektrum ist weniger kostenintensiv und hat sich im Lauf der Jahre bewährt. "Nach den ersten vier, fünf Jahren lag die Anzahl der Operationen bei gut 400, 2012 waren es bereits knapp 1.500 Patienten vorwiegend in den höheren Operationsklassen von fünf bis acht", so Bachmann, der betont, dass man dabei besonderen Wert auf die Versorgung der einheimischen Bevölkerung lege. Im Spezialgebiet Unfallchirurgie und Sporttraumatologie werden jährlich rund 900 Operationen ausgeführt. Patienten reisen mittlerweile aufgrund des guten Rufes der ärztlichen Versorgung auch aus anderen Ländern extra an, etwa aus Großbritannien oder Japan.

2012 registrierte die Erste-Ärztliche-Hilfe-Ambulanz 2.500 Patienten, rund 1.500 wurden stationär und tagesklinisch betreut, rund 1.200 nutzten die Endoskopie-Ambulanz. "Im Gesundheitszentrum insgesamt gehen jährlich 70.000 bis 80.000 Patienten ein und aus", berichtet Bachmann und wünscht sich zum Geburtstag des GWZ ein MRT, um dessen Anschaffung man sich seit drei Jahren bemüht, bisher aber am Veto der Kursana-Mutter in Berlin scheiterte. Heuer soll es aber noch vor Weihnachten so weit sein. Ein MRT sei aus der modernen Diagnose nicht mehr wegzudenken und werde vielfach auch von Versicherungen gefordert.

"Nach 10 Jahren sind wir auch eine Anlaufstelle für alle soziale Anliegen und beraten viele Patienten", erklärt GZW-Geschäftsführerin Eva-Maria Keller und beziffert die Anzahl der Beratungen und Weitervermittlung an niedergelassene Ärzte, Beratungsstellen und den Sozial- und Gesundheitssprengel mit 3.000 jährlich. Der Betrieb der Privatklinik, die Operationen ausschließlich für Zusatzversicherte anbietet, sei wirtschaftlich geführt, Umsatzzahlen will sie aber keine nennen. Die Kursana beschäftigt 30 fix Angestellte. Was die Auslastung betrifft, so sind vor allem noch im Sommer Kapazitäten frei. "In der Winterzeit sind beide OP´s tagsüber fast durchgehend belegt, im Sommer nicht", erklärt Dr. Bachmann, der die Privatklinik nicht als Konkurrenz zum Krankenhaus sieht, sondern als "Nische" und Ergänzung. 

Fachgebiete in der Privatklinik sind Orthopädie, Neurochirurgie, Chirurgie und Gefäßchirurgie, Anästhesie, Augenheilkunde, Gynäkologie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische Chirurgie sowie die Urologie und Endoskopie-Ambulanz. Mit dem Hauptverband der österreichischen Privatversicherungen besteht seit 2006 ein Direktverrechnungsvertrag für tagesklinische und stationäre Eingriffe.

Hochbetrieb herrschte auf der Gesundheitsstraße im GZW zum Tag der offenen Tür: Stationsleiterin Margit Oberleitner nahm auch Wörgls Vizebürgermeisterin Evelin Treichl (Bild rechts) Blut ab für die Bestimmung von Blutzucker- und Cholesterin-Werten, während Schwester Edith Heis Blutdruck maß und  die Untersuchungsergebnisse erläuterte.

Univ.-Prof. Dr. Paul J. Klingler betreibt eine Praxis für minimal invasive Medizin in Innsbruck und operiert im GWZ Wörgl - er erklärte Bürgermeisterin Hedi Wechner den Gebrauch der Hightech-Geräte, die beim Eingriff mithilfe von Kameras bedient werden (Bild links). Wie gesund sind Ihre Gefäße? Venenmessungen führte Christoph Haslinger im Gesundheitswelt Roscher OHG im GZW durch (Bild Mitte). Über das Leistungsspektrum des Sanitätshauses informierten Monika Burgmann und Geschäftsführer Rupert Roscher (Bild rechts).

Schwester Sharka und Schwester Martina informierten über sanfte,  angst- und schmerzfreie Magen- und Darmspiegelungen in der Endoskopie, die im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung in der Regel für Patienten ab 50 Jahren von den Krankenkassen bezahlt werden. "Darmkrebs zählt zu den heimtückischten Erkrankungen, weil man nichts spürt. Diese Untersuchung kann lebensrettend sein", erklärt Martina und schildert detailliert den Ablauf der Untersuchung. Besonderer Wert wird hier auf Hygiene gelegt - sämtliche verwendeten Gerätschaften werden thermisch und chemisch gereinigt, die Ambulanz wird vierteljährlich vom Hygiene-Institut überprüft.

Neu im GWZ ist Prof. Dr. Wolfgang Philipp (Bild links) - der erfahrene Arzt, der an der Universitätsklinik Innsbruck und im Laserzentrum praktiziert, bietet auch in Wörgl Augenoperationen an und informierte anhand eines selbst erstellten Operationsvideos über den Grauen Star und die Katarakt-Operation sowie die ICL-Linsen-Implatation. Schwester Daniela (Bild Mitte) erklärte im Aufwachzimmer die Anästhesie. Über Halux und minimal-invasive Fußchirurgie informierte Ingrid Gleinser vom Team von Dr. Hermann Leidolf (Bild rechts).

Weitere Bilder vom Tag der offenen Tür im GWZ sehen Sie hier...