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Album-Präsentation "Circus" der The Third Man Band am 16. November 2013 im Astnersaal Wörgl

 

"Manege frei" heißt es für die "The Third Man Band" am Samstag, 16. November 2013 im Astnersaal Wörgl zur Vorstellung ihres Debüt-Albums "Circus" (Foto: Christina Ehammer)

Das Album „Circus“, aufgenommen im Noise & Harmony Studio in Wörgl, fasziniert mit Songs, die das Leben schreibt und die Geschichten erzählen. Im  Interview kommen die Musiker selbst zu Wort. Schon bei der Frage, in welches Genre ihre Musik einzuordnen ist, gibt´s viel mehr als eine Antwort. „Marketingtechnisch ist unser Stil eine Katastrophe – weil man ihn einfach schwer einordnen kann“, sagt Lukas Riemer, „jedes Bandmitglied trägt seinen Teil dazu bei.“ In der Tradition der Singer Songwriter sieht sich die 2007 noch in Dreier-Besetzung gegründete „The Third Man Band“ am ehesten. Inspiriert von der Musikszene der 1960er und 1970er, gesteht man ein. „Wir haben uns aus den letzten 50 Jahren die geilsten Sachen rausgeholt!“ bringt es Lukas auf den Punkt.

Vom Gründungs-Trio sind noch zwei Musiker heute dabei – Sänger und Gitarrist Vassilis Selamis und Bassist Peter Pitterl. Schlagzeuger Tom Greiderer gab die Sticks 2012 an Christoph Weiss ab. Mit ihm war die um Florian Pitterl  und Alexander Harb am Saxophon und Lukas Riemer an der Geige  gewachsene Combo in der heutigen Besetzung komplett. „Glücklich ver-band-elt“, ist man sich einig. Der Bandname entstand übrigens aus Verlegenheit. „Der erste Auftritt stand bevor und wir hatten noch keinen Namen. Als Tom dann bei einer Probe auf der Gitarre den Dritten Mann spielte, entschieden wir uns spontan und nannten uns The Third Man Band“, erinnert sich Vassilis an die Anfänge.

Kreative Singer Songwriter

Der Name ist ebenso geblieben wie die unbändige Freude am freien Musizieren. Ohne Noten. So entstanden viele eigene Songs in Teamarbeit. „Meistens kommt einer von uns mit einer Idee, einer Melodie – die Dynamik und das Arragement wird dann von der Gruppe erarbeitet“, schildert Vassilis Selamis die Arbeitsweise, bei der sich alle einbringen.

Eine Inspirationsquelle stellt dabei der unterschiedliche musikalische Background der einzelnen Bandmitglieder dar. Da trifft der Halb-Grieche Vassilis, nach dem Studium der Internationalen Wirtschaftswissenschaft auf der Uni Innsbruck beruflich als Disponent bei einer Spedition tätig, auf den Halb-Schweden Lukas, Geigenlehrer und Musiker, u.a. bei Findling und der Straßenmusik Trio Brut. Peter Pitterl, Bio-Lehrer,  und  Schlagzeuger Christoph Weiss - der Krankenpfleger kann seine Punkrock-Vergangenheit  (Drummer bei Paradoxon) nicht ganz verleugnen -  zählen zudem zur Crew der Wörgler Jazz-Formation „Groov´n Soda Soup“.  Und beide haben ihre „musikalische Früherziehung“ ebenso wie die beiden Saxophonisten Florian Pitterl, von Beruf Chemiker, und Alexander Harb, in der Ausbildung zum Krankenpfleger, bei der Wörgler Stadtmusikkapelle erhalten. Am Keyboard steht Bastian Wiedl, Betreuer bei der Lebenshilfe, nicht nur bei der Third Man Band seinen Mann, sondern auch bei der Wörgler Coverband Undercover und bei „The Marode Birds“. Musikalische Wurzeln haben Vassilis und Alex zudem in der Wörgler Reggae-Combo Masitova.  Blasmusik trifft hier auf Folk, Punkrock und Rock auf Offbeat, Jazz und Pop.

Beim Interview in der Sito Bar, wo die Musiker der The Third Man Band Stammgäste sind: v.l. Peter Pitterl, Alexander Harb, Florian Pitterl, Christoph Weiss, Lukas Riemer, Wirt Silas Sailer und Vassilis Selamis (nicht im Bild: Bastian Wiedl)

Und so ist der Name des Debüt-Albums „Circus“ Programm: „Es ist wie beim Zirkus – jeder Künstler hat hier seinen Auftritt“, sagt Vassilis, „dahoam in Hopfgoscht“, wo er auch die meisten seiner Songs schreibt. So wie „Life ist beautiful“, von dem Lukas schwärmt: „Über Paolo Coelho wurde einmal gesagt, seine Literatur sei `Wärme zwischen zwei Buchdeckeln´. So ist diese Nummer, total positiv.“ Lukas holte sich die Inspiration zu seiner Nummer „Seeungeheuer“ übrigens an einem einsamen See in Schweden.

Lebensfreude und ein gutes Feeling  sprüht aus der Musik der kreativen Combo und spiegelt den respektvollen, freundschaftlichen Umgang untereinander wider. „Ich habe schon sehr viel mit anderen Musikern gemacht – aber noch nirgends habe ich mich so daheim gefühlt wie in der Third Man Band. Und daraus entsteht die coolste Musik“, sinniert Lukas und erntet Zustimmung bei den anderen. „Wir wollen den Leuten Freude mit unserer Musik machen“, sagt Vassilis.

Musik verbindet als gemeinsame Sprache

Was zur Frage führt, mit welcher Motivation die Bandmitglieder musizieren. „Ich mache Musik, weil ich mich mitteilen will – ich sage es mit Musik“, erklärt Christoph seinen Beweggrund, sich ans Schlagzeug zu setzen. „Für mich gibt´s zwei Gründe. Einmal das gute Feeling in der Gemeinschaft, Emotionen zu teilen, auf der gleichen Wellenlänge zu sein – und das dann mit dem Publikum zu teilen, das macht extrem Spaß. Im Idealfall kann man mit Musik eine Geschichte erzählen“, sagt Peter. Und Florian ergänzt: „Mir macht diese Art des Musizierens ohne Noten große Freude. Sonst spielte ich immer nach Noten und Vorgaben – und hier das erste Mal ohne Einschränkungen. Damit ist es mir möglich geworden, aus dem Bauch heraus zu spielen, was mir einfällt, was ich spüre. Dass wir einander inspirieren hängt mit unserer Freundschaft zusammen.“  In dieselbe Kerbe schlägt Alex, der es schätzt, dass „hier jeder ernst genommen wird.“  „Mir macht die musikalische Interaktion mit meinen Bandkollegen und dem Publikum am meisten Spaß - besonders in jenen magischen Momenten, wenn der Gesamtsound über die Planung des Einzelnen hinausgeht und ein gemeinsames Überraschungserlebnis entsteht“, sagt Bastian. Die Frage nach dem Warum musizieren stellt sich für Lukas erst gar nicht: „Ich kann gar nicht anders – Musik war immer schon mein Ausdrucksmittel. Als Kind habe ich Musik geträumt.“ Und Vassilis bringt mit Musik Struktur in sein Leben: „Musik ist mein Ausgleich – mit ihr kann ich meine Gedanken ordnen und meine Gefühle ausdrücken, mich mitteilen.“

Nachdem aus der Fülle der Eigenkompositionen, von denen bisher einige als Demo-CD´s in Umlauf sind, die Songs fürs Debüt-Album ausgewählt waren, stand die Frage nach der Finanzierung des Projektes im Raum. Und da kommt Silas Sailer, Wirt der Sito-Bar Wörgl ins Spiel: „Die Third Man Band ist unsere Hausband und ist hier schon oft aufgetreten. Ich bin dankbar, dass die Bar gut läuft und war gern bereit, der Kultur etwas zurückzugeben und das Projekt  zu unterstützen.“ Damit war Geld für die Studioaufnahmen da, die sich dann aufgrund von längeren Auslandsaufenthalten einiger Band-Mitglieder über ein Jahr hinzogen. Eingespielt wurden die Songs im Noise & Harmony-Studio in Wörgl, gemixt von Tonmeister Andy Winderl und das Mastering steuerte Lennard Jeschke bei. „Ich hab bisher nur ein paar Ausschnitte gehört und war sehr positiv überrascht“, freut sich Silas auf die CD-Präsentation.

CD-Präsentation mit Live-Konzert

Wer jetzt schon gespannt ist aufs Debüt-Album „Circus“ – Termin im Kalender gleich rot eintragen: Live-Konzert mit der Third Man Band am Samstag, 16. November 2013 im Astnersaal, Einlass ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Unkostenbeitrag mit CD 15 Euro, ohne CD 8 Euro – nur Abendkasse. 

Bleibt noch zu fragen, was sich die Third Man Band für die Zukunft wünscht. „Wir wollen weiter Musik machen, wie es uns gefällt, ohne Rücksicht auf kommerzielle Interessen nehmen zu müssen“, sind sich die Musiker einig, die schon wieder an neuen Songs basteln. Was dazu noch dringend fehlt: Sie suchen einen neuen Proberaum im Raum Wörgl und Umgebung. Wer dahingehend einen Tipp hat oder laufend über Auftritte der Band informiert werden will, kann sie über facebook kontaktieren.