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Großer Österreichischer Zapfenstreich am 25.10.2013 in Wörgl |
Die Aufführung des Großen Österreichischen Zapfenstreiches begann mit einem Umzug der teilnehmenden Vereine, der politischen Stadtführung und der Ehrengäste durch die Bahnhofstraße zum Bahnhofsplatz.
Zu einer großen Musikkapelle schlossen sich die Stadtmusikkapelle Wörgl und die Bundesmusikkapelle Bruckhäusl unter der Leitung des Wörgler Kapellmeisters Heinrich Lentsch für die Aufführung des Großen Österreichischen Zapfenstreiches zusammen und marschierten an der Spitze des vorangehenden Umzug durch die Bahnhofstraße. In diesen reihten sich die teilnehmenden Vereine ein - namentlich die Sepp Innerkofler Standschützenkompanie unter Hauptmann Herbert Reiter, der Kameradschaftsbund, die Militärveteranen, der Kaiserjägerbund Kufstein, die Schützengilden von Wörgl und Bruckhäusl, Vertreter der Blaulicht-Organisationen mit den Feuerwehren von Wörgl und Bruckhäusl, Rotem Kreuz und Samariterbund, die Kassettl- und Trachtenfrauen sowie die Landjugend.
Der Name Zapfenstreich stammt vom Verschließen der Weinfässer, mit dem der Ausschank beendet und damit die Nachtruhe für die Soldaten angesagt war. "Im Laufe der Jahrzehnte entstand daraus ein musikalisches Zeremoniell. Der Große Österreichische Zapfenstreich entstand zur Hochblüte der österreichischen Militärmusik 1769 und ist ein vielgliedriges musikalisches Werk. Die heutige Version wurde 1980 zum 25jährigen Bestehen des Bundesheeres zusammengestellt", erläuterte Manfred Schachner, Obmann der Schützenkompanie Hintergründe zum musikalischen Schauspiel, in das Märsche, Fanfaren, Trompeten-Signale, eine Salve der Schützenkompanie, Bundes- und Landeshymne zum Hissen der Fahnen und Trommelwirbel eingebaut sind.
Nach einer Ehrensalve folgte die Defilierung von Bürgermeisterin Hedi Wechner in Begleitung von Schützenhauptmann Herbert Reiter. Die Musikapellen von Wörgl und Bruckhäusl spielten gemeinsam unter der Leitung von Wörgls Kapellmeister Heinrich Lentsch.
Bürgermeisterin Hedi Wechner erläuterte in ihrer Ansprache die Entstehung des Nationalfeiertages, der erst gut 20 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Ausrufung der 2. Republik eingeführt wurde. Dem voran ging ein Ringen der Regierungsparteien ÖVP und SPÖ um die Wahl des Datums: "Schließlich einigte man sich auf den 26. Oktober - an diesem Tag beschloss der österreichische Nationalrat in Form eines Verfassungsgesetzes die immerwährende Neutralität", erklärte Wechner und fragte, was dieser Tag heute für uns bedeute: "Mit der immerwährenden Neutralität ist das so eine Sache. Sie ist seit ihrer Beschlussfassung zwar grundlegendes Element der österreichischen Außenpolitik, wurde allerdings durch den EU-Beitritt und durch neue Verfassungsbestimmungen überlagert." Österreich sei zwar "militärisch bündnisfrei", beteilige sich aber an der gemeinsamen Sicherheits- und Außenpolitik der EU und habe eine "militärische Beistandspflicht" gegenüber anderen EU-Staaten. Das heiße, Österreich könne entscheiden, ob es einem angegriffenen EU-Partnerland militärisch hilft oder nicht. Wechner: "Vielleicht muss der Begriff der Neutralität neu definiert werden - über Bord werfen müssen wir sie sicher nicht." Wörgls Bürgermeisterin ging abschließend auf die aktuelle politische Entwicklung ein. Noch nie habe es so viele wahlwerbende Gruppen gegeben. Wenig Verständnis zeigt sie deshalb für die geringe Wahlbeteiligung. Diese habe nichts mit Politikverdrossenheit zu tun, sondern mit Gleichgültigkeit. "Und die hat unser Land nicht verdient", so Wechner, die abschließend zum Nationalfeiertag einmahnte, dass "jede und jeder einzelne von uns ein Quäntchen Verantwortung für dieses Land zu tragen hat."
Beim Hissen der Landes- und Bundesfahne erklangen die Hymnen. Bürgermeisterin Hedi Wechner hielt eine Ansprache zum Nationalfeiertag. Zum Abschluss ein Schnapserl von den Marketenderinnen - im Bild rechts v.l. Bürgermeisterin Hedi Wechner, Vizebgm. Evelin Treichl, Vizebgm. Dr. Andreas Taxacher, Maria Steiner - die beim anschließenden Ehrenabend im Komma Wörgl zu Wörgls neuer Ehrenbürgerin ernannt wurde - und Nationalrätin Carmen Gartelgruber.
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