Fanfaren von Martin Scharnagl und Paul Dukas sowie "Send in the clowns" von Stephen Sondheim interpretierte ein Blechbläserensemble des Musikgymnasiums Innsbruck unter der Leitung von Kurt Arnold (Bild links), bevor Christian Spitzenstätter die Uraufführung seines Konzertes für zwei Marimbaphone mit dem Symphonischen Blasorchester des Musikgymnasiums Innsbruck leitete.

Effektvoll setzt Christian Spitzenstätter alle Klangfarben des großen Blasmusikorchesters, das mit Kontrabass und Piano ergänzt wurde, mit seinem "Marimbaphone-Doppelkonzert" in Szene - vom Pianissimo bis zum Fortissimo, rhythmisch akzentuiert und spannend von der ersten bis zur letzten Minute. Drei Sätze umfasst das fast halbstündige Werk aus der Feder des erst 19-jährigen Wörgler Komponisten, der damit nicht zum ersten Mal sein großes kompositorisches Talent unter Beweis gestellt hat. Zur Umsetzung der Uraufführung, die vom Publikum begeistert aufgenommen und mit jubelndem Applaus belohnt wurde, trugen die beiden Marimbaphone-Solisten Stefan Heiß und Stefan Bodner ebenso bei wie das junge Orchester.

Die musikalische Laufbahn des jungen Ausnahmetalentes startete im Alter von drei Jahren an der Landesmusikschule Wörgl im Kinderchor Notenstrudel, bevor er dort zunächst Blockflöte, dann Klarinette und Saxophon bei Sepp Rangger erlernte. "Selber backen" statt nur Fertiges wiedergeben - dafür begeisterte sich Christian schon mit elf Jahren und begann zu komponieren. Dirigieren und Ensembleleitung erlernte er von 2007 bis 2009 von Barbara March und Harald Ploner. Als Schüler des Musikgymnasiums Innsbruck studiert er seit 2008 Klarinette am Landeskonservatorium bei Walter Seebacher und erhält derzeit zudem Unterricht in Gesang bei Aleksandar Jovanovic, am Klavier bei Roman Zadurowicz und in Komposition bei Ralph Schutti. Sein erstes Orchesterwerk komponierte Christian als 16-jähriger - ein Konzert mit Tuba-Solo.

Seine musikalische Vielfältigkeit zeigt Christian in der Mitwirkung bei mehreren Ensembles wie dem MTC-Klarinettentrio, bei Bridgehouse Sax und Klariphon Bruckhäusl sowie bei der Formation BridgeHouse Jazz. Zu hören ist er weiters bei der LMS-Big Band, bei der BMK Bruckhäusl und beim Chor des Musikgymnasiums Innsbruck. Über seine musikalischen Fortschritte informiert der talentierte junge Musiker laufend auf seiner eigenen Homepage auf http://www.spitzenstaetter.eu

Glücklich nach der gelungenen Uraufführung mit dem Symphonischen Blasorchester des Musikgymnasiums Innsbruck: Komponist und Dirigent Christian Spitzenstätter mit den beiden bravourösen Solisten Stefan Bodner und Stefan Heiß (v.l. im Bild rechts).

Von links: Das MTC Klarinetten-Trio mit Philip Watson bei der Improvisation zum "Wibmer-Riff" mit den beiden Schlagzeugern Stefan Heiß und Stefan Bodner. Die MTC-Besetzung mit Mathias Spitzenstätter, Thomas Wibmer, Christian Spitzenstätter und Philip Watson. Bild rechts: Brasstculum aus Südtirol.

Nach seinem Auftritt als Dirigent der Uraufführung erlebte das Publikum im Kufsteiner Stadtsaal noch eine Überraschung, bei der Christian Spitzenstätter als virtuoser Musiker auf Klarinetten und Saxophon zu hören war. Nachdem das geplante Klarinettenensemble Clarisonus krankheitsbedingt sehr kurzfristig den Auftritt beim Bläserherbst absagen musste, trommelte Christian das MTC-Klarinetten-Trio zusammen, dass der junge Klarinettist Philip Watson zum Quartett ergänzte. In aller Eile einigte man sich auf ein Programm, für dessen Einübung nur zwei Tage Zeit blieb.

Mit großer Spielfreude zeigte das junge Quartett dann mit einem Querschnitt durch die Musikliteratur sein Können - ob beim Adagio aus Mozarts Klarinettenkonzert, dem Super-Mario-Thema, einem Klarinetten-Arragement von Philip Glass` Streichquartett, einem Bassklarinetten-Quartett oder der Habanera aus Bizet´s Oper Carmen. Überraschend kam der Auftritt nicht nur fürs Publikum, sondern auch für die beiden Marimbaphone-Solisten, die aus dem Publikum auf die Bühne gebeten wurden. Ohne vorher miteinander zu proben lieferten die jungen Musiker eine mitreißende, jazzige Improvisation, bevor sich das MTC Klarinetten-Quartett mit einem "Best of Marches" humorvoll verabschiedete.

Dass Brass-Bands derzeit zurecht Hochkonjunktur haben, zeigte der abschließende Auftritt des Südtiroler Ensembles Brasstaculum, in dem auch bayerische Top-Musiker mitwirken. Die sechs Vollblut-Musiker - darunter mit Wolfgang Rabensteiner einer der besten Tubisten Europas und Korbinian Weber von Brassbanda an der Trompete - fanden sich erst vor einem Jahr nach einer Tournee mit Bob Ross zum Ensemble zusammen und mischen seither in der jungen Blasmusik-Szene kräftig mit. Ob "Smoke on the Water" auf der Tuba oder Leichte Kavallerie, ob Snow von den Red Hot Chilli Peppers oder Tango von Piazzolla - sie überzeugen in allen Genres und binden in ihre Blech-Arragements auch eine Sängerin ein - in Kufstein aushilfsweise Veronika Pircher.

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