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Presseinfo des Landes Tirol |
Das Land Tirol klärt auf:
Weniger Feinstaub in Tirol durch richtiges Heizen mit Holz
Geschätzte 100.000 Einzel- und Kaminöfen werden in Tirol klimafreundlich mit Holz beheizt. Eine schadstoffarme Verbrennung dieses zweithäufigsten Energieträgers zur Beheizung privater Haushalte hängt allerdings stark vom richtigen Heizverhalten und einer intakten Heizanlage ab. Im Rahmen einer Landesinitiative soll deshalb in den kommenden Monaten in Zusammenarbeit mit den Gemeinden die Bevölkerung intensiv informiert werden. Wie man richtig anheizt, zeigte heute, Mittwochmittag, LHStvin Ingrid Felipe an einer Demonstrationsanlage im Innenhof des Landhauses in Innsbruck vor.
Holz wesentliche Säule im Energieträgermix
„Falsches Anheizen, minderwertiges Brennholz, aber auch veraltete Öfen tragen wesentlich zur Feinstaubbelastung im Winter bei und verschlechtern die Luftqualität erheblich. Neueste Forschungsergebnisse führen bis zu 90 Prozent der Feinstaub-Emissionen aus dem Hausbrand auf eine falsche Bedienung oder veraltete Anlage zurück. Das gibt zu denken, wenn man weiß, dass jeweils ein Drittel der Feinstaub-Emissionen aus Hausbrand, Verkehr und Industrie stammen“, erklärte LHStvin Felipe.
„Die Ergebnisse zeigen, dass das heimische Holz durch saubere Verbrennung nachhaltig genutzt werden kann. Denn jeder, der mit Holz heizt, kann durch einen fachgerechten Betrieb wesentlich zur Verbesserung unserer Atemluft beitragen“, betont die Landesumweltreferentin. Zudem ist Holz eine wesentliche Säule im Energieträgermix der Tiroler Energiestrategie. LHStvin Ingrid Felipe: „In Kooperation mit den Gemeinden setzen wir in den kommenden Monaten verstärkt auf Aufklärung und Bewusstseinsbildung.“
Schadstoffkonzentration im Jänner und Februar
„Die Forschungen zeigen, dass rund 30 Prozent der Feinstaubpartikel (PM10) aus dem Hausbrand stammen. Aufklärung und Nutzerschulungen sind deswegen bei funktionstüchtigen Anlagen sehr wichtig. Anlagen, die älter als 15 Jahre sind, gehören ausgetauscht“, wies Ingwald Obernberger von der Technischen Universität Graz auf Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungen und Entwicklungen hin. Die Zukunft von Biomassekleinfeuerungsanlagen sieht Obernberger sehr positiv – die Emissionen werden wegen technologischer Weiterentwicklungen, die bereits laufen, deutlich weiter sinken.
„Der Schadstoffausstoß aus dem Hausbrand konzentriert sich auf die Wintermonate und verschärft sich je nach Kälte und Inversionslagen in den Tallagen im Jänner und Februar zusehends. Unser Ziel ist es, in Kooperation mit den Gemeinden die Bevölkerung zu sensibilisieren“, will Bruno Oberhuber, Geschäftsführer der Energie Tirol, eine langfristige Änderung des Heizverhaltens erzielen.
Informationsoffensive des Landes Tirol
Im Mittelpunkt der Informationsoffensive stehen Tipps und Hinweise zum richtigen Heizen mit Holz, die durch Infofalter, Postwürfe, Broschüren und auf Veranstaltungen weitergegeben werden. Bei vielen Recyclinghöfen werden auch kostenlos ökologische Holzwolleanzünder zum schnellen Anfeuern verteilt. Die Anzünder sind auch bei allen Regionalstellen der Lebenshilfe Tirol in größeren Mengen zu erwerben.
Kooperationspartner der Landesinitiative „Richtig heizen mit Holz“ sind neben der Lebenshilfe auch die Innung der Rauchfangkehrer, das Klimabündnis Tirol sowie der Umwelt Verein Tirol. Die Projektleitung liegt beim Verein Energie Tirol.
Text: Land Tirol/Rainer Gerzabek