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Käserei wird 2014 erweitert - Abwasser-Messwerte unter Beobachtung |
vero / 23.01.2014 17:03
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Während die Fäkalabwässer aus der Molkerei in die Verbandskläranlage in Kirchbichl entsorgt werden, fließen die Abwässer aus den Produktionsanlagen in die betriebseigene Kläranlage. Deren Reinigungsleistung wird sowohl betriebsintern als auch extern durch laufende Messungen überwacht. „Die gemessenen Werte liegen alle innerhalb der Grenzwerte“, teilt Thomas Osl von der Tirol Milch mit und räumt ein, dass es im vergangenen Frühsommer zu Problemen beim Reinigungsbetrieb gekommen war, die mittlerweile allerdings behoben seien: „Es kam zu einer leichten Überfrachtung im Phosphorbereich“, so Osl. Was die Geruchs- und Schaumbildung erklären kann.
Als unbedenklich stuft die Gewerbeabteilung der Bezirkshauptmannschaft Kufstein die Messwerte ein. „Die Tirol Milch leitet seit 30 Jahren an derselben Stelle in die Ache ein, 2009 wurde die Abwasserreinigungsanlage neu gebaut“, berichtet Helmut Lengauer und sieht für die verstärkte Wahrnehmung „mehrere unglückliche Umstände“ als Ursache.
Einerseits habe durch das Hochwasser Anfang Juni 2013 die Ache in diesem Bereich den Verlauf im Bachbett geändert hat: „Sie rinnt jetzt mehr auf Kirchbichler Seite, der Auslaufbereich des Abwasserrohres wird nicht mehr so gut durchspült.“ Eine Begutachtung mit Sachverständigen habe bisher keine negativen Auswirkungen gezeigt, „alle Werte liegen nicht im umwelt- oder gesundheitsgefährdenden Bereich“. Allerdings überlege man mit dem Flussmeister, die Ache durch Ausbaggern wieder vermehrt auf Wörgler Seite zu leiten oder den Einlaufbereich zu ändern. Zu berücksichtigen sei da auch das geplante neue Kraftwerk Egerndorf. Was die zeitweise auftretende Geruchsbelastung betrifft, vermutet Lengauer als Ursache die Abluft aus der Käserei, die sich bei Windstille im Talboden ausbreiten kann: „Wir haben beim Einleitwasser selbst noch nie eine Geruchsbelastung oder Messwerte, die das nahelegen würden, festgestellt.“
Was die Dampfbildung betrifft, so hänge diese mit den derzeit kalten Lufttemperaturen zusammen. „Laut Bescheid darf das Abwasser bis zu 30 Grad C warm sein. Wir leiteten jetzt über Monate konstant mit einer Temperatur von 24 Grad C ein“, erklärt Osl.
Laut geltendem Wasserrechtsbescheid habe die Tirol Milch bis 2015 Zeit, das bestehende Nachklärbecken bei Bedarf durch Vertiefung und Vergrößerung zu erweitern. „Anfang April geht die neue Käserei in Betrieb. Die alte Anlage wird durch eine modernste ersetzt. Damit starten neue Fremdüberwachungsmessungen im Betrieb sowie im Auslauf und wir werden die Abwasserreinigungsanlage dann der betrieblichen Situation anpassen“, erklärt Lengauer von der BH Kufstein. „2014 wird für uns der Beobachtungszeitraum“, teilt Osl, Projektleiter der neuen Käserei mit und räumt ein: „Wir stehen im Blickfeld der Öffentlichkeit und wollen die Grenzwerte einhalten. Wir haben ein gesundes Produkt und wollen damit keinesfalls die Umwelt in Mitleidenschaft ziehen.“