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Citybus: Fahrgäste der Linie 4 kritisieren neue Streckenführung |
Anwohner im Ortsteil Weiler Haus ärgern sich über die neue Linienführung des Citybusses und wollen wieder eine Haltestelle im Stadtzentrum. Thomas Gasteiger, Obmann der Bürgerinitiative Bruckhäusl aktiv will sich beim Ortsausschuss Unterstützung für die Änderungswünsche der Citybusfahrgäste holen.
„Warum fährt man mit den entferntesten Bewohnern nur an der Peripherie der Stadt entlang? Die Linienführung so ist nicht sinnvoll. Der Bus soll wieder ins Zentrum fahren“, fordern die Citybusfahrer im Ortsteil Weiler Haus und wollen, „dass der Bus wieder wie früher nicht nur am Bahnhof, sondern auch in der Stadtmitte stehen bleibt“. Umsteigen, um zu Ärzten, Apotheken und Geschäften zu kommen, erfordert viel Zeit und nicht immer ist es aufgrund verspäteter Ankunftszeiten am zentralen Schnittpunkt der Linien beim Bahnhof möglich. „Auf ältere Leute nimmt man da keine Rücksicht mehr. Wir können schwere Taschen nicht so weit tragen“, sagt eine Anwohnerin und Thomas Gasteiger, Obmann der Bürgerinitiative Bruckhäusl aktiv will den Ortsausschuss mit den Änderungswünschen befassen, die auch über die Linienführung hinausgehen.
Kopfschütteln verursacht etwa, dass Monatskarten nur mehr im Bürgerbüro gekauft werden können und ab der Ausgabe gültig sind. Um dorthin zu kommen, muss man erst einmal ein 2-Euro-Ticket lösen. „Warum gilt die Monatskarte nicht wie die Tageskarte ab Entwertung im Bus?“ fragt man sich. Und warum sind sie nicht auch im Bus erhältlich? Die Verkaufszahlen im Bürgerbüro zeigen, dass das Nahverkehrsmittel angenommen wird – allein in den ersten drei Wochen wurden über 600 Monatskarten verkauft und die Stadtamtsbediensteten damit auch zur Anlaufstelle für Beschwerden aller Art.
„Wir sammeln derzeit die Beschwerden“, teilt Wörgls Verkehrsreferent Ing. Emil Dander mit und ist sich der Problematik bewusst. Die jetzige Regelung sei nicht einzementiert. Als erstes soll die Vorgangsweise beim Inkrafttreten der Monats- und Jahreskarten geändert werden: „Künftig gelten sie nicht ab dem Kaufdatum, sondern ab Entwertung im Bus“, so Dander. Die Neuregelung tritt „so bald wie möglich nach Beschlussfassung in den Gremien in Kraft.“ Die weiteren Beschwerdepunkte beschäftigen den nächsten Verkehrsausschuss.
Der Verkehrsreferent sieht an den Neuerungen auch die guten Seiten: „In der ersten Woche haben wir 1.300 Tageskarten um 2 Euro verkauft.“ Durch das schärfere Vorgehen hätte sich die Anzahl der Schwarzfahrer reduziert und auf die Ausdehnung der Fahrzeiten am Abend habe er auch positive Reaktionen bekommen. Die Tarife für Monatskarten mit 5 Euro und Jahreskarten um 50 Euro sind unverändert günstig. „Das Citybus-System verursacht jährlich Kosten von 900.000 Euro, an Einnahmen aus dem Ticketverkauf erzielen wir knapp 100.000 Euro“, rechnet Dander vor.
Zu den Neuerungen seit 1. Jänner 2014 zählt auch, dass VVT-Karten wie das Seniorenticket und Schülerfreifahrten jetzt auch für den Citybus gelten.