Sehr bewegend war das Abschiednehmen vom ehemaligen Naturbahnrodel-Ass Michael Bischofer am 18. Februar 2014 in Wörgl. Eine große Trauergemeinde gab dem 45-jährig Verstorbenen das letzte Geleit und verabschiedete sich damit von einem Mitbürger,  der bei den Wörgler Sportlerehrungen der 80er-Jahre auf einer Stufe mit Formel1 -Star Gerhard Berger (ebenfalls Sportehrenzeichenträger der Stadt Wörgl) gestanden hatte.

Michael Bischofer hatte sich seit dem 6. Lebensjahr ganz dem Naturbahnrodeln verschrieben. Seine nennenswertesten Erfolge waren:   Tiroler Jugendmeister im Einzel, Sieger der 3-Bahnen-Tournee im Einzel (Italien, Schweiz, Frankreich), zweifacher Junioren-Europameister 1987, zweifacher Junioren-Staatsmeister 1987, Vizestaatsmeister im Doppel 1989, 5. Platz WM im  Doppel 1990, 7. Platz EM im Doppel 1991, 3. Platz WM im Doppel 1992, jeweils erste Plätze im Großen Preis von Österreich 1992, GP  von Finnland 1993, GP von Österreich 1993, und 5. Platz bei der EM im Doppelbewerb 1993.

1995 musste sich Bischofer vom Rennsport verletzungsbedingt zurückziehen, war aber dann noch Jugendtrainer bei der TSU-Raika Wörgl (für die er alle Rennen seit 1978 bestritten hatte) und beim Rodelverein Kundl. Bürgermeisterin Hedi Wechner würdigte am offenen Grab die Leistungen des Wörgler Sportehrenzeichenträgers, dem die Turnerschaft Wörgl bereits 1987 das Goldene Ehrenzeichen verlieh.

Michael Bischofer wurde am 13. 4. 1968 als Sohn der Eheleute „Rodelvater“ Josef und Herta Bischofer in Wörgl geboren. Er besuchte die Pflichtschule in Wörgl und absolvierte anschließend eine Tischlerlehre, die er 1987 mit dem Gesellenbrief  abschloss. Im Anschluss daran  trat er in den Holz- und Furnierhandelsbetrieb seines Vaters als Verkäufer ein und leitete diesen Betrieb ab 1995 selbstständig. Als leidenschaftlicher Waidmann und  Jagdpächter  der Genossenschaftsjagd Langkampfen I war Michael Bischofer ebenfalls weitum bekannt, er gehörte der Freiwillligen Feuerwehr der Stadt Wörgl an und war Mitglied der Schützengilde. Die Stadt Wörgl wird Michael Bischofer stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Foto: privat  Text: Stadt Wörgl