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ZONE-Slam am 21. Februar 2014 mit sieben TeilnehmerInnen
vero / 24.02.2014 22:01
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Wörgl  Jugend  Kultur  Kulturzone  Literatur  Abermann  Poetry  Slam 

 

Mit Live-Videoübertragung ins Nebenzimmer: Das Technik-Team der KulturZONE mit Michael, Andy und Ramon war gut vorbereitet auf den Publikumsansturm beim Poetry Slam.

"Wer war noch nie bei einem Poetry Slam?" eröffnete Moderator Stefan Abermann wie gewohnt den heiteren literarischen Wettkampf, der von kreativen, wortgewandten Slam-Poeten auf der Bühne ebenso lebt wie vom aktiv mitwirkenden Publikum, das bekanntlich die Rolle der Jury erhält. Die Reaktion des Auditoriums zeigte - hier waren bis auf wenige Ausnahmen bereits Slam-erfahrene Literaturfans zugegen. 

Für alle anderen seien hier noch einmal die Regeln kurz ins Gedächtnis gerufen: Fünf Minuten Zeit, selbst verfasster Text, keine Verkleidung oder Requisiten - ansonsten ist fast alles erlaubt (ausgenommen durchaus singen). Außer Konkurrenz schlüpfte Moderator Stefan Abermann wiederum als "Eisbrecher" in die Rolle als Slamer und lieferte zum Aufwärmen und "Eichen" der Publikumsjury einen realsatirischen Beitrag übers "Sotschi Feeling - so warm wie ein subtropischer Badeort", der sich weniger dem Wintersport denn Putins Homophobie widmete.

Die Reihenfolge der sieben wagemutigen Wortakrobaten bestimmte die Auslosung durch den Moderator, dem wieder in bewährter Weise Lena Flörl als Co-Moderatorin zur Seite stand. Über Informations-Konsum und Kühe, die zwar Treppen hoch aber nicht runtersteigen können, philosophierte Haris Kovacevic aus Innsbruck mit bosnischen Wurzeln. Warum ihm eine Darmspiegelung lieber ist als ein Schuhkauf mit dem eigenen Vater wusste das Publikum nach Tom Schuttes Beitrag und sein Slam-Kollege aus der Landeshauptstadt Hans Peter Ganner entfaltete seine Manneskraft mit dem Geständnis, Kakaotrinker zu sein.

Von ihrer Computer spielenden Mutter ließ sich Christina Bollmann zu ihrem Text inspirieren - sie stand nach ihrem Debüt beim ZONE-Slam im Jänner zum zweiten Mal auf der Bühne. Ein erstes Mal gab´s dann für Hannes Gwiggner aus Kirchbichl, der mit viel Rhythmus und Sprachgefühl sich dem Recycling von Mappen Blatt für Blatt in zwei Akten widmete und Abgründiges aufblitzen ließ. 

Hannes Blamayer aus Wörgl, Sieger des KulturZONE-Slams im Jänner, transferierte den Erlkönig in die Notaufnahme eines Krankenhauses und Anna Etzelstorfer aus Wörgl verpackte als "Hobby-Neurologin" für ihre persönliche Slam-Premiere nervige Gespräche im Zugabteil in ihren Bei, die detailreich das Sexleben dreier Girlies ausbreiteten.

Im Finale duellierten sich dann jene vier Literaturtalente, die in der Publikumswertung die höchste Punktezahl geschafft hatten. Zwei und zwei ist nicht immer vier, erklärte Haris anhand einer Geschichte aus seiner Heimat Bosnien, die er als Absurdistan ins Herz geschlossen hat. Dass es für Fremdschämen keine Obergrenze gibt, erläuterte Anna im Finale anhand ihrer Beobachtungen bei RTL-Reality-Shows. Hannes Blamayer schöpfte Nachdenkliches aus der kulturellen Gratwanderung einer deutsch-türkischen Familie. Gegen die Textwahl von Tom Schutte kamen alle anderen Finalisten aber schließlich nicht an: Mit seinem Referat über Nasenbären attackierte der Innsbrucker höchst erfolgreich die Lachmuskeln des Publikums und holte sich damit den Sieg.

 

Von links: Stefan Abermann - als Slamer mit dem Auftakttext und dann im "Lena-Dress" als mitreißender Moderator. Haris Kovacevic und Tom Schutte beim Vortrag.

 

Hans Peter Ganner, Christina Bollmann, Hannes Gwiggner und Hannes Blamayer (v.l.).

 

Anna Etzelstorfer aus Wörgl überzog die Redezeit, wurde von Moderator Stefan Abermann angezählt und schließlich mit seiner Moby-Dick-Wasserspritze "abgemahnt". Im Publikum wieder als aufmerksame Zuhörerin dabei: Verena Rossmann, die als Lehrerin am BRG Wörgl die Jugendlichen für das Format Poetry Slam zu begeistern versteht.

"And the Winner takes it all" - was beim Poetry Slam sich nur auf den Inhalt des Slam-Sackerls bezieht, das vom Publikum gefüllt wird. Applaus und Wertschätzung gibt´s für alle TeilnehmerInnen, denn in erster Linie zählt das Dabeisein und der Spaß!

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