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Vollversammoung des Tourismusverbandes Ferienregion Hohe Salve
vero / 15.12.2006 19:27
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Wörgl  Wirtschaft  Tourismus  Region 
Höchst professionell und offenbar zur Zufriedenheit der Touristiker im Verband arbeitet der Tourismusverband Ferienregion Hohe Salve. Bei der Vollversammlung im Gasthof Lamm ging TVB-Obfrau Christine Weigand auf Trends in der Tourismusbranche ein, die sich in "Dumpingpreisen" von Vier- und Fünfstern-Häusern im Sommer ebenso niederschlagen wie in immer kürzerer Aufenthaltsdauer der Urlauber.

"Die Bedeutung des Internets wird bei uns noch immer vielfach unterschätzt. Es ist heute sehr wichtig, via Homepage und E-mail präsent zu sein", stimmen Christine Weigand und Evelyn Richter aufgrund der gemachten Erfahrungen überein. So zählt zu den Arbeitsschwerpunkte 2007 ein Ausbau der Online-Vermarktung. Evelyn Richter: "Der Gast muss sehen, ob Zimmer frei sind. Und er will sich das Haus und den Ort vorab online ansehen."

Die Erstellung einer neuen Webpräsenz des Verbandes erfolgte bereits 2005 und bewährt sich in der Zusammenarbeit mit anderen Tourismuseinrichtungen. So verweist z.B. die eigens gegründete Marketinggesellschaft  der Skiwelt Wilder Kaiser/Brixental auf drei Tourismusverbände für die Unterkunft-Vermittlung.

In ihrem Bericht über die Verbandsaktivitäten strich Evelyn Richter die Verleihung des Loipengütesiegels für Angerberg/Mariastein heraus  und führte als weiteres erfolgreiches Projekt die Kleinkindbetreuung bei der Talstation der Bergbahn an. Im Marketing spezialisiert sich der Verband auf Zielgruppen, nimmt Stammgäste als Multiplikatoren ebenso ins Visier wie Journalisten und Reiseveranstalter. Evelyn Richter: "Mundpropaganda ist die beste  Werbung. So haben wir das Verkaufsprinzip von Verkaufsparties weiterentwickelt. Wir bieten Stammgästen an, unsere Ferienregion bei ihnen zu Hause zu präsentieren."

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Bundesrat Hans Ager berichtete von den Aktivitäten der Ortsgruppe Itter zum weiteren Ausbau der "Rosendorf"-Marketingschiene, zu der die Errichtung eines Seerosenbiotopes zählt. Der Aushub erfolgte bereits.

Im abgelaufenen Jahr erfolgte ein Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates des TVB: Alois Sieberer folgte im August Hans Peter Osl als neuer Vorsitzender nach. Nach den Berichten aus den Ortsgruppen Hopfgarten-Kelchsau, Itter, Kirchbichl, Angat und Wörgl-Angerberg-Mariastein kristallisierte kam das Thema Loipen zur Sprache. Die flächendeckende Loipenerstellung erfolgt derzeit mit hohem Aufwand und drei Geräten. Der Überlegung, künftig Loipenzentren zu schaffen, steht die Ansicht gegenüber, dass man auch eine Verpflichtung gegenüber der einheimischen Bevölkerung habe, diese Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Das Thema birgt jedenfalls Diskussionsstoff für die Zukunft.

Aus finanzieller Sicht steht der Verband sehr solide mit guter Basis da. So beschloss die Vollversammlung auch einstimmig, den Promillesatz mit 8 Promille und den Fondsbeitrag mit 1,2 Promille gleich zu belassen. Die Jahresrechnung 2005 weist Einnahmen und Ausgaben von über 1,9 Millionen Euro aus.

Der Löwenanteil bei den Einnahmen kam aus den Pflichtbeiträgen der Mitglieder mit 1,35 Millionen Euro. Die Aufenthaltsabgaben brachten 449.000 Euro in die Kasse. 2005 gab der Verband für Ortsgestaltung/Infrastruktur und Veranstaltungen in den Mitgliedsgemeinden über 824.000 Euro aus, für Werbemaßnahmen auswärts 931.000 Euro. Die Haushaltsrechnung liegt im Verbandsbüro in Wörgl auf und kann jederzeit eingesehen werden. Die Vollversammlung nahm die Abrechnung einstimmig an und entlastete den Vorstand.

Für 2007 kalkuliert der Verband mit Einnahmen von 1,64 Millionen Euro aus Pflichtbeiträgen und Aufenthaltsabgaben. Zur Anschaffung eines 100.000 Euro teuren Loipengerätes erfolgt eine Rücklagenauflösung, sodass mit einem Gesamtbudget von 1,82 Millionen Euro gerechnet wird.

70 % des Budgets steht der Region zur Verfügung, 30 % den Orten. Das bedeutet, dass die Region über 1,2 Millionen Euro und die Ortsverbände über folgende Budgets verfügen können: Wörg-Angerberg-Mariastein über 274.000 Euro, Hopfgarten-Kelchsau über 254.800 Euro, Itter über 36.000 Euro, Kirchbichl über 43.000 Euro und Angath über 11.000 Euro (Zahlen gerundet).