Kommentare (0)

Antrag im Tiroler Landtag des Abgeordneten Klubobmann Gebi Mair u.a.

ANTRAG des Abgeordneten Klubobmann Gebi Mair u.a.
betreffen

Kahlschläge an Bahn und Autobahn: Sicherheit mit Naturschutz vereinen!

Der Landtag wolle beschließen:

ANTRAG

„Die zuständigen Mitglieder der Landesregierung für die Bereiche Umwelt und Forst werden ersucht, auf ÖBB, Privatbahnen und ASFINAG hinzuwirken, damit diese freiwillige Bewirtschaftungsrichtlinien zur schonenden und nachhaltigen Umsetzung künftig notwendiger Maßnahmen und größtmöglicher Rücksicht auf die Natur entwickeln.

Die zuständige Landesrätin für Umwelt wird ersucht, eine Übersicht über schützenswerte Pflanzen, Tiere und Lebensräume entlang Autobahn- und Bahnstrecken in Tirol zu erstellen. Bei noch nicht kartierten Strecken sind diese Erhebungen einzuholen. Diese Übersicht gibt den Betreiberfirmen, den Bezirken und dem Land Tirol die Grundlage dafür, ob ein Vorhaben naturschutzrechtlich bewilligungspflichtig ist.“

BEGRÜNDUNG:

Die Begleitstreifen entlang der Bahnstrecken und Autobahnen in Tirol sind in den so stark besiedelten und genutzten Tälern Tirols, vor allem des Inntals, in vielen Fällen wahre Biodiversitätsinseln und bieten vielen Tieren und Pflanzen Rückzugs- und Lebensraum in den ausgeräumten Tälern.

Umso mehr reagieren AnrainerInnen! Auto- und BahnfahrerInnen mit Unverständnis, wenn, wie zuletzt bei den Rodungen an der Autobahnausfahrt Innsbruck Ost oder bei den Kahlschlägen im Herbst 2012 entlang der Bahnstrecke in Kirchbichl-Kastengstatt und am Gießenbach in Wörgl sämtliche Bäume entfernt werden und eine verwüstete Landschaft zurück bleibt.

Ebenso bereits 2012 wurden in Volders große Flächen zwischen Lärmschutzwand und Ortsgebiet in einer Nacht- und Nebelaktion gerodet.

Sowohl ÖBB als auch ASFINAG benötigen bis zu einer bestimmten Fläche keine Genehmigung für dieses "auf Stock setzen" der Bäume, weil davon ausgegangen wird, dass die zurück gestutzten Bäume und Sträucher wieder austreiben.

Eine Genehmigung brauche es nur, wenn geschützte Tier- und Pflanzenarten oder Pflanzengesellschaften vorkommen.

Es gibt aber keine Kartierungen oder Studien über das Vorhandensein schützenswerter Pflanzen und Tieren entlang der ÖBB-Strecken und der Autobahn. Daher wissen weder die Betreiberfirmen, die Bezirkshauptmannschaft noch das Land Tirol, ob eine Bewilligungspflicht besteht.

Natürlich hat die Sicherheit von AnrainerInnen, SpaziergängerInnen, AutofahrerInnen und der Fahrgäste der Bahn hohe Priorität, es muss aber gesichert sein zu wissen, wo im Inntal wertvolle Pflanzen- und Tierbestände sind, damit nur dort gerodet werden darf, wo nicht in schützenswerte Güter eingegriffen wird.

Gerade im Inntal gibt es sehr wenig Baumbestand. Es zählt jedes Wäldchen als Erholungsraum für uns Tirolerinnen und Tiroler  und als Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen. Im Sinne aller muss daher eine Vereinbarkeit von Sicherheit und Naturschutz angestrebt werden.

Zuweisungsvorschlag: Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft, Verkehr und Umwelt