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Gaststubenbühne Wörgl spielt "Jugend ohne Gott" - Premiere am 9. Mai 2014

Bei den Proben im Astnersaal: Das Bühnenbild wurde nach der Idee von Regisseur Stefan Bric-Dessalines von Mitgliedern des Theatervereins gebaut. Zum Einsatz kommen auch Filmprojektionen und live gespielte Musik mit Lukas Riemer (Bild rechts) an der Violine, am Klavier Susanne Vikoler.

Als 1937 Ödön von Horváth mit seinem dritten Roman „Jugend ohne Gott“  der Gesellschaft einen demaskierenden Spiegel vorhielt, war Europa auf dem Weg in den Untergang – mit weltweiten Folgen durch den Zweiten Weltkrieg.  Die Gefahr von Faschismus und Diktatur ist auch heute nicht gebannt. „Wenn wir nicht aufpassen und vergessen uns mit dem Thema auseinanderzusetzen, kann das Damalige, Entsetzliche jederzeit wieder passieren“, so Regisseur Stefan Bric-Dessalines zur Motivation, den Stoff aufzugreifen und fürs Publikum spannend umzusetzen. Er verwendet die Bühnenfassung von Traugott Krischke und lässt dabei direkte Passagen des Romans einfließen.

Stefan Bric-Dessalines, der bereits zum zweiten Mal bei der Gaststubenbühne Regie führt und diesmal von Regieassistentin Anna Etzelstorfer  unterstützt wird, schätzt Horváths Sprache und dessen Befassung mit menschlichen Abgründen. „Jugend ohne Gott thematisiert den Umgang mit Schuld so, dass man sich leicht damit identifizieren kann und praktisch einen Spiegel vorgesetzt bekommt“, so Bric-Dessalines. Als Herausforderung bei der Inszenierung sieht er unter anderem auch die große Darstelleranzahl. Erstmals stehen bei einer Produktion der Gaststubenbühne Wörgl mehr als 20 SchauspielerInnen auf der Bühne, darunter Mitglieder des Stamm-Ensembles, wie einige neue Gesichter.

Erstmals sind bei einer Produktion der Gaststubenbühne Wörgl mehr als 20 DarstellerInnen auf der Bühne zu sehen.

»Jugend ohne Gott« ist das Portrait eines jungen Lehrers, der den Glauben an Gott verloren hat und  nunmehr den Glauben an die Jugend verliert. Seine Schüler empfindet er als rückgratlose, im Strom der diktierten öffentlichen Meinung mitschwimmende Wesen. Ein Freund prophezeit, das »Zeitalter der Fische« werde anbrechen, kalte Zeiten, in der die menschliche Seele so unbeweglich werden würde wie das Antlitz der Fische. So ist sie, die Jugend, das fühlt der Lehrer resignierend. In einem Zeltlager geschieht ein Mord an einem seiner Schüler. Der Lehrer ahnt seine Mitschuld, doch er schweigt und wird so in einen Kriminalfall verwickelt.

 

Bei den Proben - mit im Bild Regisseur Stefan Bric-Dessalines (Bild Mitte rechts).

Unter den Darstellern sind Stamm-Mitglieder der Gaststubenbühne Wörgl ebenso wie einige neue Gesichter. In die Rolle des Lehrers schlüpft Stefan Peschta, Mike Zangerl ist als Caesar und General zu sehen, Thomas Kraft als Pfarrer und Jasmine Hrdina als Eva. Die Schüler werden von Johannes Simmer, Daniel Kapfinger, Josef Theurl, Sophia Etzelstorfer, Patrick Haller und Ronja Plangger verkörpert. Weiters stehen u.a. auf der Bühne Susanne Vikoler, Priska Mey, Birgit Hermann-Kraft, Othmar Haller, Eva Bodner, Verena Untersberger, Jürgen Chmela-Heiss und Lukas Riemer. 

Gespielt wird im Astnersaal im Hotel Alte Post nach der Premiere am 9. Mai 2014 am 15., 16., 17., 22., 23., 25., 28. und 30. Mai sowie am 1. Juni 2014 jeweils um 20 Uhr. Der Kartenvorverkauf läuft über die Buchhandlung Zangerl sowie online über www.gsbw.net.  Die Einladung zum Theaterbesuch richtet Produktionsleiter Obmann Stuart Kugler vor allem auch an Schulen.