Am 13. Juni 2014 wurde der neue Wörgler Wertstoffhof mit Blasmusik und einem bunten Rahmenprogramm eröffnet.

Als die Stadtmusikkapelle Wörgl im neuen Wertstoffhof einmarschierte und sich die Gäste  an den Biertischreihen  vor der aufgebauten Bühne unter dem 2.000 Quadratmeter großen Verbundholzdach aus Fichtenholz niederließen, glaubte man fast der Eröffnung einer neuen Festhalle für Open-Air-Veranstaltungen beizuwohnen. Zur glanzvollen Eröffnungsfeier trugen die Wörgler Bäuerinnen und Stadtwerke-Mitarbeiter mit der Bewirtung, das Platzkonzert der Stadtmusik und der Auftritt des Duos Harvest, der jungen Recycling-Rhythmusband Clap aus Innsbruck sowie eine kabarettistische Einlage von Viktor Haid alias „Herr Reindl“ bei, der Wörgl kurzerhand zur Photovoltaik-Hauptstadt Tirols erklärte. Pfarrer Beda Ishika nahm die Segnung vor.

„Hier sollte man auch Feste feiern“, stellte Landeshauptmann-Stellvertreterin und Umweltlandesrätin Ingrid Felipe bei der Eröffnung des neuen Wörgler Wertstoffhofes fest, im Bild links mit Stadtwerke-Geschäftsführer Reinhard Jennewein. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Hedi Wechner (2.v.l.) durchtrennte sie symbolisch ein Band. Die Segnung nahm Pfarrer Beda Ishika vor. Im Bild rechts die Trommlergruppe CLAP aus Innsbruck.

 Eine Modeschau mit trendigen Upcycling-Produkten der LEA-Produktionsschule führte anschaulich kreatives Recycling vor Augen: I-MOTION-Jugendliche schlüpften zur flotten Moderation von Adriane Gamper in die Rolle der Models, präsentierten Taschen aus Planen, Autogurten oder Fahrradschläuchen und mehr. So werden alte Regenschirme zu Röcken, Werbefolien zu Klappstühlen und Bücher durch Origami-Falttechnik zu dekorativen Wohnaccessoires. Die LEA-Produktionsschule am Angatherweg in Wörgl betreut 24 Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren bei Schul- oder Ausbildungsabbruch in drei Werkstätten im Bereich Holz, Textil und Grafik sowie in einem Shop mit dem Ziel der Integration in den Arbeitsmarkt.

„Hier sollte man auch Feste feiern“, stellte Umweltlandesrätin LHStv. Ingrid Felipe fest und Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner freute sich über die innovative Haltung bei den Stadtwerken, deren Geschäftsführer Reinhard Jennewein das neue Zutrittsystem mittels Energy.Card erläuterte, mit dem Mülltourismus aus anderen Gemeinden unterbunden werden soll: „Jeder mit Haupt- oder Nebenwohnsitz in Wörgl kann sich im Bürgerbüro im Stadtamt registrieren lassen. Mit der Karte erhält man dann Einlass bei der Schrankenanlage, mit der Energy.Card kann auch bezahlt werden.“ Während der Einführungsphase werden die Wertstoffhofmitarbeiter behilflich sein.

Modeschau im Wertstoffhof - so schön kann Recycling sein! Adriane Gamper moderierte, I-MOTION-Jugendliche führten die trendigen Taschen der LEA-Produktionsschule vor. Abfälle als wertvolle Rohstoffe begreifen – kreatives „Upcycling“ führten bei der Wörgler Wertstoffhoferöffnung die Rhythmusgruppe Clap aus Innsbruck und I-Motion-Jugendliche mit trendigen Taschen aus Recylingstoffen von der LEA Produktionsschule in Wörgl.

Der Wertstoffhof wurde auf 4.750 Quadratmeter des 14.600 Quadratmeter großen Areals errichtet. Bewusst wurde dabei viel Holz verwendet. Holz wird hier in Zukunft auch noch eine weitere Rolle spielen: „2015 bauen wir ein Holzgas-Kraftwerk, ein Energiehaus und einen Energiepark“, kündigte Jennewein an und wies auf den Sonnenpark III  auf dem Dach des Wertstoffhofes hin: „Diese Anlage erzeugt pro Jahr 90.000 Kilowattstunden Sonnenstrom, was dem Jahresbedarf von 26 Wörgler Haushalten entspricht und jährlich 90 Tonnen CO2 einspart.“

Eine Dankesurkunde überreichte Reinhard Jennewein an Gerhard Gall von der Hausgemeinschaft Ladestraße, die 50 Sonnenscheine des Solarparkes III auf dem Dach des Wertstoffhofes erwarb."Herr Reindl" teilte dann Stadtwerke-Geschäftsführer gleich zum "Transport" seines "Eintonners" ein und sorgte dafür, dass auch die Lachmuskeln bei der Eröffnungsfeier kräftig beansprucht wurden.

Die Wörgler Bevölkerung konnte sich dabei auch wieder mit Sonnenscheinen beteiligen, wobei davon erstmals eine Hausgemeinschaft Gebrauch machte. 50 Sonnenscheine erwarb die Hausgemeinschaft der Dreikönigs-Hochhäuser in der Ladestraße, wofür sich Jennewein bei deren engagiertem Vertreter Gerhard Gall mit einer Urkunde bedankte. Dieser ist „Wiederholungstäter“ aus Überzeugung und war schon treibende Kraft bei der Errichtung der hauseigenen Solaranlage vor acht Jahren: „Diese hat sich bereits nach 6 Jahren amortisiert. Beim Sonnenpark II beteiligten wir uns mit 24 Sonnenscheinen und jetzt investierte die Hausgemeinschaft 45.000 Euro“, erzählt Gall.

Stadtwerke-Geschäftsführer Reinhard Jennewein und Viktor Haid alias Herr Reindl mit einem „Upcycling“-Klappstuhl aus der LEA Produktionsschule bei der Eröffnung des neuen Wörgler Wertstoffhofes (Bild links), daneben Projektleiter Reinhard Rausch, Maria Mathies und Andrea Schmid-Klotz/Produktionsschule LEA. Ab 18 Uhr sorgte das Duo Harvest, bestehend aus Martin Locher (rechts im Bild) und Francesco Gentile für Stimmung und für die kulinarische Verpflegung waren die Wörgler Bäuerinnen im Einsatz.

Die Betriebszeiten im neuen Wertstoffhof sind jeweils dienstags und freitags von 7-12 sowie 13-19 Uhr im Sommer, von 1. Oktober bis 31. März nachmittags nur bis 18 Uhr,  sowie ganzjährig jeden 1. Samstag im Montag von 8-13 Uhr. Das nächste Mal wird der neue Wertstoffhof übrigens am 26. Juli 2014 als Veranstaltungsarena genutzt: Das Veranstaltungszentrum Komma präsentiert in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Wörgl und dem Stadtmarketing um 21 Uhr einen Kabarettabend mit Luis aus Südtirol und dem Special Guest „Der Hausmeister“. Ab 19:00 Uhr unterhält die Bläserkapelle „Junger Schwung Tirol“.

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